Das Jahr schreitet voran, Zeit wird knapp
Wenn eine Regierung Peter beraubt, um Paul auszuzahlen, dann kann sie der Unterstützung von Paul gewiss sein. - So sagt es der scharfsinnige George Bernard Shaw. In politisch korrekter Sprache heißt das Umverteilung. In der Erfahrung des Beraubten heißt das daylight robbery. Es kommt eben immer auf den Standpunkt und den Standort an, von wo her eine Sache zu beurteilen oder zu verfluchen is. Oder, um es mit P. J. O´Rourke noch deutlicher zu sagen: Der Regierung Geld und Macht zu geben, is wie wenn Du halbstarken Teenagern Whiskey und Autoschlüssel überlässt.
Jetzt haben sich mehrere Kläger unter den Plaasburen nich etwa gegen die Bodensteuer gewehrt, denn das wäre net nich gegangen, aber gegen die Art und Weise, wie diese verhängt wird. Nich das Gesetz is miserabel, aber die Inkompetenz, wie Bürokraten und Winkeladvokaten damit umgehen, is eben hanebüchen, bzw. bedonnert. Dummheit an sich is schwerer auszurotten als Pest und Pocken, sagen Erfahrene. Oder wie ein erfahrener klassischer Dichter es hinterlassen hat: „Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“ Selbigen Dichter zitieren mos auch Ungläubige, die mit Göttern nix am Hut haben, wenn sie wie jedermann anders eben auch immer wieder der banalen Dummheit ausgeliefert sind.
Dummheit is aber nich mit Fehlbarkeit zu verwechseln, obwohl beide just und zumeist zum selben Ergebnis führen, das Du Dir net nich gewünscht hast, das Dir aber eingebrockt wurde und das Du selbst auslöffeln musst, wenn Du Dich nich geschlagen gibst. Immerhin is jetzt namibischer Frühling und nach und mit dem Hakiebusch is sodann der Wurmrindenbaum in voller Vanille-Pracht für gute zwei Wochen zurück, bis die steigende Hitze die sachten Wattebausche im Flimmerlicht verdorren lässt.
Die Dichte an Veranstaltungen, Konferenzen, Kongressen und sonstigen Vorhaben nimmt zu dieser Jahreszeit zu und wird durch die anstehende Oktoberitis noch bis an die Schmerzgrenze gesteigert. Der Blutdruck geht in die Höhe. Der milde Winter hat nich wie sonst, wenn gute Kälte die Leut hat bibbern lassen, das Ungeziefer und die Xhochas zurückgedrängt. So musst Du jetzt moi auf Magen und Darm achten, dass die durch den Stress der Jahreszeit nich gemorscht werden und sich dann in einer Weise an Dir rächen, dass Du hilflos ausgeliefert bist.
Da isses gut, wenn´s dazwischen Ausweichmöglichkeiten gibt, so wie sich da eine Wanderung durch die Künstlerkolonie von Omaruru bietet, die sich in einer Woche wieder zum jährlichen Artists Trail ausschmückt. Oder Du wählst eine Fluchtroute über Kolmanskop. Das is mos umso mehr notwendig, weil wegen der Dürre nochall stief worries plagen.
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Allgemeine Zeitung
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