Auf dem Rücken der Athleten
Rugby ist kein Sport für Zartbesaitete. Im Kampf um das Leder rasseln die Spieler mit voller Wucht ineinander. Was wie eine anarchische Schlacht anmuten mag, ist eine durchaus regelgeleitete und sportliche Auseinandersetzung. Trotz aller Härte werden Werte wie Fair Play hier genauso großgeschrieben wie in anderen Disziplinen: Nach der Partie geben sich Spieler die Hand, die sich zuvor die Nasen blutig gerammt haben.
Auf den Anzügen der namibischen Rugby-Funktionäre kleben keine Blutflecke. Sie sollen lediglich bestmögliche Bedingungen für die Athleten schaffen. Doch wie so oft im namibischen Sport werden auch im Rugby auf dieser Ebene weitaus härtere Kämpfe ausgefochten als auf dem Spielfeld. Mit dem Unterschied: Werte wie Fair Play spielen in den Hinterzimmern keine Rolle.
Der namibische Rugby-Verband (NRU) hatte die Firma Namibia Rugby Limited (NRL) selbst gegründet, damit diese unter anderem ihre Finanzen verwaltet. Die als Unterstützung angedachte NRL erweist sich allerdings als massiver Störfaktor. Sie hat der NRU entscheidende Kompetenzen abgenommen und diese quasi handlungsunfähig gemacht. NRU-Präsident Corrie Mensah bleibt allerdings noch die Aufgabe, die Nationalmannschaft zur anstehenden WM in Japan abzustellen. Um die Kontrolle über den namibischen Rugby-Sport zurückzuerlangen, setzt er der NRL die Pistole auf die Brust: Entweder die Geschäfte gehen wieder in die Hände seines Verbands über oder die Nationalmannschaft erhält keine Freigabe für die WM. Damit scheint er nun Erfolg zu haben. Immerhin: Die Rugby-Nationalspieler dürfen somit nach Japan aufbrechen. Statt Mensah und Co. dafür zu feiern, muss man allen Beteiligten ein Armutszeugnis ausstellen. Anstatt den Sport im Land zu fördern, werden Machtkämpfe auf dem Rücken der Athleten ausgetragen. Wer dafür sogar die Chance des Nationalteams riskiert, das Land mit Stolz auf internationaler Bühne zu vertreten, hat keine Berechtigung, sich als Vertreter sportlicher Werte ausgeben zu dürfen.
Von Joël Grandke
Auf den Anzügen der namibischen Rugby-Funktionäre kleben keine Blutflecke. Sie sollen lediglich bestmögliche Bedingungen für die Athleten schaffen. Doch wie so oft im namibischen Sport werden auch im Rugby auf dieser Ebene weitaus härtere Kämpfe ausgefochten als auf dem Spielfeld. Mit dem Unterschied: Werte wie Fair Play spielen in den Hinterzimmern keine Rolle.
Der namibische Rugby-Verband (NRU) hatte die Firma Namibia Rugby Limited (NRL) selbst gegründet, damit diese unter anderem ihre Finanzen verwaltet. Die als Unterstützung angedachte NRL erweist sich allerdings als massiver Störfaktor. Sie hat der NRU entscheidende Kompetenzen abgenommen und diese quasi handlungsunfähig gemacht. NRU-Präsident Corrie Mensah bleibt allerdings noch die Aufgabe, die Nationalmannschaft zur anstehenden WM in Japan abzustellen. Um die Kontrolle über den namibischen Rugby-Sport zurückzuerlangen, setzt er der NRL die Pistole auf die Brust: Entweder die Geschäfte gehen wieder in die Hände seines Verbands über oder die Nationalmannschaft erhält keine Freigabe für die WM. Damit scheint er nun Erfolg zu haben. Immerhin: Die Rugby-Nationalspieler dürfen somit nach Japan aufbrechen. Statt Mensah und Co. dafür zu feiern, muss man allen Beteiligten ein Armutszeugnis ausstellen. Anstatt den Sport im Land zu fördern, werden Machtkämpfe auf dem Rücken der Athleten ausgetragen. Wer dafür sogar die Chance des Nationalteams riskiert, das Land mit Stolz auf internationaler Bühne zu vertreten, hat keine Berechtigung, sich als Vertreter sportlicher Werte ausgeben zu dürfen.
Von Joël Grandke
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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