Bildungssanierung hinkt noch
Windhoek - Das Sanierungsprogramm ETSIP (Education and Training Sector Improvement Program) ist 2006 angelaufen und soll über 15 Jahre bis über 2020 hinaus Erziehung und Bildung vom Kindergarten bis zur Hochschule auf ein beständig hohes Niveau bringen, so dass das visionäre Planziel 2030 erreicht werden kann. Derweil sich gestern alle drei Redner zur Eröffnung der Konferenz Mühe gegeben haben, bei der nunmehr zweiten kollektiven Überprüfung der ETSIP-Ergebnisse seit Beginn des Programms im Jahre 2006 tatsächliche Erfolge vorzuzeigen, mussten sie gleichzeitig mehrere Schlappen eingestehen. Neben Vize-Erziehungsministerin Dr. Becky Ndjoze-Ojo traten die EU-Botschafterin Dr. Elisabeth Pape und Unterstaatssekretär und ETSIP-Programm-Manager Charles Kabajani auf.
"Die Wiederholungsrate (für Zehntklässler) steigt stets weiter, wodurch wahrscheinlich mehr Ressourcen verschwendet werden als durch eine veränderte Formel der Klassenstärke pro Lehrer (Schüler-Lehrerverhältnis)", heißt es im ministeriellen ETSIP-Bericht, aus dem Kabajani gestern ausführlich zitierte und der den Interessenträgern sowie Entwicklungspartnern vorliegt. Diese negative Bilanz werde nicht durch den Umstand wettgemacht, dass das Ministerium mit der Aufnahme von 20467 Schülern in die Klasse 11 für das Jahr 2009 wenigstens ein zwischenzeitliches Planziel erreicht habe; auch nicht durch die Nachricht, dass die Ergebnisse der Zehntklässler sich im Allgemeinen gebessert hätten.
Was sich in der Klasse 10 offenbart, ist laut Kabajani das Vermächtnis aller unteren Klassen, aber es offenbare sich eben erst mit der Abschlussprüfung. Trotz dieser negativen Bilanz halte das Ministerium an der bisherigen Formel der Klassenstärken pro Lehrer fest (35:1 in der Grundstufe und 30:1 in der Sekundarstufe).
Vize-Bildungsministerin Dr. Becky Ndjoze-Ojo hat die Konferenz eröffnet. "Obwohl Namibia ein paar tolle Schulen auf dem Land und in der Stadt hat, liefern zuviele Schulen immer noch jämmerliche Ergebnisse." Die Kinder würden nicht auf eine globalisierte und Informations-betriebenen Gesellschaft vorbereitet. Die landesweite Schülerzahl bezifferte sie mit 700000. Sie erinnerte daran, dass der gesamte Bildungshaushalt in Höhe von 5,3 Milliarden N$ ETSIP diene und nicht nur die zusätzlichen 100 Mio. N$, die gezielt auf ETSIP-Programme zugeschnitten seien. Ndjoze-Ojo freut sich über die Zusage der EU in Höhe von 42,15 Mio. Euro aus dem 10. "Education Development Fund (EDF)". Sie fügte hinzu, dass ETSIP in vielerlei Hinsicht kein "weiteres Geld" brauche. "Aber sie (die Geber) verlangen, dass wir mit unseren Mitteln, die wir schon haben, besser umgehen." Dann sprach die Vizeministerin jedoch wieder die Bitte aus, dass die Neuausstattung alter und die Errichtung neuer Schulen "noch viel mehr Geld verlangen".
Die Erfolgspunkte, die Kabajani dem ETSIP-Programm zuschreibt, betreffen eine massive Besserung in der Lieferung und Zustellung von Schulbüchern, eine marginale Besserung der Mathe-, Naturwissenschafts- und Englischergebnisse in den Senior-Sekundarstufe während der letzten drei Jahre sowie diverse institutionelle Entwicklungen.
Dr. Elisabeth Pape trat im Namen führender Geber auf und sprach zum Erfolg von Teilbereiche ihre Anerkennung aus, fügte dann jedoch einen Katalog an "Herausforderungen" hinzu, wo Besserung oder Änderung verlangt wird. Auch sie wies auf die steigende Wiederholungsrate hin. Bei der angestrebten Dezentralisierung fehle es an der Entwicklung kompetenter Instanzen. Ferner vermisst Pape analytische Grundlagen für fundierte Beschlussfassung, weil es an Überwachung und Auswertung fehle. "Nicht veranschlagte Mehrausgaben des Bildungsministeriums ohne Steigerung der Effizienz sind eine weitere Herausforderung." Bei der Verwaltung, Verwendung und der Rechenschaft über Schulfonds sieht die Botschafterin auch noch dringenden Handlungsbedarf. Als weiteren Punkt fordert sie, dass der Zeitplan (deadlines) der ETSIP-Programme eingehalten werden müsse und Hinderungsgründe identifiziert werden sollten. Zum Abschluss teilte Pape ihre Sorge über rückläufige Schulspeisungsprogramme mit. "Ärmliche Ernährung und schlechte Gesundheit gefährden die Leistung der Schüler. Mit leerem Magen kannst Du nicht lernen."
Kabajani sprach seine Dankbarkeit aus, dass die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise die Kooperation mit den Entwicklungspartnern und ihre Beiträge nicht berührt habe.
"Die Wiederholungsrate (für Zehntklässler) steigt stets weiter, wodurch wahrscheinlich mehr Ressourcen verschwendet werden als durch eine veränderte Formel der Klassenstärke pro Lehrer (Schüler-Lehrerverhältnis)", heißt es im ministeriellen ETSIP-Bericht, aus dem Kabajani gestern ausführlich zitierte und der den Interessenträgern sowie Entwicklungspartnern vorliegt. Diese negative Bilanz werde nicht durch den Umstand wettgemacht, dass das Ministerium mit der Aufnahme von 20467 Schülern in die Klasse 11 für das Jahr 2009 wenigstens ein zwischenzeitliches Planziel erreicht habe; auch nicht durch die Nachricht, dass die Ergebnisse der Zehntklässler sich im Allgemeinen gebessert hätten.
Was sich in der Klasse 10 offenbart, ist laut Kabajani das Vermächtnis aller unteren Klassen, aber es offenbare sich eben erst mit der Abschlussprüfung. Trotz dieser negativen Bilanz halte das Ministerium an der bisherigen Formel der Klassenstärken pro Lehrer fest (35:1 in der Grundstufe und 30:1 in der Sekundarstufe).
Vize-Bildungsministerin Dr. Becky Ndjoze-Ojo hat die Konferenz eröffnet. "Obwohl Namibia ein paar tolle Schulen auf dem Land und in der Stadt hat, liefern zuviele Schulen immer noch jämmerliche Ergebnisse." Die Kinder würden nicht auf eine globalisierte und Informations-betriebenen Gesellschaft vorbereitet. Die landesweite Schülerzahl bezifferte sie mit 700000. Sie erinnerte daran, dass der gesamte Bildungshaushalt in Höhe von 5,3 Milliarden N$ ETSIP diene und nicht nur die zusätzlichen 100 Mio. N$, die gezielt auf ETSIP-Programme zugeschnitten seien. Ndjoze-Ojo freut sich über die Zusage der EU in Höhe von 42,15 Mio. Euro aus dem 10. "Education Development Fund (EDF)". Sie fügte hinzu, dass ETSIP in vielerlei Hinsicht kein "weiteres Geld" brauche. "Aber sie (die Geber) verlangen, dass wir mit unseren Mitteln, die wir schon haben, besser umgehen." Dann sprach die Vizeministerin jedoch wieder die Bitte aus, dass die Neuausstattung alter und die Errichtung neuer Schulen "noch viel mehr Geld verlangen".
Die Erfolgspunkte, die Kabajani dem ETSIP-Programm zuschreibt, betreffen eine massive Besserung in der Lieferung und Zustellung von Schulbüchern, eine marginale Besserung der Mathe-, Naturwissenschafts- und Englischergebnisse in den Senior-Sekundarstufe während der letzten drei Jahre sowie diverse institutionelle Entwicklungen.
Dr. Elisabeth Pape trat im Namen führender Geber auf und sprach zum Erfolg von Teilbereiche ihre Anerkennung aus, fügte dann jedoch einen Katalog an "Herausforderungen" hinzu, wo Besserung oder Änderung verlangt wird. Auch sie wies auf die steigende Wiederholungsrate hin. Bei der angestrebten Dezentralisierung fehle es an der Entwicklung kompetenter Instanzen. Ferner vermisst Pape analytische Grundlagen für fundierte Beschlussfassung, weil es an Überwachung und Auswertung fehle. "Nicht veranschlagte Mehrausgaben des Bildungsministeriums ohne Steigerung der Effizienz sind eine weitere Herausforderung." Bei der Verwaltung, Verwendung und der Rechenschaft über Schulfonds sieht die Botschafterin auch noch dringenden Handlungsbedarf. Als weiteren Punkt fordert sie, dass der Zeitplan (deadlines) der ETSIP-Programme eingehalten werden müsse und Hinderungsgründe identifiziert werden sollten. Zum Abschluss teilte Pape ihre Sorge über rückläufige Schulspeisungsprogramme mit. "Ärmliche Ernährung und schlechte Gesundheit gefährden die Leistung der Schüler. Mit leerem Magen kannst Du nicht lernen."
Kabajani sprach seine Dankbarkeit aus, dass die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise die Kooperation mit den Entwicklungspartnern und ihre Beiträge nicht berührt habe.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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