Brave Warriors starten Projekt 2019
Mannetti beruft Kader für Auswärtsspiel gegen Senegal und blickt in die Zukunft
Von Robby Echelmeyer, Windhoek
Der Zug zur 31. Auflage der Afrikameisterschaft, die vom 14. Januar bis 5. Februar kommenden Jahres in Gabun ausgetragen wird, ist für die Auswahl des namibischen Fußballverbandes (NFA) bereits abgefahren. Am 3. September bestreitet das Team von Chefcoach Ricardo Mannetti seine sechste und zugleich letzte Partie in der Qualifikationsgruppe K auswärts gegen den enteilten Tabellenführer Senegal.
„Wir reisen als Außenseiter nach Dakar, aber ich bin überzeugt, dass wir ihnen Paroli bieten können“, sagte Mannetti am Montagmorgen bei der Präsentation seines 20-köpfigen Kaders in der NFA-Zentrale im Windhoeker Stadtteil Katutura. Mit Blick auf die 0:2-Heimniederlage gegen die Senegalesen am 5. September 2015 fügte der 41-Jährige hinzu: „Diesmal wollen wir ein besseres Resultat erzielen.“
Im Anschluss an die Pressekonferenz absolvierte Mannetti mit den verfügbaren Akteuren, darunter der nach vier Spielzeiten bei der Universität von Pretoria zu seinem Heimatverein African Stars zurückkehrte Kapitän Ronald Ketjijere, auf dem verbandseigenen Kunstrasenplatz eine erste schweißtreibende Trainingseinheit.
„Einem Großteil der Jungs fehlt die Matchpraxis, deshalb müssen wir jetzt bis Donnerstag besonders intensiv arbeiten“, erklärte der Ex-Nationalspieler. Den Feinschliff werde er seiner Mannschaft dann ab Freitag eine Woche lang im Hochleistungszentrum von Pretoria verpassen. Dort werden auch die acht Südafrika-Legionäre dazu stoßen, ehe am 1. September der Flieger nach Dakar abhebt.
„Für uns hat das Projekt 2019 begonnen“, betonte Mannetti, der die Brave Warriors beim nächsten Anlauf zur Endrunde um die kontinentale Krone führen soll. Drei klar formulierte Ziele hatte ihm die NFA bei der Vertragsverlängerung im August 2015 vorgegeben: Den Halbfinaleinzug bei der diesjährigen Meisterschaft für die Länder aus dem südlichen Afrika (COSAFA), der Sprung unter die Top-100 im Ranking des Weltverbandes FIFA sowie die Qualifikation für den Afrika-Cup 2019 in Kamerun.
Am 18. Juni musste Mannetti den ersten Rückschlag hinnehmen: Die als Gastgeber und Titelverteidiger beim COSAFA Cup 2016 direkt für das Viertelfinale gesetzten Namibier verloren ihr Auftaktspiel gegen Botswana mit 5:6 nach Elfmeterschießen. Zwar entschieden die Brave Warriors anschließend mit Siegen gegen Mosambik (3:0) und Sambia (1:0) die Trostrunde zu ihren Gunsten, den von der NFA-Führungsriege geforderten Halbfinaleinzug hatten sie jedoch verpasst.
„Äußerst unglücklich. Die Mannschaft hat ein tolles Spiel abgeliefert und ihr großes Potenzial gezeigt“, kommentierte Verbandsoberhaupt Frans Mbidi den bitteren Knockout gegen Botswana. Ein Grund, den Trainer rauszuwerfen, sei diese Niederlage keineswegs. Mannetti werde sich an den Ergebnissen in der 2018 beginnenden Qualifikation für den Afrika-Cup 2019 messen lassen müssen.
Die Forderungen aus dem vorigen Jahr sind für den NFA-Präsidenten offensichtlich in den Hintergrund gerückt. Zumal sich Namibia in der FIFA-Rangliste im Vergleich zu damals um sieben Positionen auf den 121. Platz verschlechtert hat. Der anvisierte Sprung unter die besten 100 Nationen zeichnet sich also nicht ab.
Für die Begegnung mit Senegal, das im internationalen Vergleich als viertbeste afrikanische Nation an 41. Stelle liegt, setzt Mannetti neben den acht Südafrika-Legionären auf drei vertraglose Spieler sowie auf neun Akteure, die Clubs aus der heimischen Premierliga (NPL) angehören. Letztere blicken nach dem Rückzug des Hauptsponsors MTC (AZ berichtete) einer ungewissen Zukunft entgegen. Es deutet aktuell vieles darauf hin, dass die NPL-Spielzeit 2016/17 komplett ausfallen wird.
Unklar ist zudem die Zukunft von Innenverteidiger Da Costa Angula, Mittelfeldspieler Petrus Shitembi und Offensivallrounder Hendrik Somaeb, die bis Mai dieses Jahres noch in der südafrikanischen Premier Soccer League (PSL) unter Vertrag standen und derzeit auf Vereinssuche sind. Die neue PSL-Saison wurde gestern Abend angepfiffen. „Es ist eine spezielle Situation, weil die Ligen entweder noch nicht begonnen haben oder jetzt erst anfangen“, rechtfertigte Mannetti die Nominierung des vertraglosen Trios. Grundsätzlich werde er aber seiner Linie treu bleiben und nur Spieler berücksichtigen, die in ihren Vereinen regelmäßig zum Einsatz kommen.
Bei Lazarus Kaimbi und Sadney Urikhob war dies in den vergangenen Monaten durchaus der Fall. Den Nationalcoach konnten sie mit ihren Auftritten in der am 6. März eröffneten Saison der Thai Premier League allerdings nicht überzeugen. Der Flügelstürmer Kaimbi hat beim Tabellenachten Chiangrai United in 21 Spielen drei Tore und fünf Vorlagen verbucht. Für Angreifer Urikhob stehen nach 19 Einsätzen im Trikot des abstiegsbedrohten Super Power Samut Prakan FC neun Treffer und drei Assists zu Buche. Tangeni Shipahu, Rechtsaußen vom thailändischen Zweitligisten Krabi FC, taucht ebenfalls nicht in Mannettis Kader auf. „Ich habe für den COSAFA Cup eine Mannschaft mit Siegermentalität aufgebaut und sehe keinen Grund, sie nun auseinanderzureißen“, sagte Mannetti zum Verzicht auf die Thailand-Legionäre.
Im Fall von Willem Mwedihanga warte er noch auf ein Signal des Innenverteidigers. „Er hatte mich gebeten, ihn nicht für den COSAFA Cup zu nominieren, weil er nach einer langen Saison erschöpft war und sich ausruhen wollte. Nun weiß ich nicht, ob er wieder zur Verfügung steht“, erläuterte Mannetti. Mwedihanga war im Mai mit dem Universitätsteam aus Pretoria aus der PSL abgestiegen und ließ dann wie Ketjijere seinen Vertrag auflösen. Eine neue sportliche Heimat hat der 30-Jährige, der 2015 bereits mit AmaZulu einen PSL-Abstieg verkraften musste, noch nicht gefunden.
Dies gilt auch für Petrus Shitembi, der in der Saison 2015/16 für den AmaZulu FC in der zweiten Liga am Ball war und dessen Vertrag am 30. Juni ausgelaufen ist. Eine Verletzung verhinderte seine Teilnahme am COSAFA Cup. Doch Mannetti hält viel von dem Edeltechniker, der in der Nationalmannschaft meist zur Hochform aufläuft.
Auf ihr Comeback hoffen dürfen auch Torhüter Virgil Vries und Innenverteidiger Chris Katjiukua. Im Vorfeld des COSAFA-Heimturniers waren die beiden eigentlich gesetzten PSL-Profis aus Mannettis Aufgebot geflogen, weil sie mehrere Tage ohne Absprache im Trainingslager gefehlt hatten. „Chris und Virgil haben Reue gezeigt, sich beim gesamten Team entschuldigt und bekommen jetzt eine neue Chance“, kommentierte Mannetti. Disziplinlosigkeiten werde er auch in Zukunft nicht dulden.
Sollten die Brave Warriors in Dakar punkten, könnten sie die Gruppe auf dem zweiten Platz beenden, was allerdings nicht für die Qualifikation reichen würde. Dank ihrer Heimsiege gegen Burundi (3:1) und Niger (1:0) haben die NFA-Vertreter sechs Zähler auf dem Konto und rangieren damit hinter dem punktgleichen Burundi an dritter Stelle der Tabelle. Der Spitzenreiter Senegal gewann seine fünf bisherigen Partien allesamt. Das Schlusslicht Niger, das am 4. September Burundi empfängt, hat indes erst einen Dreier eingefahren - gegen Namibia gelang ein 1:0-Heimsieg.
Der Zug zur 31. Auflage der Afrikameisterschaft, die vom 14. Januar bis 5. Februar kommenden Jahres in Gabun ausgetragen wird, ist für die Auswahl des namibischen Fußballverbandes (NFA) bereits abgefahren. Am 3. September bestreitet das Team von Chefcoach Ricardo Mannetti seine sechste und zugleich letzte Partie in der Qualifikationsgruppe K auswärts gegen den enteilten Tabellenführer Senegal.
„Wir reisen als Außenseiter nach Dakar, aber ich bin überzeugt, dass wir ihnen Paroli bieten können“, sagte Mannetti am Montagmorgen bei der Präsentation seines 20-köpfigen Kaders in der NFA-Zentrale im Windhoeker Stadtteil Katutura. Mit Blick auf die 0:2-Heimniederlage gegen die Senegalesen am 5. September 2015 fügte der 41-Jährige hinzu: „Diesmal wollen wir ein besseres Resultat erzielen.“
Im Anschluss an die Pressekonferenz absolvierte Mannetti mit den verfügbaren Akteuren, darunter der nach vier Spielzeiten bei der Universität von Pretoria zu seinem Heimatverein African Stars zurückkehrte Kapitän Ronald Ketjijere, auf dem verbandseigenen Kunstrasenplatz eine erste schweißtreibende Trainingseinheit.
„Einem Großteil der Jungs fehlt die Matchpraxis, deshalb müssen wir jetzt bis Donnerstag besonders intensiv arbeiten“, erklärte der Ex-Nationalspieler. Den Feinschliff werde er seiner Mannschaft dann ab Freitag eine Woche lang im Hochleistungszentrum von Pretoria verpassen. Dort werden auch die acht Südafrika-Legionäre dazu stoßen, ehe am 1. September der Flieger nach Dakar abhebt.
„Für uns hat das Projekt 2019 begonnen“, betonte Mannetti, der die Brave Warriors beim nächsten Anlauf zur Endrunde um die kontinentale Krone führen soll. Drei klar formulierte Ziele hatte ihm die NFA bei der Vertragsverlängerung im August 2015 vorgegeben: Den Halbfinaleinzug bei der diesjährigen Meisterschaft für die Länder aus dem südlichen Afrika (COSAFA), der Sprung unter die Top-100 im Ranking des Weltverbandes FIFA sowie die Qualifikation für den Afrika-Cup 2019 in Kamerun.
Am 18. Juni musste Mannetti den ersten Rückschlag hinnehmen: Die als Gastgeber und Titelverteidiger beim COSAFA Cup 2016 direkt für das Viertelfinale gesetzten Namibier verloren ihr Auftaktspiel gegen Botswana mit 5:6 nach Elfmeterschießen. Zwar entschieden die Brave Warriors anschließend mit Siegen gegen Mosambik (3:0) und Sambia (1:0) die Trostrunde zu ihren Gunsten, den von der NFA-Führungsriege geforderten Halbfinaleinzug hatten sie jedoch verpasst.
„Äußerst unglücklich. Die Mannschaft hat ein tolles Spiel abgeliefert und ihr großes Potenzial gezeigt“, kommentierte Verbandsoberhaupt Frans Mbidi den bitteren Knockout gegen Botswana. Ein Grund, den Trainer rauszuwerfen, sei diese Niederlage keineswegs. Mannetti werde sich an den Ergebnissen in der 2018 beginnenden Qualifikation für den Afrika-Cup 2019 messen lassen müssen.
Die Forderungen aus dem vorigen Jahr sind für den NFA-Präsidenten offensichtlich in den Hintergrund gerückt. Zumal sich Namibia in der FIFA-Rangliste im Vergleich zu damals um sieben Positionen auf den 121. Platz verschlechtert hat. Der anvisierte Sprung unter die besten 100 Nationen zeichnet sich also nicht ab.
Für die Begegnung mit Senegal, das im internationalen Vergleich als viertbeste afrikanische Nation an 41. Stelle liegt, setzt Mannetti neben den acht Südafrika-Legionären auf drei vertraglose Spieler sowie auf neun Akteure, die Clubs aus der heimischen Premierliga (NPL) angehören. Letztere blicken nach dem Rückzug des Hauptsponsors MTC (AZ berichtete) einer ungewissen Zukunft entgegen. Es deutet aktuell vieles darauf hin, dass die NPL-Spielzeit 2016/17 komplett ausfallen wird.
Unklar ist zudem die Zukunft von Innenverteidiger Da Costa Angula, Mittelfeldspieler Petrus Shitembi und Offensivallrounder Hendrik Somaeb, die bis Mai dieses Jahres noch in der südafrikanischen Premier Soccer League (PSL) unter Vertrag standen und derzeit auf Vereinssuche sind. Die neue PSL-Saison wurde gestern Abend angepfiffen. „Es ist eine spezielle Situation, weil die Ligen entweder noch nicht begonnen haben oder jetzt erst anfangen“, rechtfertigte Mannetti die Nominierung des vertraglosen Trios. Grundsätzlich werde er aber seiner Linie treu bleiben und nur Spieler berücksichtigen, die in ihren Vereinen regelmäßig zum Einsatz kommen.
Bei Lazarus Kaimbi und Sadney Urikhob war dies in den vergangenen Monaten durchaus der Fall. Den Nationalcoach konnten sie mit ihren Auftritten in der am 6. März eröffneten Saison der Thai Premier League allerdings nicht überzeugen. Der Flügelstürmer Kaimbi hat beim Tabellenachten Chiangrai United in 21 Spielen drei Tore und fünf Vorlagen verbucht. Für Angreifer Urikhob stehen nach 19 Einsätzen im Trikot des abstiegsbedrohten Super Power Samut Prakan FC neun Treffer und drei Assists zu Buche. Tangeni Shipahu, Rechtsaußen vom thailändischen Zweitligisten Krabi FC, taucht ebenfalls nicht in Mannettis Kader auf. „Ich habe für den COSAFA Cup eine Mannschaft mit Siegermentalität aufgebaut und sehe keinen Grund, sie nun auseinanderzureißen“, sagte Mannetti zum Verzicht auf die Thailand-Legionäre.
Im Fall von Willem Mwedihanga warte er noch auf ein Signal des Innenverteidigers. „Er hatte mich gebeten, ihn nicht für den COSAFA Cup zu nominieren, weil er nach einer langen Saison erschöpft war und sich ausruhen wollte. Nun weiß ich nicht, ob er wieder zur Verfügung steht“, erläuterte Mannetti. Mwedihanga war im Mai mit dem Universitätsteam aus Pretoria aus der PSL abgestiegen und ließ dann wie Ketjijere seinen Vertrag auflösen. Eine neue sportliche Heimat hat der 30-Jährige, der 2015 bereits mit AmaZulu einen PSL-Abstieg verkraften musste, noch nicht gefunden.
Dies gilt auch für Petrus Shitembi, der in der Saison 2015/16 für den AmaZulu FC in der zweiten Liga am Ball war und dessen Vertrag am 30. Juni ausgelaufen ist. Eine Verletzung verhinderte seine Teilnahme am COSAFA Cup. Doch Mannetti hält viel von dem Edeltechniker, der in der Nationalmannschaft meist zur Hochform aufläuft.
Auf ihr Comeback hoffen dürfen auch Torhüter Virgil Vries und Innenverteidiger Chris Katjiukua. Im Vorfeld des COSAFA-Heimturniers waren die beiden eigentlich gesetzten PSL-Profis aus Mannettis Aufgebot geflogen, weil sie mehrere Tage ohne Absprache im Trainingslager gefehlt hatten. „Chris und Virgil haben Reue gezeigt, sich beim gesamten Team entschuldigt und bekommen jetzt eine neue Chance“, kommentierte Mannetti. Disziplinlosigkeiten werde er auch in Zukunft nicht dulden.
Sollten die Brave Warriors in Dakar punkten, könnten sie die Gruppe auf dem zweiten Platz beenden, was allerdings nicht für die Qualifikation reichen würde. Dank ihrer Heimsiege gegen Burundi (3:1) und Niger (1:0) haben die NFA-Vertreter sechs Zähler auf dem Konto und rangieren damit hinter dem punktgleichen Burundi an dritter Stelle der Tabelle. Der Spitzenreiter Senegal gewann seine fünf bisherigen Partien allesamt. Das Schlusslicht Niger, das am 4. September Burundi empfängt, hat indes erst einen Dreier eingefahren - gegen Namibia gelang ein 1:0-Heimsieg.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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