Demasius: "Swakopmund wächst weiter"

AZ: Mit wieviel ständigen Einwohnern rechnet die Stadtverwaltung derzeit ohne Urlauber und Touristen? Welches Wachstum erfährt die Stadt?

E. Demasius: Wir schätzen die Einwohnerzahl auf 45000, wenn wir 11000 monatliche städtische Rechnungen zugrundelegen. Die Volkszählung von 2001 hatte nur 25000 Einwohner erfasst. Der jährliche Zuwachs ist von 3,6 auf drei Prozent auch aus wirtschaftlichen Gründen etwas zurückgegangen.

AZ: Haben Sie eine zuverlässige Schätzung, auf wie viele Menschen die Bevölkerung zur Hochsaison wächst?

E. Demasius: Man kann davon ausgehen, dass sich der Brötchenverkauf verdoppelt, aber es wäre unrealistisch, von einer doppelten Einwohnerzahl zu sprechen, auch wenn der Andrang groß wird.

AZ: In der jüngsten Stadtratsitzung ist von einem Haushaltsüberschuss von N$ 1,8 Mio für das Geschäftsjahr 2006/07 im Gegensatz zu einem Defizit von rund N$ 165000 im Vorjahr die Rede. Wie erklären Sie diese Schwankung? Hat die Stadt nicht alle bewilligten Entwicklungsgelder ausgegeben?

E. Demasius: Durch die Grundsteuer und durch konservative Haushaltsführung hat es Einsparungen gegeben. Außerdem haben wir ein System strenger Kontrolle für die Vergabe von Aufträgen und für Ankäufe unter meiner und der Aufsicht der städtischen Vergabekommission (Tender Board).

AZ: Hat die Stadt von den weiteren Urangesellschaften, die demnächst in der Namib abbauen möchten, Anfragen für Gelände zum Wohnungs- beziehungsweise Gewerbebau erhalten?

E. Demasius: Da ist niemand direkt an uns herangetreten. Wir planen aber sicherheitshalber voraus, weil wir Indikatoren ablesen. Von der Proklamation und Vermessung eines neuen Bauareals bis zur Bereitstellung aller notwendigen Anschlüsse dauert es 2,5 bis drei Jahre. Wir können also nicht plötzlich 500 Grundstücke für Minenleute zur Verfügung stellen. Außerdem bräuchten wir dann 1500 Grundstücke, weil wir seit der Ansiedlung der Rössing-Uranium-Arbeitnehmer die Minenhäuser stets unter andere Bürgerhäuser gemischt haben, um das Stadtbild zu erhalten.

AZ: Wie steht es mit den Wasserreserven und der Versorgung der Küstenstädte zwischen Kuiseb und Omdel (Omaruru-Delta)?

E. Demasius: Swakopmund und Walvis Bay gehören zum zentralen Namib-System (Central Namib Area, CNA). Das ist ein isoliertes System. Wegen Verfalls der Leitung nach Rooikop am Kuiseb erhält Swakopmund seit fünf Jahren nur noch Wasser von Omdel. Dort nähern wir uns der nachhaltigen Belastungsgrenze. Wir können damit noch zehn Jahre zurechtkommen, vorausgesetzt dass keine Minen dazukommen. Die neue Mine von Trekkopje hat einen gewaltigen Bedarf angemeldet. Mit allen weiteren Urangruben und den bestehenden Ortschaften muss eine Entsalzungsanlage her, die pro Jahr 48 bis 50 Millionen Kubikmeter Wasser liefert, derweil das gesamte CNA-Gebiet derzeit jährlich 13 Mio. m" gebraucht und damit noch aus Omdel und dem Kuiseb versorgt wird.

Die Notwendigkeit einer Entsalzungsanlage ist daher zur existenziellen Realität geworden. Ein Areal nördlich von Wlotzkasbaken ist als Standort bestimmt.

AZ: Was ist aus der Pilotanlage bei der alten Landungsbrücke geworden? Welche Ergebnisse liegen vor?

E. Demasius: Da ging es nicht um Entsalzung, sondern um einen Test, wie gut das Meerwasser des Benguelastroms vorfiltriert werden kann. Es ist ja reich an Mikroben und organischen Stoffen. Wenn das Problem überwunden ist, ist der Vorgang leicht. Im Filtrierprozess liegt das Geheimnis. Der muss noch verfeinert werden.

AZ: Hat es in diesem Jahr einen besonderen Höhepunkt oder Rückschlag gegeben?

E. Demasius: Rückschläge keine. Höhepunkte sollten Sie aus dem Jahresbericht der Bürgermeisterin entnehmen. (Ein neuer Rathauskomplex für Swakopmund liegt im Entwurf vor. Das Gelände ist dafür bereits hergerichtet. Die Red.)

AZ: Ist das viel besprochene Projekt Waterfront am Vineta-Nordstrand ganz gestrichen oder bestehen Aussichten auf Wiederbelebung?

E. Demasius: Ein neuer Interessent ist durch Kauf eingestiegen. Es geht voran. Die Vertragsverhandlung wird voraussichtlich in drei Monaten abgeschlossen sein. Es geht weiter wie vorgesehen, aber der Hafen wird kleiner als vorher geplant.

AZ: Auf welche Weise hat die Gründung des Stromverteilers Erongo-RED das Einkommen der Swakopmunder Stadtverwaltung berührt?

E. Demasius: Hätten wir die Wahl gehabt, wären wir nie beigetreten, aber der Minister hat es so verordnet. Es stimmt nicht, wie es der Elektrizitätskontrollrat (ECB) behauptet, dass wir freiwillig beigetreten wären. 2003/04 haben wir noch N$ 13 Mio. aus der Stromrechnung verdient. Die Kapitalanleihen, die wir für die elektrische Infrastruktur beansprucht haben, hat Erongo-RED nicht übernommen. Wir waren mit der Stromverrechnung effektiver. Erongo-RED hat 70 zusätzliche Arbeitsstellen geschaffen. Wir haben wiederum kein Personal entlassen. Die Duplizierung von Arbeitsgängen und Büroraum ist jetzt eine Tatsache.

AZ: In den windstillen drei Nächten vom 9. bis zum 12. Dezember mussten etliche Einwohner von Vineta in der Nähe der Maritim Flats ihre Schlafzimmerfenster schließen, weil von draußen beißender Rauchgestank, wie von schlechter Feuerung oder brennendem Plastik, eindrang. Woher kommt die Luftverschmutzung über Swakopmunder Stadtteilen?

E. Demasius: Von der Swakopmunder Müllkippe, die Müllsammler manchmal anzünden oder die durch Selbstzündung zu qualmen anfängt. Ich mache dann auch das Fenster zu. Wenn es einmal brennt, kriegen wir das nicht gelöscht. Langfristig muss eine alternative Müllkippe mit Sortieranlage geschaffen werden. Die Luftverschmutzung kommt also nicht aus dem DRC-Wohnviertel.

AZ: Pflegen Sie Städtepartnerschaften mit anderen Kommunen?

E. Demasius: Nein. Aber wir kooperieren auf Projektbasis, zum Beispiel mit Niederländern und Norwegern oder mit den Berliner Wasserwerken.

AZ: Wie sehen Sie die Aussichten für 2008?

E. Demasius: Swakopmund wächst weiter. Die Nachfrage nach Grundstücken bleibt groß. Beim Bedarf an Wohnungen und Mietwohnungen ist aber zwischen Kramersdorf und Mondesa derzeit der Sättigungsgrad erreicht.

AZ: Danke für das Gespräch.

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Allgemeine Zeitung 2024-05-19

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