Bäume an Rastplätzen & Fernstraßen
Affenbrotbäume sind unverkennbar. Sie gelten als die größten Sukkulenten der Erde, d.h. sie speichern Wasser in ihren enorm dicken Stämmen und sind dadurch gut an ihre steinigen und gut drainierten Standorte in heißen, trockenen Gebieten angepasst. Sie sind besonders breit aber kaum höher als 15 - 20 m. Als wir im Ovamboland Daten für den Namibia Baumatlas sammelten, besuchten wir auch Tsandi, um den großen Baobab zu sehen, von dem wir schon viel gehört hatten [Foto]. Wir hatten angenommen, den Baum ohne weiteres finden zu können. Dem war nicht so. Zwischen den verstreut liegenden Gehöften und Häusern fragten wir schließlich danach und bekamen zu nächst die Anwort: What tree?
Dieser Baum trägt eine Metallplakette aus dem Jahre 1916, zur Erinnerung an den Besuch des ersten Administrators von Südwestafrika, Sir Howard Gorges, im damaligen Ovamboland. Diese Plakette ist in den seitdem vergangen etwa 80 Jahren so weit mit dem Stamm in die Höhe gewachsen, dass wir sie nur noch durch das Fernglas lesen konnten.
Der Baobab fällt also immer durch den besonders dicken Stamm und die urtümlich anmutende Wuchsform auf. Die Stämme können 5 bis 10 m im Durchmesser erreichen. Die glatte Rinde ist rötlich grau mit Falten, die wie erkaltetes Wachs wirken. Der Stamm hat auch in der Längsrichtung viele tief eingebuchtete Falten und die Form der Zweige ist ähnlich wie die der Brettwurzeln. Weil junge Baobab-Bäumchen einfache Blätter haben - im Gegensatz zu den handförmig gefiederten Blättern der älteren Bäume - und wegen dieser eigentümlichen Art der Verzweigung ist es verständlich, dass die San glauben, ausgewachsene Baobabbäume seien von Himmel fallen, auf der Krone gelandet und streckten nun ihre Wurzeln in die Luft.
Die handförmigen Blätter setzen sich aus 3 bis 9, meist jedoch 5 Einzelblättern zusammen - daher der botanische Name "digitata". "Adansonia" heißt der Baum nach Michel Adanson (1727-1806), einem französischen Chirurgen, der ihn als erster beschrieben hat.
Die großen, weißen Blüten hängen an langen Stielen und können bis 20 cm im Durchmesser erreichen. Die wachsartig und zerknittert wirkenden Blütenblätter umgeben ein dichtes Büschel violetter Staubgefäße. Sie öffnen sich gegen Abend, locken mit ihrem süßen Duft Flughunde zur Bestäubung an, und werden auch von vielen nachtaktiven Insekten besucht. Innerhalb von 24 Stunden fallen sie ab, riechen dann nach Aas, werden aber gern von Vieh und Wild gefressen.
Die länglich-rundlichen Früchte werden bis 25 cm lang und bleiben 'wie tote Ratten an ihren Schwänzen' lange am Baum hängen, wie es in einer Beschreibung heißt. Die harte Schale ist samtartig behaart und enthält, eingebettet in eine weiche pulverartige Masse, viele dunkelbraune nierenförmige Samen.
Baobabbäume sind sehr widerstandsfähig, wie ein 1862 bei der Nxai-Pfanne in Botswana beschriebenes Exemplar beweist, das damals bereits umgefallen war und bis heute weiter wächst. Für wirklich große Bäume wird ein Alter von 1000 bis 4000 Jahren angenommen. Andere Quellen nennen für einen Stammdurchmesser von 5 m ein Alter von 1000 Jahren. Der große Baum von Tsandi hat, vom Umfang her berechnet, einen Stammdurchmesser von 9,54 m und wäre demzufolge bei unserer damaligen Messung 1908 Jahre alt gewesen. Derartige Berechnungen können nur annähend stimmen. Klima- und Bodenverhältnisse spielen eine Rolle, außerdem haben Messungen ergeben, dass Baobab-Stämme während langer Dürreperioden schrumpfen.
Wie das Foto aus dem Okavangodelta zeigt, lieben Elefanten das weiche, sehr feuchte Holz der Baobabbäume. Dieser Baobab überlebt vielleicht, denn auf der Rückseite wächst ein kräftiger Ahnenbaum (Combretum apiculatum) ganz dicht an seinem Stamm empor. Das Holz der Ahnenbäume ist extrem hart und wird den Baobab hoffentlich von der Seite schützen.
Baobabbäume bieten Schutz und Deckung, Wasser, Nahrung, und Heilmittel. Das faserige leichte Holz enthält aber bis 40% Wasser und kann notfalls gegen den Durst gekaut werden. Häufig stirbt das Kernholz ab, wobei die Innenflächen des Stammes völlig abheilen, so dass sich Regenwasser darin sammelt, das von den Jäger-Sammlervölkern und von vielen Tieren genutzt wird. Blauracken, Tokos, und Eulen nisten in den Höhlungen; Nachtäffchen, Ratten, Mäuse, Eidechsen, Bienen und andere Insekten sowie Schlangen halten sich gern darin auf. Die Höhlungen in besonders dicken Stämmen sind schon als Wohnungen, Getreidespeicher, WC und als Kneipe ausgebaut worden. Aus der besonders langfaserigen Rinde wird Schnur zu Fischnetzen, zu Saiten für Musikinstrumente und sogar zur Herstellung von Kleidung gezwirnt. Dazu werden lange rechteckige Stücke der Rinde abgeschält. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bäumen, wächst die Rinde der Baobabs mit der Zeit wieder nach.
Frische oder getrocknete Blätter sind ein gutes Viehfutter. Aus jungen Blättern und Zweigen lässt sich eine nahrhafte Suppe kochen. Die Blätter lassen sich als Spinat verwenden. Raupen, die häufig die Blättern abfressen, werden von den San gegessen.
Das weiche, weißliche Fruchtfleisch enthält Weinstein und wurde während des ersten Weltkrieges in Ostafrika als Treibmittel zum Brotbacken verwendet - der Afrikaanse Name "Kremetartboom" bezieht sich darauf. Es enthält außerdem sehr viel Vit C. Mit Wasser vermischt ergibt es ein erfrischendes Getränk, daher der englische Name "lemonade tree" sowie Afrikaans: "dorsboom", also 'Durstbaum'. Dieses Getränk soll auch Fieber und andere Beschwerden lindern. Der deutsche Name bezieht sich auf die Vorliebe der Affen für diese Früchte.
Der Eiweißgehalt der Kerne ist vergleichbar mit dem anderer Nüsse, außerdem enthalten sie 12% Öl, das die Haut gegen Sonnenschäden schützt. Die Kerne werden roh gegessen oder geröstet als Kaffee-Ersatz verwendet.
Baobabbäume sind zwar sehr vital aber am Ende ihres Lebens sacken sie innerhalb weniger Monate zu einer faserigen Masse zusammen.
Der Ort Mukwe am Okavango ist nach dem Baobab benannt, der bei den Einheimischen "Omukwa" heißt.
Dieser Baum trägt eine Metallplakette aus dem Jahre 1916, zur Erinnerung an den Besuch des ersten Administrators von Südwestafrika, Sir Howard Gorges, im damaligen Ovamboland. Diese Plakette ist in den seitdem vergangen etwa 80 Jahren so weit mit dem Stamm in die Höhe gewachsen, dass wir sie nur noch durch das Fernglas lesen konnten.
Der Baobab fällt also immer durch den besonders dicken Stamm und die urtümlich anmutende Wuchsform auf. Die Stämme können 5 bis 10 m im Durchmesser erreichen. Die glatte Rinde ist rötlich grau mit Falten, die wie erkaltetes Wachs wirken. Der Stamm hat auch in der Längsrichtung viele tief eingebuchtete Falten und die Form der Zweige ist ähnlich wie die der Brettwurzeln. Weil junge Baobab-Bäumchen einfache Blätter haben - im Gegensatz zu den handförmig gefiederten Blättern der älteren Bäume - und wegen dieser eigentümlichen Art der Verzweigung ist es verständlich, dass die San glauben, ausgewachsene Baobabbäume seien von Himmel fallen, auf der Krone gelandet und streckten nun ihre Wurzeln in die Luft.
Die handförmigen Blätter setzen sich aus 3 bis 9, meist jedoch 5 Einzelblättern zusammen - daher der botanische Name "digitata". "Adansonia" heißt der Baum nach Michel Adanson (1727-1806), einem französischen Chirurgen, der ihn als erster beschrieben hat.
Die großen, weißen Blüten hängen an langen Stielen und können bis 20 cm im Durchmesser erreichen. Die wachsartig und zerknittert wirkenden Blütenblätter umgeben ein dichtes Büschel violetter Staubgefäße. Sie öffnen sich gegen Abend, locken mit ihrem süßen Duft Flughunde zur Bestäubung an, und werden auch von vielen nachtaktiven Insekten besucht. Innerhalb von 24 Stunden fallen sie ab, riechen dann nach Aas, werden aber gern von Vieh und Wild gefressen.
Die länglich-rundlichen Früchte werden bis 25 cm lang und bleiben 'wie tote Ratten an ihren Schwänzen' lange am Baum hängen, wie es in einer Beschreibung heißt. Die harte Schale ist samtartig behaart und enthält, eingebettet in eine weiche pulverartige Masse, viele dunkelbraune nierenförmige Samen.
Baobabbäume sind sehr widerstandsfähig, wie ein 1862 bei der Nxai-Pfanne in Botswana beschriebenes Exemplar beweist, das damals bereits umgefallen war und bis heute weiter wächst. Für wirklich große Bäume wird ein Alter von 1000 bis 4000 Jahren angenommen. Andere Quellen nennen für einen Stammdurchmesser von 5 m ein Alter von 1000 Jahren. Der große Baum von Tsandi hat, vom Umfang her berechnet, einen Stammdurchmesser von 9,54 m und wäre demzufolge bei unserer damaligen Messung 1908 Jahre alt gewesen. Derartige Berechnungen können nur annähend stimmen. Klima- und Bodenverhältnisse spielen eine Rolle, außerdem haben Messungen ergeben, dass Baobab-Stämme während langer Dürreperioden schrumpfen.
Wie das Foto aus dem Okavangodelta zeigt, lieben Elefanten das weiche, sehr feuchte Holz der Baobabbäume. Dieser Baobab überlebt vielleicht, denn auf der Rückseite wächst ein kräftiger Ahnenbaum (Combretum apiculatum) ganz dicht an seinem Stamm empor. Das Holz der Ahnenbäume ist extrem hart und wird den Baobab hoffentlich von der Seite schützen.
Baobabbäume bieten Schutz und Deckung, Wasser, Nahrung, und Heilmittel. Das faserige leichte Holz enthält aber bis 40% Wasser und kann notfalls gegen den Durst gekaut werden. Häufig stirbt das Kernholz ab, wobei die Innenflächen des Stammes völlig abheilen, so dass sich Regenwasser darin sammelt, das von den Jäger-Sammlervölkern und von vielen Tieren genutzt wird. Blauracken, Tokos, und Eulen nisten in den Höhlungen; Nachtäffchen, Ratten, Mäuse, Eidechsen, Bienen und andere Insekten sowie Schlangen halten sich gern darin auf. Die Höhlungen in besonders dicken Stämmen sind schon als Wohnungen, Getreidespeicher, WC und als Kneipe ausgebaut worden. Aus der besonders langfaserigen Rinde wird Schnur zu Fischnetzen, zu Saiten für Musikinstrumente und sogar zur Herstellung von Kleidung gezwirnt. Dazu werden lange rechteckige Stücke der Rinde abgeschält. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bäumen, wächst die Rinde der Baobabs mit der Zeit wieder nach.
Frische oder getrocknete Blätter sind ein gutes Viehfutter. Aus jungen Blättern und Zweigen lässt sich eine nahrhafte Suppe kochen. Die Blätter lassen sich als Spinat verwenden. Raupen, die häufig die Blättern abfressen, werden von den San gegessen.
Das weiche, weißliche Fruchtfleisch enthält Weinstein und wurde während des ersten Weltkrieges in Ostafrika als Treibmittel zum Brotbacken verwendet - der Afrikaanse Name "Kremetartboom" bezieht sich darauf. Es enthält außerdem sehr viel Vit C. Mit Wasser vermischt ergibt es ein erfrischendes Getränk, daher der englische Name "lemonade tree" sowie Afrikaans: "dorsboom", also 'Durstbaum'. Dieses Getränk soll auch Fieber und andere Beschwerden lindern. Der deutsche Name bezieht sich auf die Vorliebe der Affen für diese Früchte.
Der Eiweißgehalt der Kerne ist vergleichbar mit dem anderer Nüsse, außerdem enthalten sie 12% Öl, das die Haut gegen Sonnenschäden schützt. Die Kerne werden roh gegessen oder geröstet als Kaffee-Ersatz verwendet.
Baobabbäume sind zwar sehr vital aber am Ende ihres Lebens sacken sie innerhalb weniger Monate zu einer faserigen Masse zusammen.
Der Ort Mukwe am Okavango ist nach dem Baobab benannt, der bei den Einheimischen "Omukwa" heißt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen