Auf dem Weg zur Selbstverwirklichung
Windhoek - An der Privatschule Holy Cross Convent hat Diescho - er lehrt an der Universität von Südafrika - im lebhaften Gespräch mit den Schülern seine Jugend in der ländlichen Abgeschiedenheit der Region Kavango, sein späteres Studium in Südafrika, Deutschland und den USA geschildert. Er sagte den Schülern, dass sie viel glücklicher dran seien als er, der erst mit 15 Jahren sein erstes Paar Schuhe erhalten habe. Diescho spornte die Schüler an, die Gelegenheit der Schulbildung voll zu nutzen, vor allem da sie gut von ihren Eltern versorgt und durch die Schule bestens betreut würden.
Er versuchte den Schülern anhand des Zeitunterschieds zwischen Namibia und den USA beizubringen, dass man eine Feststellung und Aussage in ihrem rechten Kontext verstehen müsse, um exakt zu sein.
Bei der Eröffnung der Konferenz am Montag hatte Diescho - wie gewohnt bei den meisten seiner öffentlichen Auftritte frei und ohne schriftliche Vorlage - über die Bildungssituation vor der Unabhängigkeit Namibias gesprochen. "Ich kann sowohl zu viel als auch zu wenig dazu sagen." Zuhörer, die eine chronologische Aufarbeitung des kolonialen und Bantuschulsystems erwartet hatten, mussten sich auf ein anderes Thema einstellen, nämlich welchen Wert er der Selbstfindung und der eigenen Identität eines jeden Schülers beimisst. Dem Schulsystem der Missionare macht er zum Vorwurf, dass Singen und Bibelkenntnis wichtiger gewesen seien als die Förderung der individuellen Persönlichkeit. Das habe zu identitätslosen Menschen (non-persons) geführt. "Nach der Kolonialära müssen die Menschen bestimmen, wer sie sind. Das sind die Nachwehen des Kolonialismus." Nach seiner Erfahrung habe die "Fehlerziehung" des alten Erziehungssystems den Menschen Furcht eigeflößt, Afrikaner zu sein. Das führe dazu, dass sie ihre Identität immer aus den Schriften und Aussagen ableiteten, die andere über Afrikaner verfasst und formuliert haben. "Unser Dilemma besteht teils darin, dass wir uns selbst kaum kennen." Den Schülern der Convent-Schule zeigte er anhand seiner Frage nach den Sprachen Namibias, auf die sie auch mehrere Sprachen nannten, die im Land nicht vorkommen, dass sie sich mehr um Landes- und kulturelle Kenntnis in Namibia zu kümmern hätten.
Die Nationale Bildungskonferenz wird heute zum vierten Tag fortgesetzt. Am Dienstag und Mittwoch haben sich die Delegierten mehrfach in zehn Fach- und Arbeitsgruppen aufgeteilt und ihre Ergebnisse dann der Plenarsitzung mitgeteilt. Die Konferenz geht morgen Nachmittag zu Ende, worauf Präsident Pohamba konkrete Vorschläge zur Verbesserung des Bildungssystems entgegennehmen möchte.
Er versuchte den Schülern anhand des Zeitunterschieds zwischen Namibia und den USA beizubringen, dass man eine Feststellung und Aussage in ihrem rechten Kontext verstehen müsse, um exakt zu sein.
Bei der Eröffnung der Konferenz am Montag hatte Diescho - wie gewohnt bei den meisten seiner öffentlichen Auftritte frei und ohne schriftliche Vorlage - über die Bildungssituation vor der Unabhängigkeit Namibias gesprochen. "Ich kann sowohl zu viel als auch zu wenig dazu sagen." Zuhörer, die eine chronologische Aufarbeitung des kolonialen und Bantuschulsystems erwartet hatten, mussten sich auf ein anderes Thema einstellen, nämlich welchen Wert er der Selbstfindung und der eigenen Identität eines jeden Schülers beimisst. Dem Schulsystem der Missionare macht er zum Vorwurf, dass Singen und Bibelkenntnis wichtiger gewesen seien als die Förderung der individuellen Persönlichkeit. Das habe zu identitätslosen Menschen (non-persons) geführt. "Nach der Kolonialära müssen die Menschen bestimmen, wer sie sind. Das sind die Nachwehen des Kolonialismus." Nach seiner Erfahrung habe die "Fehlerziehung" des alten Erziehungssystems den Menschen Furcht eigeflößt, Afrikaner zu sein. Das führe dazu, dass sie ihre Identität immer aus den Schriften und Aussagen ableiteten, die andere über Afrikaner verfasst und formuliert haben. "Unser Dilemma besteht teils darin, dass wir uns selbst kaum kennen." Den Schülern der Convent-Schule zeigte er anhand seiner Frage nach den Sprachen Namibias, auf die sie auch mehrere Sprachen nannten, die im Land nicht vorkommen, dass sie sich mehr um Landes- und kulturelle Kenntnis in Namibia zu kümmern hätten.
Die Nationale Bildungskonferenz wird heute zum vierten Tag fortgesetzt. Am Dienstag und Mittwoch haben sich die Delegierten mehrfach in zehn Fach- und Arbeitsgruppen aufgeteilt und ihre Ergebnisse dann der Plenarsitzung mitgeteilt. Die Konferenz geht morgen Nachmittag zu Ende, worauf Präsident Pohamba konkrete Vorschläge zur Verbesserung des Bildungssystems entgegennehmen möchte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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