Loading svg Please wait while we translate the article

Diamantpreise selbst bestimmt

Windhoek - Die Begutachtung und Preisbestimmung für namibische Diamanten, bevor diese verkauft und/oder exportiert werden, ist nun zu 100 Prozent in namibischen Händen. Diese Aufgabe übernimmt fortan die Firma Gazania Investments 88 (Pty) Ltd, die als sogenannter Regierungs-Diamanttaxator (Government Diamond Valuator, GDV) auftritt. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Bergbauministerium und Gazania wurde gestern in Windhoek unterzeichnet, der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

Die Preisbestimmung der Edelsteine sei "von großer Bedeutung für die Ökonomie", sagte Joseph Iita, Staatssekretär im Bergbauministerium, und zählte die charakteristischen Merkmale der Diamanten auf: Reinheit, Farbe, Schnitt und Karat. Die Kombination dieser vier Merkmale gebe einem Diamanten "seine eigene Identität". Dabei gebe es 16000 verschiedene Kategorien - und somit auch 16000 unterschiedliche Preise. Diese zu bestimmen, sei die Hauptaufgabe des GDV. Es gehe darum, dass "der Preis eine reale Reflektion des Wertes" darstelle, sagte der Staatssekretär. Damit nicht genug: Die vertraglich gebundene Firma soll auch die Verkäufe der Diamanthandelsgesellschaft NDTC überwachen, die Entwicklung auf dem internationalen Diamantmarkt beobachten und die Regierung schließlich mit allen relevanten Statistiken und Informationen dieser Branche versorgen. Nicht ohne Stolz verwies der Staatssekretär darauf, dass es sich bei Gazania Investments 88 um "den ersten vollständig lokalen GDV in Afrika" handele. Dies sei "bahnbrechend", sagte Iita voller Euphorie.

Bislang seien die Diamanten von einer Firma geschätzt worden, die zwar namibische Teilhaber, aber nicht das nötige Fachwissen gehabt habe. Durch die Verlagerung dieser Aufgabe auf eine rein namibische Firma könne man deutlich Geld, zum Beispiel durch wegfallende Reise- und Übernachtungskosten ausländischer Experten, sparen. Mehr noch: Gazania Investments 88 werde seine Dienstleistungen auch anderen diamantproduzierenden Ländern anbieten - in Afrika, z.B. Angola, Botswana und Sierra Leone - sowie in der ganzen Welt. Dieses Ziel formulierte Andries Eiseb, Vorstandschef des Unternehmens, der angesichts der Vertragsunterzeichnung von einem "historischen Moment" sprach. Eine weitere Aufgabe sieht er in der Vermittlung von Fachwissen. "Wir versprechen, die beste Dienstleistung für die Regierung zu liefern", so Eiseb.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen