Der erste Matrik-Jahrgang
"Wir sind die ersten, das ist schon etwas ganz Besonderes", findet Ume Goldbeck. Sie gehört zu der 13. Klasse, die vor wenigen Tagen ihre letzte Prüfung für das Matrik geschrieben haben. 14 Prüfungen in sechs Fächern haben die Schulabgänger hinter sich. Drei Prüfungen in den Sprachen Deutsch, Englisch und Afrikaans hatten sie schon im August, die restlichen elf Prüfungen waren in drei Wochen geballt. "Geschichte und Biologie waren an zwei Tagen hintereinander", erzählt Ume. "Das war ein harter Start, weil das zwei reine Lernfächer sind." Andreas Lühl musste für das Fach Physical Sciences am meisten lernen. Auch Zeromski Louw hat bis auf dieses Fach überall ein gutes Gefühl. "Ich habe ein paar Monate vor den Prüfungen versucht, mir so viel Grundwissen wie möglich in allen Fächern anzueignen."
Zumindest diese drei Schüler haben das ganze Jahr über gelernt, Nachtschichten musste keiner einlegen. "Es gab bestimmt ein paar, die auf den letzten Drücker angefangen haben zu lernen", glaubt Ume. "Aber in Bio und Mathe wussten wir durch vorherige Tests ungefähr was dran kommt." In den Sprachen haben sie über das Jahr eine Hausarbeit über ein Buch geschrieben.
Jetzt es erstmal abwarten: Erst im Dezember erfahren sie die Noten - und zwar aus der Zeitung. "Wenn man gut ist, hat man ja kein Problem", sagt Andreas lachend. Sorgen, dass die Ergebnisse schlecht ausfallen könnten, macht sich keiner der Drei. Ume wird sowieso nicht selbst die Zeitung lesen können. "Bei mir beginnt in drei Wochen meine einjährige Weltreise." 13 Jahre seien erst mal genug gelernt. "Der Unterricht ist vorbei, jetzt fängt das Leben an", sagt Andreas lachend. Der 20-Jährige will nächstes Jahr in Deutschland studieren. Bis dahin will er Praktika machen. Nächste Woche fährt die Klasse als Abschiedsfahrt nach Caprivi.
Auch für die Lehrer waren die Prüfungen eine ganz neue Erfahrung: "Die Schüler und Lehrer haben das Ganze zum ersten Mal durchlebt. Die Schüler waren unglaublich loyal und treu. Und die Kollegen von anderen Schulen standen mit Rat und Tat zur Seite", freut sich Klassenlehrerin Simone de Picciotto. Dabei waren die Prüfungen mit einer Menge Unsicherheit verbunden. Die Waldorf-Schule musste als Prüfungszentrum registriert werden, erst sollten die Examen im St. Pauls College stattfinden und am Ende schließlich doch in der Waldorf-Schule. "Ich hatte schlaflose Nächte", erzählt Lehrerin de Picciotto. "Aber die Schüler waren ganz gelassen."
Gelernt haben die Schüler der Waldorf-Schule in den 13 Jahren auch fürs Leben. "Mir wurde hier sehr viel mitgegeben für meine Persönlichkeit", erzählt die 19-jährige Ume. Sie war vorher an einer anderen Schule, im Vergleich dazu verspürte sie keinen Leistungsdruck. Die soziale und praktische Ebene stand in der Schule im Vordergrund. Klassenspiele haben zu einem festen Zusammenhalt der Klasse geführt, ein Sozialpraktikum in der 11. Klasse war Pflicht. "Vor allem haben wir gelernt, kritisch zu denken und nicht alles so hinzunehmen, wie es ist", sagt Ume. Zeromski hat ebenfalls gelernt, wie er sich selbst motivieren kann. Simone de Picciotto: "Die Schüler sollen sagen, ich lerne, weil es mich interessiert." Es sei die Aufgabe der Lehrer, so zu unterrichten, dass es die Schüler interessiert. Der Unterschied zwischen Waldorf-Schule und "normaler" Schule ist, dass es bis zur zwölften Klasse keine Bücher gibt. "Dadurch habe ich gelernt, mir immer meine eigene Struktur zu machen", meint Ume. Klassenlehrerin de Picciotto ist stolz auf ihre Klasse: "Es sind alles unglaublich reife Persönlichkeiten geworden. Jeder von ihnen wird seinen Weg gehen", ist sie sich sicher.
Zumindest diese drei Schüler haben das ganze Jahr über gelernt, Nachtschichten musste keiner einlegen. "Es gab bestimmt ein paar, die auf den letzten Drücker angefangen haben zu lernen", glaubt Ume. "Aber in Bio und Mathe wussten wir durch vorherige Tests ungefähr was dran kommt." In den Sprachen haben sie über das Jahr eine Hausarbeit über ein Buch geschrieben.
Jetzt es erstmal abwarten: Erst im Dezember erfahren sie die Noten - und zwar aus der Zeitung. "Wenn man gut ist, hat man ja kein Problem", sagt Andreas lachend. Sorgen, dass die Ergebnisse schlecht ausfallen könnten, macht sich keiner der Drei. Ume wird sowieso nicht selbst die Zeitung lesen können. "Bei mir beginnt in drei Wochen meine einjährige Weltreise." 13 Jahre seien erst mal genug gelernt. "Der Unterricht ist vorbei, jetzt fängt das Leben an", sagt Andreas lachend. Der 20-Jährige will nächstes Jahr in Deutschland studieren. Bis dahin will er Praktika machen. Nächste Woche fährt die Klasse als Abschiedsfahrt nach Caprivi.
Auch für die Lehrer waren die Prüfungen eine ganz neue Erfahrung: "Die Schüler und Lehrer haben das Ganze zum ersten Mal durchlebt. Die Schüler waren unglaublich loyal und treu. Und die Kollegen von anderen Schulen standen mit Rat und Tat zur Seite", freut sich Klassenlehrerin Simone de Picciotto. Dabei waren die Prüfungen mit einer Menge Unsicherheit verbunden. Die Waldorf-Schule musste als Prüfungszentrum registriert werden, erst sollten die Examen im St. Pauls College stattfinden und am Ende schließlich doch in der Waldorf-Schule. "Ich hatte schlaflose Nächte", erzählt Lehrerin de Picciotto. "Aber die Schüler waren ganz gelassen."
Gelernt haben die Schüler der Waldorf-Schule in den 13 Jahren auch fürs Leben. "Mir wurde hier sehr viel mitgegeben für meine Persönlichkeit", erzählt die 19-jährige Ume. Sie war vorher an einer anderen Schule, im Vergleich dazu verspürte sie keinen Leistungsdruck. Die soziale und praktische Ebene stand in der Schule im Vordergrund. Klassenspiele haben zu einem festen Zusammenhalt der Klasse geführt, ein Sozialpraktikum in der 11. Klasse war Pflicht. "Vor allem haben wir gelernt, kritisch zu denken und nicht alles so hinzunehmen, wie es ist", sagt Ume. Zeromski hat ebenfalls gelernt, wie er sich selbst motivieren kann. Simone de Picciotto: "Die Schüler sollen sagen, ich lerne, weil es mich interessiert." Es sei die Aufgabe der Lehrer, so zu unterrichten, dass es die Schüler interessiert. Der Unterschied zwischen Waldorf-Schule und "normaler" Schule ist, dass es bis zur zwölften Klasse keine Bücher gibt. "Dadurch habe ich gelernt, mir immer meine eigene Struktur zu machen", meint Ume. Klassenlehrerin de Picciotto ist stolz auf ihre Klasse: "Es sind alles unglaublich reife Persönlichkeiten geworden. Jeder von ihnen wird seinen Weg gehen", ist sie sich sicher.
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Allgemeine Zeitung
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