Caprivi-Link zur WM am Netz
Windhoek - Die Caprivi-Verbindung, eines der wichtigsten Projekte im Ausbau der Infrastruktur zur Energieversorgung Namibias, ist diese Woche in ihre entscheidende Testphase gegangen. Seit Montag fließt auf der 970 Kilometer langen Trasse probeweise Strom, bestätigte John Kaimu, Sprecher des Energieversorgers NamPower, gestern der AZ. Der kommerzielle Betrieb werde am 11. Juni 2010 aufgenommen, pünktlich zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft. Dann nämlich wird Namibia für die vier Wochen, in denen Südafrika für das Sportspektakel zusätzliche Energie benötigt, auf Stromlieferungen des südafrikanischen Stromanbieters Eskom verzichten müssen.
Die Caprivi-Verbindung führt vom Umspannwerk am Sambesi, nahe der Grenze zu Sambia, den Caprivi-Streifen entlang bis zum Gerus-Umspannwerk, ca. 300 Kilometer nördlich von Windhoek. Sie soll dem Import von zusätzlichem Strom aus Sambia und Simbabwe dienen, der hauptsächlich der Scorpion-Zinkmine zugute kommen soll. Ursprünglich war die Fertigstellung für Ende 2009 vorgesehen. Das Projekt kostet insgesamt 3,2 Milliarden Namibia-Dollar.
Bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag gab NamPower-Geschäftsführer Paulinus Shilamba auch über den Fortschritt bei der Errichtung des Anixas-Dieselkraftwerks in Walvis Bay Auskunft. Die Arbeiten an der Anlage, die bei Spitzenbetrieb 22,5 Megawatt an elektrischer Leistung liefern soll, hätten inzwischen begonnen, sagte Shilamba. Er erwartet, dass das Kraftwerk Ende dieses oder spätestens Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen werden kann. Das Projekt kostet 375 Millionen N$. Ein Anteil von 250 Millionen N$ seien Direkt-Investitionen der namibischen Regierung, die übrigen 125 Millionen N$ steuere das Staatsunternehmen NamPower bei.
Eine weitere Aufstockung der Kapazitäten für die Stromerzeugung auf namibischem Boden ist durch den Einbau der vierten Turbine in das Wasserkraftwerk in Ruacana am Kunene zu erwarten. Die Turbine sowie der zugehörige Generator sollen Shilamba zufolge bis Oktober dieses Jahres nach Ruacana gebracht werden. Im März 2012 soll die 90-Megawatt-Turbine dann ans Netz gehen. Damit würde die Leistung von Ruacana von derzeit 240 auf 330 Megawatt erhöht.
Zusammen mit den 50 Megawatt aus dem Paratus-Dieselkraftwerk in Walvis Bay und den 22,5 Megawatt aus dem Anixas-Kraftwerk könnte Namibia dann 400 Megawatt Strom aus eigener Kraft produzieren und damit den nationalen Spitzenverbrauch von 450 Megawatt (ohne die Scorpion-Zinkmine) nahezu decken. Rechnet man die 100 Megawatt aus dem Van-Eck-Kohlekraftwerk in Windhoek noch dazu, käme Namibia theoretisch sogar auf 500 Megawatt Produktionskapazität. Allerdings ist der Betrieb des alten Kraftwerks wesentlich teurer als Stromimporte aus dem Ausland, also nur in Notsituationen sinnvoll.
Spätestens mit der Erschließung des Kudu-Gasfeldes vor der namibischen Küste, 170 Kilometer nordwestlich von Oranjemund, könnte sich Namibia dann zum Stromexporteur aufschwingen: NamPower rechnet damit, dass ein noch zu bauendes Kraftwerk, das mit dem Erdgas vom Meeresgrund betrieben würde, bis zu 800 Megawatt Strom liefern kann. Mit diesem Überschuss wird der Caprivi-Anschluss, der zunächst nur für den Stromimport gedacht ist, dann auch in umgekehrter Richtung für den Export interessant.
Die Caprivi-Verbindung führt vom Umspannwerk am Sambesi, nahe der Grenze zu Sambia, den Caprivi-Streifen entlang bis zum Gerus-Umspannwerk, ca. 300 Kilometer nördlich von Windhoek. Sie soll dem Import von zusätzlichem Strom aus Sambia und Simbabwe dienen, der hauptsächlich der Scorpion-Zinkmine zugute kommen soll. Ursprünglich war die Fertigstellung für Ende 2009 vorgesehen. Das Projekt kostet insgesamt 3,2 Milliarden Namibia-Dollar.
Bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag gab NamPower-Geschäftsführer Paulinus Shilamba auch über den Fortschritt bei der Errichtung des Anixas-Dieselkraftwerks in Walvis Bay Auskunft. Die Arbeiten an der Anlage, die bei Spitzenbetrieb 22,5 Megawatt an elektrischer Leistung liefern soll, hätten inzwischen begonnen, sagte Shilamba. Er erwartet, dass das Kraftwerk Ende dieses oder spätestens Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen werden kann. Das Projekt kostet 375 Millionen N$. Ein Anteil von 250 Millionen N$ seien Direkt-Investitionen der namibischen Regierung, die übrigen 125 Millionen N$ steuere das Staatsunternehmen NamPower bei.
Eine weitere Aufstockung der Kapazitäten für die Stromerzeugung auf namibischem Boden ist durch den Einbau der vierten Turbine in das Wasserkraftwerk in Ruacana am Kunene zu erwarten. Die Turbine sowie der zugehörige Generator sollen Shilamba zufolge bis Oktober dieses Jahres nach Ruacana gebracht werden. Im März 2012 soll die 90-Megawatt-Turbine dann ans Netz gehen. Damit würde die Leistung von Ruacana von derzeit 240 auf 330 Megawatt erhöht.
Zusammen mit den 50 Megawatt aus dem Paratus-Dieselkraftwerk in Walvis Bay und den 22,5 Megawatt aus dem Anixas-Kraftwerk könnte Namibia dann 400 Megawatt Strom aus eigener Kraft produzieren und damit den nationalen Spitzenverbrauch von 450 Megawatt (ohne die Scorpion-Zinkmine) nahezu decken. Rechnet man die 100 Megawatt aus dem Van-Eck-Kohlekraftwerk in Windhoek noch dazu, käme Namibia theoretisch sogar auf 500 Megawatt Produktionskapazität. Allerdings ist der Betrieb des alten Kraftwerks wesentlich teurer als Stromimporte aus dem Ausland, also nur in Notsituationen sinnvoll.
Spätestens mit der Erschließung des Kudu-Gasfeldes vor der namibischen Küste, 170 Kilometer nordwestlich von Oranjemund, könnte sich Namibia dann zum Stromexporteur aufschwingen: NamPower rechnet damit, dass ein noch zu bauendes Kraftwerk, das mit dem Erdgas vom Meeresgrund betrieben würde, bis zu 800 Megawatt Strom liefern kann. Mit diesem Überschuss wird der Caprivi-Anschluss, der zunächst nur für den Stromimport gedacht ist, dann auch in umgekehrter Richtung für den Export interessant.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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