Überkandidelt - unser Staat der Bravourösen

Eberhard Hofmann
Wen wundert´s eigentlich, dass der Flamingo-Flieger Routen einkürzen und um nunmehr Milliarden erbetteln muss, wenn das Gouvernement von Comräd !Gôahesab Hage Gottfried Geingob sich sage und schreibe über 24 Ministerien plus zwei Ressorts im Ministerrang ergeht und ausdehnt. Dann haben wir den Hofstaat von Omupräsidente III sowie den seines Vizepräsidenten Omushamane Nangolo Mbumba und den der Premierministerin Meme Saara Kuugongelwa-Amadhila noch nich berechnet. Und dann müssen wir zudem 28 - in Worten: achtundzwanzig Vize-Ministelis hinzuzählen.

Wir haben 1990 einmal schuldenfrei mit einem Präsidenten und 16 Ministerien angefangen. Die Überzahl der wuchernden Ministerien kann leicht in Abteilungen untergebracht werden, denen rechenpflichtige Direktoren vorstehen, anstatt Parteigängern zu Posten zu verhelfen. Und dann noch die Überzahl an 28 Vizeministern. Die deutsche und japanische Autoindustrie kann sich bei derart vielen Ministern nur freuen, denn sie alle müssen Luxuskarossen fahren. Die Minister greifen gleich auf drei Tjorries zurück, den deutschen Luxuswagen, den japanischen Foh-bai-Foh und noch einen Kleinwagen aus Asien oder aus Mitteleuropa. Wat de hel machen 28 Vizeminister den ganzen lieben Tag, um die Zeit totzuschlagen? Welchen Wert fügen sie dem Volksvermögen bei? Und was leisten die mindestens acht überflüssigen Minister, deren Job von rechenpflichtigen Beamten übernommen werden kann, die eventuell einen subventionierten Wagen fahren können, aber nich gleich drei bleddy Tjorries.

Und dann kommt die immer wiederkehrende Dürre, die Du nich einfach mit Klimawandel alasten kannst, woraufhin die Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält - die hält mos das Heft in der Hand - die Beamtenschaft und wen sonst um 2% ihres Einkommens an anbettelt. Numerisch is das nich viel, wenn es in Katastrophenzeiten um nationale Solidarität geht. Wenn es dem Gouvernement von Hage Gottfried aber um Ernst geht, dann sollte es gehörig abspecken. Das hat Geingob in seiner Zeit als Premier schon im 2. Und 3. Jahr der Unabhängigkeit als Chef des Personaldienstes des Staates versucht, den damaligen Beamtenwucher einzudämmen. Das ging zunächst auch gut, denn man erneuerte die Einstellungsverträge vieler beamteter Bleichgesichter einfach nich, um dem Farbbild des kwaien Tähn der Gesellschaft gerechter zu werden. Die ganze Story is noch nich ausgestanden, denn Oministeli Erkki Nghimtina, der letzthin dem Parlament den Bericht der Employment Equity Commission (EEC) vorgelegt hat, hat die Beschäftigten und Werktätigen im Hause Namibia nach der Methode wie zu Apartheidszeiten nach ihrer Hautfarbe untersucht. Die EEC muss tjecken, wieviele Bleichgesichter am Arbeitsplatz mit Leuten mit kwaiem Tähn ersetzt worden sind. Wieso hat die Swapo eigentlich gegen die Apartheid gekämpft, wenn se jetzt die Leut wieder hach ihrem Tähn einteilt?

Also Omushmane Nghimtina jammert, dass bei einem Anteil von nur 0,4 Prozent (Null-Komma-Vier) der weißen Arbeitskräfte im Land, diese Leut mit bleichem Tähn so viel wie 29 Prozent der Management-Posten belegen. Nach dem Rassismus-Denken und dem Quotenfimmel des Systems wie seinerzeit bei der Job reservation im Apartheidsstaat geht es um Hautpigmente und nich um Leistung. Komisch, dass die Regierung, bzw. ihr höriger Air Namibia-Vorstand, dann manchmal toch zu Ausnahmen bereit is, über Pigmentschatten springt und einen hellhäutigen Flugkaufmann aus der Schweiz oder sogar aus Namibia für kurze Zeit einsetzt, bis der Laden wieder leidlich läuft, um dann erneut einen Parteigünstling oder eine Partei-genehme Dame mit dem politisch korrekten Tähn einzusetzen, was eben bleddy-well mehr zählt als Leistung und Kompetenz.

Übrigens, vergesst net nich, Air Namibia wurde auch einmal von Botschafter !Gôahesab Andreas Guibeb geleitet, der der AZ versprach, !Khub Elobao!, den Flieger binnen weniger Monate wieder schwarze Zahlen (bei Ziffern eine besonders gute Farbe) schreiben zu lassen. Inzwischen will ein Berliner Gericht den Botschafter wegen Zahlungsversäumnisse belangen.

Übrigens is der Minister für Staatsuntenehmen, Mynheer Leon Jooste, nich befugt in den Schlamassel des Flamingo-Fliegers einzugreifen, denn das bleibt dem Transportminister, Comräd Omushamane John Mutorwa vorbehalten.

Das Farbquotensystem kannste auf die Spitze treiben. Würde jemand so was Dämliches einfallen und bei den beachtlichen namibischen Boxern, die manch ausländischen Titelträger k.o. geschlagen und Meistertitel erobert haben, ethnische und Rassen-Quoten zu verlangen? Das heißt Quoten nach weiß, gelb (Buschleute und Nama) und meinetwegen grün zu verlangen?

Jesslaik Erkki, wann werdet Ihr wach und verlangt Leistung anstatt Hautfarbe? Wir schreiben nich 1948 sondern 2019 im 21. Jahrhundert!







Zitat

Dies Märchen wird

wohl nimmer wahr.

Das Leben lehrt

Sei klug und spar.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-04

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