Deutscher nach Hauseinbruch verstorben

Swakopmund (er) - Die Swakopmunder Gemeinschaft ist fassungslos, schockiert und fordert Rechenschaft. Der 80 Jahre alte deutsche Axel Lupfer wurde Ende vergangener Woche nach einem Einbruch tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Polizei macht bei den Ermittlungen zwar Fortschritte, eine Festnahme gibt es aber noch nicht.

Laut Erongo-Polizeisprecher Erastus Iikuyu ereignete sich der Vorfall zwischen Donnerstag um 9 Uhr und Freitag um 18 Uhr. Lupfer hat in der Wohnung gelegen in der 1st Avenue im Stadtteil Vineta allein gewohnt. „Zwei Bekannte haben die Leiche neben dem Bett im Schlafzimmer liegend gefunden, nachdem sie am Donnerstagabend und auch am Freitag mehrfach versucht haben, den Verstorbenen vergebens anzurufen“, erklärte Iikuyu. Und: „Die Hände und Füße des Opfers wurden mit Schnürsenkeln gefesselt und in dessen Mund wurde ein Kleidungsstück gestopft.“ Über Verletzungen an der Leiche gab die Polizei keine Details bekannt.

Nach den grausem Fund hätten die Bekannten die Polizei alarmiert. Die Ermittler hätten kurz darauf zwei paar Fußspuren im Sand in dem Hof entdeckt, die zu einem Fenster führten, das aufgebrochen worden sei. Es wird davon ausgegangen, dass die Täter durch das Fenster in die Wohnung eingedrungen sind und Lupfer überrascht haben. Über die genaue Zeit, wann der Einbruch stattgefunden hat, ist die Polizei sich noch nicht sicher. Erste Ermittlungen haben ergeben, dass ein kleiner Wandtresor (Inhalt unbekannt), ein Samsung-Flachbildfernseher und eine Samsung-Kamera gestohlen wurden.

Am Freitagabend hat die Polizei festgestellt, dass die Täter eines von Lupfers Fahrzeugen ebenfalls gestohlen haben. Es handelt sich um einen roten Chevrolet Spark mit Kennzeichen N3785S. Am späten Samstagnachmittag sei der gestohlene Pkw verlassen in dem Swakopmunder Stadtteil DRC entdeckt worden. „Die Familie in Deutschland wurde bereits über den Tod informiert“, erklärte Iikuyu. Die Leiche sei zum Staatskrankenhaus gebracht worden, wo eine Obduktion mehr Aufschluss über die Todesursache geben soll.

Bis zum gestrigen Redaktionsschluss hatte die Polizei noch keinen Verdächtigen im Visier und ruft die Öffentlichkeit auf, jegliche Information zu melden.

In den vergangenen Monaten wurden mehrfach Pensionäre in Swakopmund und Henties Bay angegriffen. Als besonders tragisch gilt der Mord der deutschsprachigen Seniorin Irene Lohmeier (82), die im April in ihrer Wohnung in Swakopmund überfallen und ermordet wurde. Auch in diesem Fall gibt es noch keinen Verdächtigen.