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Bäume an Rastplätzen & Fernstraßen Sandveldsyringe (Burkea africana)

Diese schöne Sandveldsyringe steht an einem Rastplatz an der B1 nach Tsumeb, etwa 24 km nördlich von Otavi und etwas nördlich der Stelle, an der die Schotterstraße 3022 von der B1 abzweigt. Wie der Name verrät, gedeiht dieser Baum nur auf Sandboden. Es ist interessant zu beobachten, dass es in verschiedenen Tälern im Otavibergland und in den Hügeln südöstlich von Okaputa, wie auch entlang der B1 nördlich von Sukses sowie auf dem Waterberg Plateau, dem Mt Etjo und den Omborokobergen [Okonjima] immer wieder Reste einer gewaltigen Schicht aus Kalaharisanden gibt, die, als auf der Nordhalbkugel die Eiszeiten herrschten, weite Teile der nördlichen Hälfte Namibias bedeckt haben. Auf diesen Böden findet man dann die für tiefen Sand typischen Bäume wie den Gelbholzbaum (Terminalia sericea), den Veilchenbaum (Securidaca longipendunculata) sogar der Mangettibaum (Schinziophyton rautanenii) und eben die Sandveldsyringe, die auch im Kavango und im Caprivi wachsen, deren Böden denselben Ursprung haben.

Man erkennt die Sandveldsyringe an dem graugrünen Laub, das gebüschelt an den Zweigenden steht und an den flachen holzigen Hülsen, die jeweils nur einen Samen enthalten. Diese oft sehr zahlreichen, etwas gedrehten und an den Enden zugespitzten Hülsen bleiben lange am Baum und erleichtern das Bestimmen. Das eindeutigste Merkmal ist jedoch die weiche rostbraune Behaarung der Knospen und jungen Triebe. Im Herbst verfärbt sich das Laub wunderschön goldrot.
Die Sandveldsyringe kommt nordöstlich einer Linie etwa von Ruacana bis Buitepos vor, im Kavango häufiger, in dem westlichen und dem südlicheren Verbreitungsgebiet, zum Beispiel in der Summerdown-Umgebung, eher vereinzelt. Eine weitere Straße, an der sie zu sehen ist, ist die 2512, die östlich und südöstlich des Waterberges verläuft. In dieser Gegend überragen diese Bäume den umgebenden Busch und fallen im Herbst besonders durch ihre schöne goldrote Färbung auf. Auf dem Waterberg-Plateau gedeihen sie ebenfalls.

Die Sandveldsyringe ist ein bis 10 m hoher wohlgeformter Baum, mit offener gerundeter oder flacher Krone. An dem kahlen Baum fallen die stumpf endenden, verhältnismäßig dicken Zweige auf. Den Stamm bedeckt eine dicke dunkelgraue, rauh abblätternde Rinde.

Hellgelbe bis gelblichgrüne, sternförmige kleine Blüten sitzen dicht an gebüschelt hängenden, rispenartigen Ähren, ebenfalls an den Zweigenden, und sind von September bis Oktober auffallend.
Nutzen und Bemerkungen: Elefanten fressen die Zweige und Blätter, Affen die Blüten und Früchte. Das Harz soll essbar sein.

Das harte, rotbraune, manchmal schwarz und gold gefleckte Holz lässt sich gut bearbeiten. Es wurde in der Vergangenheit zum Wagenbau, zur Herstellung von Möbeln und von Parkettböden verwendet. Wagenbauer bevorzugten das Kernholz zur Herstellung von Radnarben, weil es nicht schrumpft oder platzt. Sie waren laut Berichten bereit, von der Gegend um Kapstadt bis in den Transvaal zu reisen, um sich dieses Holz dort zu besorgen. Stämme der Sandveldsyringe dienten auch als Zaunpfähle, als Stützpfähle in Bergwerken und als Eisenbahnschwellen, letzteres besonders auf der Trans-Sambesi-Bahn. Die Rinde enthält reichlich Tannin und der Baum wird leicht durch Feuer zerstört.
Stumpen des Baumes sind beliebt als Sitzplätze und das Holz eignet sich auch zur Herstellung von Getreidemörsern und -stampfern.
In seinem gesamten Verbreitungsgebiet von Zentral-Afrika bis in das südliche Afrika werden verschiedene Teile des Baumes wegen des hohen Tanningehaltes als Heilmittel bei Durchfallerkrankungen und als Desinfektionsmittel verwendet.
Die zerkaute Rinde wird auf entzündete Wunden gelegt, eine Abkochung der Rinde und Früchte dient zum Gerben.
Verschiedene Motten und Schmetterlinge legen ihre Eier auf diese Bäume, die dann von den Larven kahlgefressen werden. Einige dieser Larven gedeihen ausschließlich auf der Sandveldsyringe. Aus dem westlichen Buschmannland wird berichtet, dass diese Raupen als Nahrungsmittel gesammelt werden. Der Gedanke daran, Raupen zu essen, erregt oft Abscheu. Es wird den Raupen zunächst der Kopf abgerissen, wobei auch die Innereien entfernt werden. Die verbleibenden Körper werden gewaschen und in Wasser gekocht. Das Wasser muss dabei 2 - 3 Mal verkochen. Die anschließend getrockneten Raupen werden dann in Öl gebraten und gelten als Delikatesse. Getrocknet lassen sie sich bis zu einem Jahr aufbewahren. Ehe sie dann gegessen werden, kocht man sie nochmals auf und brät sie dann. Bei dieser Zubreitung verlieren sie die stachligen Auswüchse, die beim Verzehr im rohen Zustand sehr unangenehm sind.

Auf Englisch heißt der Baum "wild seringa" oder "red seringa", auf Afrikaans "sandsering, rooisering" oder "wilde sering" und auf Otjiherero "omutundungu". In dem botanischen Namen lebt die Erinnerung an James Burke, einem Botaniker und Sammler des 19. Jahrhunderts fort.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-29

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