„Betrag ist übertrieben“
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek/Wlotzkasbaken
Die Namibische Regierung wird die Entsalzungsanlage bei Wlotzkasbaken nicht für 3,5 Milliarden Namibia-Dollar kaufen - ein Betrag, den sogar internationale Medien genannt hatten. „Dieser angebliche Betrag ist falsch und höchst übertrieben“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung, die gestern veröffentlicht wurde. Das Dokument wurde von NamWater sowie Areva verfasst.
Obwohl sich beide Parteien in der Erklärung von den Medienberichten distanzieren, heißt es dennoch, dass die Verhandlungen um die Entsalzungsanlage im fortgeschrittenen Stadium seien. „Die Zukunft der Anlage befindet sich nun in den Händen des staatlichen Verhandlungsteams (GNT)“, heißt es.
Medien hatten vor wenigen Tagen berichtet, dass die Regierung die Anlage für den oben genannten Betrag kaufen wolle und Areva dadurch einen Profit in Höhe von 1,7 Milliarden Namibia-Dollar machen würde. Die Anlage sei damals für 1,8 Mrd. N$ gebaut worden. Darüber hinaus hatten einige Medien die Entsalzungsanlage mit den Worten „veraltet, unterdimensioniert und überteuert“ beschrieben. In den Berichten wurde der Senior-NamWater-Ingenieur Dr. Kuiri Tjipangandjara zitiert, der zusätzlich gesagt haben soll, es „ist einfacher und besser, eine neue Anlage zu errichten“.
„Dr. Kuiri Tjipangandjara hat weder die Kompetenz, noch das Mandat, Aussagen im Namen des Unternehmens NamWater zu machen“, heißt es in der Presserklärung in Namen von NamWater. Und: „Sein angeblicher Rat an die Regierung, die Anlage nicht zu kaufen, enthält keine Wahrheit.“ Als staatlicher Wasserversorger betont NamWater ferner, dass dieser verpflichtet sei, Trinkwasser von guter Qualität zu einem günstigen Tarif zu verkaufen.
Der Urankonzern Areva behauptet allerdings, „durch den Verkauf der Entsalzungsanlage nur das investierte Kapital zurückzubekommen“ und somit keinen Profit machen zu wollen. In der Erklärung heißt es ferner, dass die Anlage eine jährliche Leistungt von 20 Mio. Kubikmeter bringe, welche nach einem Ausbau in den bestehenden Gebäuden auf 26 Mio. Kubikmeter pro Jahr erhöht werden könne.
Es wird ferner daran erinnert, dass sich Areva und NamWater ein erstes Mal im August 2013 auf den Kauf von zehn Mio. Kubikmeter entsalztes Wasser pro Jahr geeinigt hätten. Damit sei NamWater in der Lage, große Verbraucher in der Erongo-Region, hauptsächlich die Uranminen Rössing, Langer Heinrich und Husab, zu versorgen. „Dieser Anschluss an die Rohrleitung des Omdel-Untergrundvorkommens wurde im August 2013 abgeschlossen“, heißt es. Und: „NamWater und Areva sind engagiert, die Verhandlungen mit zu einem logischen Abschluss zu führen.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen