Bauboom in Hafenstadt
Anlass dieser Ankündigung war die Vorstellung des Haushaltsentwurfs für das Finanzjahr 2013/14 am vergangenen Donnerstagabend (AZ berichtete). Dieser wurde ohne Einwände von dem Stadtrat gutgeheißen.
Laut Wilfred besteht der Etat 2013/14 aus einem Entwicklungsetat (Capital Budget) in Höhe von insgesamt 211,2 Millionen Namibia-Dollar. Der Verwaltungshaushalt (Operational Budget) in Höhe von 291 Mio. N$ weise ein Minus in Höhe von knapp 70 Million Namibia-Dollar auf. „Während des vergangenen Finanzjahres hat das Managementkomitee sehr viel Zeit damit verbracht, einen Weg nach vorn für die Stadt zu bestimmen. Unser Hauptfokus bleibt nach wie vor, Walvis Bay zu Namibias Industriezentrum zu entwickeln. Auf dieser Basis wurde der neue Haushalt zusammengestellt“, sagte Wilfred in seiner Rede.
Für diesen Zweck habe der Stadtrat vier Bereiche ausgesucht, auf die man großen Wert lege: Dienstleistungen, Investitionsförderung und Arbeitsbeschaffung, wirtschaftliche Stärkung und soziale Verantwortlichkeit. Zu jedem Aspekt nannte Wilfred einige Beispiele, wie der Stadtrat diese künftig fördern wolle. Ganz oben auf der Liste steht die effektive und effiziente Erbringung von Dienstleistungen. „Wir sind dankbar für jegliche Hinweise aus der Öffentlichkeit, um uns zu bessern“, sagte er dazu. Zum Aspekt der „sozialen Verantwortung“ sagte Wilfred, dass der Stadtrat „eine ernste Kampagne gestartet hat, um erschlossenes Gelände zur Verfügung zu stellen“.
Diese Aussage wird auch im Entwicklungshaushalt deutlich, da der Löwenanteil (120 von 211 Millionen Namibia-Dollar) für die Entwicklung von Grundstücken bestimmt sei. „Diese Grundstücke will der Stadtrat durch öffentlich-private Partnerschaften (PPP) entwickeln und dabei private Entwickler engagieren“, sagte Wilfred. Mehr wollte er dazu nicht verraten. Weitere hohe Beträge im Entwicklungshaushalt wurden für die Asphaltierung und Instandhaltung von Straßen (13,4 Mio. N$), den Bau einer neuen Tourismusfazilität bei Dolphin Beach (9,8 Mio. N$) sowie neue Lastwagen (acht Mio. N$) vorgesehen. Den Bau einer Gemeinschaftshalle im Stadtteil Narraville, die insgesamt 8,5 Mio. N$ kostet, hob Wilfred besonders hervor. „Die Bewohner werden sich über diese Ankündigung freuen“, sagte er.
Für Wilfred sei es „sehr schwer“ gewesen, den Verwaltungshaushalt auszugleichen – was schließlich nicht gelungen sei. „In den vergangenen drei Jahren durften wir kein neues Personal anstellen – es wurde eine Moratorium verhängt. Allerdings gab es eine gewaltige Expansion in Walvis Bay, daher mussten wir unsere Belegschaft erheblich erweitern“, sagte der Vorsitzende. Aus diesem Grund weise der Verwaltungshaushalt ein Minus auf.
Laut Wilfred liegen die angekündigten Preiserhöhungen von NamWater und dem Stromversorger Erongo-RED „weit über der Inflation“. „Obwohl wir unser Bestes versucht haben, die Tarife so niedrig wie möglich zu halten, sind wir gezwungen, höhere Preissteigerungen als üblich mitzuteilen“, sagte er. So könnten die Bewohner vor allem bei der Müllabfuhr einen Preisschock erwarten: Diese sollen um 15 Prozent steigen. Die Wasserpreise für das Finanzjahr 2013/14 würden um elf Prozent angehoben. Laut Wilfred generiere die Stadt etwa 80 Prozent des Einkommens durch Wasserverkäufe, Gebühren und Abgaben sowie sonstige Dienste.
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Walvis Bay
Haushalt Walvis Bay 2013/14
Ausgaben im Entwicklungshaushalt (capital budget):211, 2 Mio. N$
Ausgaben im Verwaltungshaushalt (operational budget): 291 Mio. N$ (weist ein Minus in Höhe von knapp 70 Mio. N$ auf)
Große Projekte:
Entwicklung von 1500 Grundstücken:120 Mio. N$
Erneuerung von Straßenbelägen:13,4 Mio. N$
Neue Fazilitäten bei Dolphin Beach:9,8 Mio. N$
Gemeinschaftshalle in Narraville:8,5 Mio. N$
Neue Lastwagen:7,9 Mio. N$
Tariferhöhungen:
Gebühren und Abgaben:8%
Wasserpreis:11%
Abwasserentsorgung:15%
Müllabfuhr:15%
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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