Arbeitsverhältnis verbessern

Es fehlt weiterhin an Vertrauen und Verständnis zwischen den Farmern und ihren Arbeitern. Die Arbeitgeber werfen den Arbeitnehmern mangelndes Pflichtgefühl vor. Das Verhältnis soll verbessert werden und war ein Diskussionspunkt auf dem Kongress der landwirtschaftlichen Arbeitgeber.

Windhoek - "Wir müssen selbst daran arbeiten, um ein besseres Verhältnis mit unseren Farmarbeitern zustande zu bringen, aber brauchen auch die Hilfe und Zusammenarbeit von Organisationen und dem Arbeitsministerium", sagten mehrere Vertreter von Farmervereinen am vergangenen Dienstag während des eintägigen Kongresses des landwirtschaftlichen Arbeitsgeberverbandes (AEA). Angeregt hatte die Diskussion der Kalahari-Ost-Farmerverein, der den Zustand im Arbeitsmarkt, besonders im landwirtschaftlichen Bereich, als nicht optimal beschreibt. Zahlreiche Arbeitnehmer seien nicht richtig ausgebildet und der landwirtschaftliche Sektor des Landes sei mit der größte Arbeitgeber für diese Menschen. Zahlreiche Bestimmungen bestehen inzwischen, um die Farmarbeiter zu schützen, wie ein gutes Arbeitsgesetz, gesetzliche Vergütung für die Arbeitnehmer und der Social Security Act. Die Farmer würden für Ausbildung am Arbeitsplatz und Pensionsfonds sorgen. Armut muss bekämpft, Arbeitsverhältnisse verbessert und Arbeitslosigkeit verringert werden,um die Ziele der Version 2030 der Regierung zu erreichen, so der Kalahari-Ost-Farmerverein. Dazu sei jedoch ein wichtiger Faktor zu beachten: Arbeitsethik. Dies beinhaltet Ehrlichkeit in Wort und Tat, Bereitwilligkeit, Loyalität und das Bewusstsein, dass es nicht nur Rechte sondern auch Pflichten gebe.

In den meisten Fällen fehle diese Einstellung bei den Farmarbeitern, wodurch ein Misstrauen zwischen Angestellten und dem Arbeitgeber/Farmer entsteht und letztendlich der Farmarbeiter der Leidtragende sei. Farmarbeiter hätten aus verschiedenen Gründen keine langfristigen Erwartungen. Viele erwarten nicht länger als fünf Jahre auf einer Farm zu arbeiten. Sie wüssten nicht, ob sie aus emotionalen Gründen plötzlich ihren Arbeitsplatz verlassen und sind meist nicht darüber informiert, dass Gesetze und die Regierung sie vor Erpressung und Drohung schützen. Der Kalahari-Ost-Farmerverein ist der Meinung, dass diese Umstände dringend angesprochen werden müssen, um so das gegenseitige Verständnis, Vertrauen, Kommunikation, Anstellung und Lebensumstände zu verbessern. Als Beispiel führt der Farmerverein an, dass Farmangestellte nur ihr Gehalt als Lohnkosten ansehen. Der Arbeitgeber - Farmer - berechnet die Lohnkosten jedoch aus Gehältern, Unterkunft, Lebensmittelrationen, Arbeitseinsatz, Diebstahl und Verlust an Ausrüstung und Farmeigentum.

Um bessere Arbeitsverhältnisse zu bewerkstelligen sollte dass Arbeitsministerium die Farmangestellten mit Hilfe des Rundfunks und Informationstagen besser über Arbeitsethik (Pflichten) informieren.

Die meisten Kongressabgeordneten waren sich einig, dass es nicht die Aufgabe der Regierung sei, das Arbeitsverhältnis zu verbessern, sondern jedes einzelnen Farmers. Dabei sollte dieser jedoch die Hilfe von verschiedenen Organisationen und von den Regionalbüros des Arbeitsministeriums erhalten. Eine Art Konferenz einmal im Monat, wobei der Farmer seine Probleme und die Farmarbeiter ihre Probleme besprechen und erläutern sowie Verbesserungsvorschläge von beiden Seiten vorgetragen werden, war eine Ideen von einem der Anwesenden. Disziplinlosigkeit sei das größte Hindernis, aber es würde noch schlimmer werden, meinte ein Abgeordneter, da die kommende Arbeitergeneration schon die Disziplinlosigkeit an den Schulen lerne. Eine weitere Meinung war, dass es leicht sei einem Arbeiter zu kündigen, aber die Schwierigkeiten einen neuen Farmarbeiter einzustellen und auszubilden oft nicht bedacht werden. Einig waren sich die Anwesenden, dass jeder Farmer die Gelegenheit habe die Arbeitsverhältnisse zu verbessern, das Vertrauen der Arbeitnehmer zu gewinnen und die Aufgabe habe, eine gute Zusammenarbeit und Verständnis zu fördern. Farmarbeiter müssten ihren Teil dazu beitragen.