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Bürgermeister ist enttäuscht
Bürgermeister ist enttäuscht

Bürgermeister ist enttäuscht

Walvis Bay überarbeitet Haushalt und reduziert sämtliche Tarife
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Walvis Bay

„Wir befinden uns in der schwierigsten Zeit überhaupt. Dies ist die Folge der COVID-19-Pandemie“, erklärte Bürgermeister Immanuel Wilfred am vergangenen Freitag. Er ergänzte: „Walvis Bay ist von allen Landesteilen Namibias am Schlimmsten betroffen.“ Der Stadtrat der Hafenstadt hatte eine Sondersitzung einberufen und den nunmehr überarbeiteten Haushalt für das Finanzjahr 2020/2021 präsentiert und verabschiedet.

Dabei erinnerte Wilfred daran, dass sich die Hafenstadt mit Ausnahme einer drei Wochen langen Lockerung der Ausgangsbeschränkung auf Stufe 2, seit dem 28. März im Zustand des strengen Lockdowns befinde. Die kurzfristigen Folgen dieser Maßnahmen seien alles andere als angenehm, da diese zu Gehaltskürzungen und Arbeitsplatzverlusten, und somit unweigerlich zu einer Hungersnot, Armut und Obdachlosigkeit, geführt habe. „Dabei kann über die mittel- bis langfristigen Auswirkungen dieser Phase 1 nur spekuliert werden, denn die Fachkräfte im gesamten gesundheits- und sozioökonomischen Spektrum sagen die verschiedensten Szenarien vorher“, meinte Wilfred.

Mittlerweile seien die Verzweiflungsschreie der Einwohner Walvis Bays täglich lauter geworden, da es immer schwieriger werde, die Auswirkungen der Ausgangsbeschränkung „finanziell, körperlich und geistig“ zu bewältigen. „Für die stolzen Einwohner dieser Stadt, die immer einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaft unseres Landes geleistet haben, ist dies noch schwieriger zu akzeptieren“, so der Bürgermeister. Andererseits habe die Führung des Landes die „unangenehmere Aufgabe“, den Weg in die Zukunft zu bereiten, denn es gehe um Menschenleben. „Da müssen wir leider zugeben, dass viele unserer Mitbewohner sich nicht als vorbildliche Bürger erwiesen haben, wenn es um die Einhaltung der Lockdown-Regeln geht. Es war gelinde gesagt eine Enttäuschung. Daran müssen wir unbedingt etwas tun“, sagte Wilfred. Trotz aller dieser Herausforderungen, sei er „voll und ganz zuversichtlich“, dass das Kabinett bei der Entscheidung über die weitere oder fortgesetzte Ausgangsbeschränkung, alle Faktoren, einschließlich der Auswirkungen, berücksichtigen werde.

Laut Wilfred hatte der Stadtrat Ende Mai im Etat für das Finanzjahr 2020/2021 einige Tariferhöhungen angekündigt, da die Stadt Erhöhungen von den Massenlieferanten von Strom und Wasser erwartet hatte. „Die Massenlieferanten haben keine derartigen Erhöhungen vorgenommen, was uns veranlasst hat, den Betriebshaushalt zu überarbeiten“, sagte er. Der Stadtrat habe die Notlage der Bewohner berücksichtigt, weshalb sich die neuen Tarife nicht nachteilig auf die Taschen der Einwohner auswirken dürften. „Wir haben in einigen Fällen maßgebliche Hilfsmaßnahmen eingeführt und gehen somit einen extra Schritt weiter unseren Stadtbewohnern entgegen zu kommen“, berichtete er.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-20

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