Das ganze Land lahmgelegt
Es ist Freitag, der 18.12., um 14 Uhr. Ich stehe vor einem Geschäft in Otjiwarongo. Ein Schild hängt im Fenster "CLOSED". Daneben kann man den Hinweis lesen, dass das Geschäft vom 21.12. bis ins neue Jahr geschlossen bleibt. Haben wir schon den 21. oder machen die erst um 15 Uhr ihren Laden wieder auf? Mitnichten, man ist schon längst im Urlaub, wie mir der Eigentümer im Telefonat mitteilte. Wow!
Wo seid ihr alle, ihr Experten, Fachleute, Ärzte, Rechtsanwälte, Elektriker und Installateure? Bitte jetzt kein Problem mit dem Geyser, Auto, Pool oder der Wasserver- und entsorgung haben. Lieber Gott, lass es doch bitte erst nach Schulbeginn im neuen Jahr passieren und nicht jetzt! Hoffentlich wird jetzt niemand krank in der Familie, bricht sich ein Bein oder fällt nur so vom Skateboard mit Prellungen, welche sich ein Arzt ansehen müsste. Haben wir eigentlich noch genug Chlor für den Pool? Der Fachhandel angelt, und im superteuren Superspar steht man vor leeren Regalen. Wieder ein Wow! Sollte man nicht einfach seinen Experten, Jeder hat ja einen parat, in Henties Bay, Swakopmund oder wo immer anrufen und ihm Freundschaft und Geschäftsbeziehung aufkündigen?
Ich traf dann meinen Freund Erni. Der handelt mit erfolgreich mit Traktoren. Auf die Frage, wann er schließen würde, bekam ich die plausibelste Antwort in diesem Jahr: Ich habe Kunden und die verlassen sich auf mich. Recht hat er! Seid Ihr alle schon so satt in Namibia, Ihr Sekretärinnen, Mechaniker, Geschäftsleute, Kaufleute und Kaufmichs? Geht es Euch allen viel zu gut, so dass man flächendeckend ein Land lahm legt? Macht das einmal in Europa. Schon einmal etwas von Kundenschwund gehört? Die bleiben einfach weg und kommen nicht mehr wieder, wenn sie dieses dämliche Schild "geschlossen für einen Monat" im Schaufenster sehen.
Die Menschen fahren sich tot auf unserem hervorragend ausgebauten Straßennetz, nach dem Motto: Da ist ein Stau, da müssen wir hin! Leute mit und ohne Führerschein riskieren das Leben ihrer Mitmenschen, mit Höchstgeschwindigkeit rasend, schwerbepackt, angetrunken, nur um recht schnell am Urlaubsziel anzukommen. Ich werde Silvester in Swakopmund sein. Nicht weil ich dort so gerne hinmöchte, aber mein Job bringt es halt so mit sich, dass man auch Silvester mit Gästen zufällig mal in Swakopmund ist. Hoffentlich ist der Parkplatz vorm Hansa Hotel frei, das Brauhaus hat ja geschlossen, genau wie viele andere Etablissements. Doch siehe, ich habe noch Platz in Erich's Restaurant bekommen. Wieder ein Wow! War letztes Jahr zur gleichen Zeit (zur Faustballweltmeisterschaft) dort und wäre am liebsten daheim geblieben. Hoffentlich verschont mich der eventuell eintreffende Tsunami.
Jochen Meier, Namibia
Wo seid ihr alle, ihr Experten, Fachleute, Ärzte, Rechtsanwälte, Elektriker und Installateure? Bitte jetzt kein Problem mit dem Geyser, Auto, Pool oder der Wasserver- und entsorgung haben. Lieber Gott, lass es doch bitte erst nach Schulbeginn im neuen Jahr passieren und nicht jetzt! Hoffentlich wird jetzt niemand krank in der Familie, bricht sich ein Bein oder fällt nur so vom Skateboard mit Prellungen, welche sich ein Arzt ansehen müsste. Haben wir eigentlich noch genug Chlor für den Pool? Der Fachhandel angelt, und im superteuren Superspar steht man vor leeren Regalen. Wieder ein Wow! Sollte man nicht einfach seinen Experten, Jeder hat ja einen parat, in Henties Bay, Swakopmund oder wo immer anrufen und ihm Freundschaft und Geschäftsbeziehung aufkündigen?
Ich traf dann meinen Freund Erni. Der handelt mit erfolgreich mit Traktoren. Auf die Frage, wann er schließen würde, bekam ich die plausibelste Antwort in diesem Jahr: Ich habe Kunden und die verlassen sich auf mich. Recht hat er! Seid Ihr alle schon so satt in Namibia, Ihr Sekretärinnen, Mechaniker, Geschäftsleute, Kaufleute und Kaufmichs? Geht es Euch allen viel zu gut, so dass man flächendeckend ein Land lahm legt? Macht das einmal in Europa. Schon einmal etwas von Kundenschwund gehört? Die bleiben einfach weg und kommen nicht mehr wieder, wenn sie dieses dämliche Schild "geschlossen für einen Monat" im Schaufenster sehen.
Die Menschen fahren sich tot auf unserem hervorragend ausgebauten Straßennetz, nach dem Motto: Da ist ein Stau, da müssen wir hin! Leute mit und ohne Führerschein riskieren das Leben ihrer Mitmenschen, mit Höchstgeschwindigkeit rasend, schwerbepackt, angetrunken, nur um recht schnell am Urlaubsziel anzukommen. Ich werde Silvester in Swakopmund sein. Nicht weil ich dort so gerne hinmöchte, aber mein Job bringt es halt so mit sich, dass man auch Silvester mit Gästen zufällig mal in Swakopmund ist. Hoffentlich ist der Parkplatz vorm Hansa Hotel frei, das Brauhaus hat ja geschlossen, genau wie viele andere Etablissements. Doch siehe, ich habe noch Platz in Erich's Restaurant bekommen. Wieder ein Wow! War letztes Jahr zur gleichen Zeit (zur Faustballweltmeisterschaft) dort und wäre am liebsten daheim geblieben. Hoffentlich verschont mich der eventuell eintreffende Tsunami.
Jochen Meier, Namibia
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Allgemeine Zeitung
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