Deutsch öffnet Geldbeutel
Die deutsche Sprache (er-)öffnet Möglichkeiten - und leider auch Geldbeutel. Dieses Fazit könnte man ziehen, wenn man die betrügerischen Aktivitäten betrachtet, die schon seit einiger Zeit in Windhoeks Innenstadt ablaufen. Einige Ex-DDR-Kinder sammeln dort von vorwiegend deutschen Touristen Geld für eine Ausstellung, die es aber gar nicht gibt - und haben damit auch noch Erfolg. Wenn man die Spendensummen von 20 bis 200 N$ hochrechnet, die die Besucher hinter ihrem Namen und ihrer Herkunft auf Zettel eintragen müssen, haben sich die Betrüger wohl mittlerweile eine stolze Summe zusammengezockt.
Geschickt stellen sie sich ja an, muss man leider zugeben. Sprechen die Touristen freundlich und in perfektem Deutsch an und kennen sogar den Fußball-Traditionsclub Dynamo Dresden. Schließlich sind die heute Anfang, Mitte 30-Jährigen wegen des Unabhängigkeitskampfes in der Ex-DDR aufgewachsen. Da fühlt sich der Gast, meist gerade erst angekommen, fernab der Heimat gleich ein bisschen heimisch. Wenn man dann noch erzählt bekommt, dass die Ausstellung in der renommierten Nationalgalerie stattfindet und auf dem in seriösem Gewand daherkommenden Informationszettel über das Projekt Ansprechpartner mit Kontaktnummern findet, gibt man gern ein paar Dollar zur Unterstützung. Wer prüft schon nach, ob die Nationalgalerie wirklich dahinter steckt (natürlich nicht!) und probiert die - falschen - Telefonnummern aus? Keiner.
Betont werden muss jedoch, dass es sich bei den Abzockern nur um einige der rund 500 Ex-DDR-Kinder handelt, die es in der namibischen Gesellschaft zu nichts gebracht haben und vorwiegend im Zoopark rumlungern, was auch der Alkoholgeruch im Gespräch mit ihnen beweist. Dass es auch besser geht, zeigen andere. Nixon Marcus zum Beispiel, der Chef des Freundeskreises Ex-DDR, ist heute Staatsanwalt und derzeit amtierender Richter am Obergericht. Patrick Hashingola arbeitet in der Kommunikationsabteilung der Brauereien. Dass es die Kinder als eigentlich Fremde in Namibia nicht leicht hatten, ist unbestritten. Sich aber heute noch, fast 20 Jahre nach ihrer Rückkehr, zu beschweren, ist nichts weiter als Gejammere. Schluss damit!
Weil mit der Abzocke aber eben nicht nur die betrügerischen Ex-DDR-Kinder, sondern alle von ihnen ins schlechte Licht gestellt werden, distanziert sich der Freundeskreis vehement von der Aktion und versucht den Betrügern jetzt mit Hilfe der Stadtpolizei das Handwerk zu legen. Richtig so! Aber das ist noch nicht ausreichend. Denn die jungen Männer schaden nicht nur dem Freundeskreis, sondern allen richtigen und für einen guten Zweck durchgeführten Spendenaktionen. Wer gibt noch Geld, wenn man hinter jedem Spendensammler immer einen Betrüger vermuten muss? Deshalb sollten vor allem auch die Nationalgalerie, Tourismusunternehmen und Geschäfte der Innenstadt auf den Schwindel aufmerksam und ihn publik machen. Die Betrüger treiben schon viel zu lange ihr Unwesen.
Geschickt stellen sie sich ja an, muss man leider zugeben. Sprechen die Touristen freundlich und in perfektem Deutsch an und kennen sogar den Fußball-Traditionsclub Dynamo Dresden. Schließlich sind die heute Anfang, Mitte 30-Jährigen wegen des Unabhängigkeitskampfes in der Ex-DDR aufgewachsen. Da fühlt sich der Gast, meist gerade erst angekommen, fernab der Heimat gleich ein bisschen heimisch. Wenn man dann noch erzählt bekommt, dass die Ausstellung in der renommierten Nationalgalerie stattfindet und auf dem in seriösem Gewand daherkommenden Informationszettel über das Projekt Ansprechpartner mit Kontaktnummern findet, gibt man gern ein paar Dollar zur Unterstützung. Wer prüft schon nach, ob die Nationalgalerie wirklich dahinter steckt (natürlich nicht!) und probiert die - falschen - Telefonnummern aus? Keiner.
Betont werden muss jedoch, dass es sich bei den Abzockern nur um einige der rund 500 Ex-DDR-Kinder handelt, die es in der namibischen Gesellschaft zu nichts gebracht haben und vorwiegend im Zoopark rumlungern, was auch der Alkoholgeruch im Gespräch mit ihnen beweist. Dass es auch besser geht, zeigen andere. Nixon Marcus zum Beispiel, der Chef des Freundeskreises Ex-DDR, ist heute Staatsanwalt und derzeit amtierender Richter am Obergericht. Patrick Hashingola arbeitet in der Kommunikationsabteilung der Brauereien. Dass es die Kinder als eigentlich Fremde in Namibia nicht leicht hatten, ist unbestritten. Sich aber heute noch, fast 20 Jahre nach ihrer Rückkehr, zu beschweren, ist nichts weiter als Gejammere. Schluss damit!
Weil mit der Abzocke aber eben nicht nur die betrügerischen Ex-DDR-Kinder, sondern alle von ihnen ins schlechte Licht gestellt werden, distanziert sich der Freundeskreis vehement von der Aktion und versucht den Betrügern jetzt mit Hilfe der Stadtpolizei das Handwerk zu legen. Richtig so! Aber das ist noch nicht ausreichend. Denn die jungen Männer schaden nicht nur dem Freundeskreis, sondern allen richtigen und für einen guten Zweck durchgeführten Spendenaktionen. Wer gibt noch Geld, wenn man hinter jedem Spendensammler immer einen Betrüger vermuten muss? Deshalb sollten vor allem auch die Nationalgalerie, Tourismusunternehmen und Geschäfte der Innenstadt auf den Schwindel aufmerksam und ihn publik machen. Die Betrüger treiben schon viel zu lange ihr Unwesen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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