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Baxter und die Flucht nach vorne: "heimtückische Verschwörung"
Baxter und die Flucht nach vorne: "heimtückische Verschwörung"

Baxter und die Flucht nach vorne: "heimtückische Verschwörung"

Südafrikas Fußballtrainer Stuart Baxter wusste, dass er gehen musste - nur nicht genau wann. Nun hat er selbst die Initiative ergriffen Man kann nicht sagen, dass der südafrikanische Fußballverband (Safa) seinem Trainer Stuart Baxter zum Abschied einen besonderen Bahnhof bereitet hätte.

Aber das hatte der 52-Jährige wohl auch nicht erwartet, als er letzte Woche, angeblich nach einer langen Phase der Kontemplation, seinen seit langem erwarteten Rücktritt vom Posten des Nationaltrainers verkündete. Schließlich war Baxter bis zu jenem Zeitpunkt Trainer von Südafrika - und da beginnt der Abschied in dem Moment, in dem man ankommt. In den letzten elf Jahren hat der südafrikanische Verband immerhin zwölf Trainer verschlissen, und mit seinen anderthalb Jahren Dienstzeit, sagt Baxter mit einem Schuss Zynismus, sei er am Ende "fast Rekordhalter" gewesen.

Ob Baxter beim Afrikacup zu Beginn des nächsten Jahres noch auf der Bank sitzen würde, musste spätestens nach der verpassten Teilnahme Südafrikas an der Fußball-WM 2006 in Deutschland und der extrem mühevollen Qualifikation für den Afrikacup im Februar bezweifelt werden. Als dann auch noch vor zwei Wochen ein Freundschaftsspiel gegen den Senegal mit 2:3 verloren ging, war Baxters Uhr abgelaufen. Weit erfolgreichere Trainer wie etwa der Franzose Phillipe Troussier oder Carlos Queiroz, der aus Südafrika zu Real Madrid wechselte, wurden für weniger folgenschwere Niederlagen geschasst und von Safa öffentlich zum Sündenbock gestempelt. Dabei hatte gerade Baxter versucht, junge, unverbrauchte Spieler wie den Angreifer Katlego Mphela (20) oder den Mittelfeldspieler Elrio van Heerden (22) vom FC Kopenhagen in das Team zu holen. Wenig hilfreich war für ihn zudem, dass er erst zur Jahresmitte den südafrikanischen Fußballverband für dessen verfehlte Jugendarbeit scharf angegriffen hatte.

Es ist diese Mischung aus dunkler Verbandsmacht, hochgesteckten Erwartungen und starken Patriotismuswallungen, die den Trainerjob in einer ambitionierten Fußballnation wie Südafrika zum ständigen Schleudersitz macht - und eine kontinuierliche Arbeit von vornherein kaum möglich macht. "Mal hält man dir vor, zu viele weiße Spieler zu berufen, dann sind es wieder zu viele schwarze. Oder es sind angeblich zu viele oder zu wenige Legionäre aus Europa im Team" klagt Baxter. "Man kann es einfach niemandem recht machen."

In seinem Fall habe es, so Baxter, eine "heimtückische Verschwörung" gegen ihn gegeben. "Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass der Wendepunkt im Zuge der gescheiterten Qualifikation für 2006 in einer völlig irrationalen Kampagne gegen mich lag" sagte Baxter am Wochenende. Bereits vor seinem Amtsantritt sei er gewarnt worden, dass ihn eine Gruppe innerhalb des Verbands so rasch wie möglich wieder loswerden wollte. Solange diese Leute in Amt und Würden seien, werde es unmöglich sein, Südafrikas fußballerisches Potenzial auszuschöpfen, glaubt Baxter.

Am Kap selbst stand zuletzt vor allem die Frage im Vordergrund, ob Baxter vielleicht doch noch bis zum Ende seines Kontrakts im Juli 2006 bezahlt werden müsse. Inzwischen hat Safa dies strikt abgelehnt. Zuvor hatte Baxter aber selbst bereits in seinem Rücktrittsschreiben wissen lassen, dass er keine finanzielle Kompensation eingefordert habe und dies auch nicht tun werde. "Geld war nie ein Beweggrund für diesen Job. Das erklärt auch, weshalb ich in meinem Rücktrittsschreiben an keiner Stelle über eine Abfindung spreche", sagte Baxter kürzlich.

Safa selbst hat inzwischen wissen lassen, dass der neue Coach zumindest in Südafrika ansässig sein muss. Voraussetzung seien zudem sehr gute Kenntnisse der lokalen Verhältnisse. Nach Angaben von Safa sucht der Verband einstweilen nur nach einer Übergangslösung. Schließlich hat der neue Coach nur knapp zwei Monate, um Südafrika auf den Africacup in Ägypten vorzubereiten.

Als Favoriten gelten neben dem früheren Kaizer Chiefs-Trainer Ted Dumitru auch Pitso Mosimane von Super Sport United sowie Gordon Igesund von Ajax Cape Town. Mosimane befand sich schon einmal im Rennen um den Job des Nationaltrainers - und zwar nach der WM 2002 in Japan/Südkorea. Damals zog er seine Bewerbung jedoch freiwillig zurück, weil er sich der Aufgabe damals noch nicht gewachsen fühlte. Dies sei nun nicht mehr der Fall, sagte er vor kurzem. Allgemein wird damit gerechnet, dass der durchsetzungsfähige Dumitru zum technischen Direktor ernannt werden könnte. Mosimane könnte dann gleichzeitig den Trainerposten erhalten,

Das Schicksal Baxters dürfte beiden eine Warnung sein. Viele Beobachter fragen bereits, ob auch der neue Coach sich womöglich bei jenem Spagat verrenken werde, den Baxter mutig turnen wollte. Er wollte eine Mannschaft bauen, die Perspektive für die WM 2010 im eigenen Land hat und trotzdem schon die Qualifikation für 2006 schaffen sollte.

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Allgemeine Zeitung 2024-05-04

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