Auf Lachvisite

Wie Prinzessin Banana die Klinikclownerie nach Namibia bringen möchte
Annika Brohm
Von Annika Brohm, Windhoek

Wenn Prinzessin Banana durch die Gänge der Kliniken und Seniorenheime Kölns tanzt, wird sie von vielen Patienten bereits sehnlichst erwartet. Gemeinsam lachen, spielen und singen sie; von Zeit zu Zeit fließen bei den Besuchen auch Tränen. „Die Arbeit eines Klinikclowns ist in manchen Aspekten sehr, sehr sensibel. Es geht nicht nur ums Lachen, sondern um den zwischenmenschlichen Kontakt. Wir wollen die Seele der Patienten berühren“, erklärt Jana Marie Backhaus, die Prinzessin Banana schon seit vielen Jahren verkörpert. Mit einer roten Nase im Gepäck ist Backhaus am Dienstag nach Windhoek gereist, um das Lachen nun auch in den Krankenhäusern Namibias zu verbreiten.

Im Sand versickert

Es ist nicht der erste Versuch, die Klinikclownerie im Land zu etablieren. Bereits vor zwölf Jahren gründete Doris Meyer die ehrenamtliche Organisation Clinic Clowns. Dazu inspiriert wurde sie von dem Film „Patch Adams“, der die Geschichte des gleichnamigen Arztes und Profi-Clowns erzählt. Sein Motto: „Wenn man eine Krankheit behandelt, gewinnt oder verliert man. Aber wenn man einen Menschen behandelt, gewinnt man immer. Ganz gleich, wie die Diagnose ausfällt.“

Auch Doris Meyer machte die Erfahrung, dass der Einsatz von Klinikclowns für alle Beteiligten bereichernd sein kann. „Die Lachtherapie fand in Namibia damals fantastischen Anklang. Bei den Patienten, aber auch bei den Ärzten, die erst einmal etwas skeptisch waren“, erinnert sich Meyer. Gemeinsam mit den anderen Helfern besuchte sie verschiedene Krankenhäuser - besonders berührend waren für sie die Erlebnisse auf der Krebsstation. „Eine Patientin hatte besonders große Angst vor der Chemotherapie. Sie hat sich von uns gewünscht, dass wir sie dabei begleiten.“ Als Meyer die Leitung nach einiger Zeit an ihre Nachfolger übergab, versickerte das Projekt jedoch im Sand. Backhaus´ Vorhaben, den Klinikclowns in Namibia erneut Leben einzuhauchen, findet sie deshalb toll. „Es ist zwar harte Arbeit, aber auch unheimlich erfüllend. Die Klinikclownerie ist einfach etwas ganz, ganz Grandioses.“

Auch aus Deutschland erfährt Backhaus Unterstützung. Bei ihrem Vorhaben wird die ausgebildete Schauspielerin und Sprecherin unter anderem von Eckart von Hirschhausen beraten. Mit seiner Stiftung „Humor hilft Heilen“ setzt sich der Arzt, Kabarettist und Buchautor seit Jahren für den Einsatz von Klinikclowns ein. „Lachen ist die beste Medizin. Zum Glück sagt das mittlerweile nicht mehr nur noch der Volksmund, sondern auch die Wissenschaft“, erklärt Hirschhausen. „Endlich wird nicht nur darauf geschaut, was die Menschen krank macht, sondern auch, was sie gesund hält und vor seelischen Belastungen schützt. Und da ist Humor einer der zentralen Schutzfaktoren überhaupt.“ Dass sich diese heilende Wirkung auch abseits wohlhabender Industrieländer wie Deutschland entfaltet, zeigen die Erfahrungen von Backhaus. Gemeinsam mit den Clowns ohne Grenzen reiste sie bereits vor fünf Jahren in ein Township nahe der Hafenstadt Durban, um den Kindern dort neuen Lebensmut zu schenken. „Ich habe in Südafrika gemerkt, dass Clownerie besonders dort gut ankommt, wo sich Kinder kein Spielzeug leisten können und deshalb häufig auf die eigene Fantasie zurückgreifen.“

Traumjob Klinikclown

Ähnlich wie die Clowns ohne Grenzen setzt sich auch Red Noses International für weltweite Clownsprojekte ein, unter anderem in Kamerun und Osteuropa. Dank des Engagements von Backhaus interessiert sich die Organisation nun auch für Namibia. „Wir fassen momentan ein Kick-Off-Projekt ins Auge, bei der die Ausbildung von professionellen Klinikclowns im Vordergrund stehen soll“, erzählt sie. Dafür plant sie gemeinsam mit Red Noses International Workshops mit erfahrenen Trainern, die ausgewählten Bewerbern das facettenreiche Handwerk vermitteln können. „Ein guter Klinikclown beherrscht alle Seiten der Clownerie, von Zurückhaltung bis hin zu den großen Gesten. Im Unterschied zu einem ,normalen‘ Clown muss er natürlich aber auch über medizinisches und psychologisches Wissen verfügen“, erklärt Backhaus, die vor ihren Visiten als Prinzessin Banana selbst eine Ausbildung zum Klinikclown absolviert hat.

Sollte ihr Projekt gelingen, würden so nicht nur ergänzende Therapiemaßnahmen, sondern auch neue Arbeitsplätze in Namibia geschaffen werden. Für Backhaus ist auch dieser Aspekt ein großer Antrieb. „Es ist einfach toll, einen so wichtigen Beruf in ein anderes Land bringen zu können“, sagt sie. Die Arbeit der frisch ausgebildeten Klinikclowns soll sich nach den Workshops nicht nur auf Krankenhäuser beschränken. Auch Waisenhäuser und Betreuungseinrichtungen haben bereits Interesse an Clownsvisiten und Workshops mit den roten Nasen geäußert, darunter auch der „Zufluchtsort“ Mammadu in Otjomuise. „An solchen Orten ist es uns besonders wichtig, dass viele Kinder von unserem Besuch profitieren können. Deshalb möchten wir dort gerne große Shows aufführen“, erklärt Backhaus. Schritt für Schritt möchte sie das Projekt in den nächsten Wochen „zum Laufen bringen“, auch die Finanzierung muss zu großen Teilen noch geklärt werden. Dabei strebt sie eine Mischform an: Zum einen Teil soll das Projekt durch offizielle Institutionen wie das Ministerium für Gesundheit und soziale Dienste gefördert werden, zum anderen Teil durch private Sponsoren.

Fragt man Backhaus nach ihren langfristigen Zielen, sagt sie, sie wolle „für eine positive Grundstimmung in Namibias Gesundheitssystem sorgen“. Kinder, Senioren, kranke Menschen und gesunde - alle sollen irgendwann von den namibischen Klinikclowns erreicht werden. „Die Klinikclownerie soll Namibia bereichern, und sich kontinuierlich weiterentwickeln“, sagt Backhaus und schmunzelt. „Aber das ist jetzt erst einmal noch Zukunftsmusik.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-26

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