An Tragödie selbst schuld

Man glaubt seinen Augen kaum zu trauen, wenn man liest, dass Simbabwes Diktator Robert Mugabe den lautesten Applaus von allen Staats- und Regierungschefs erhielt. Die Antwort für den Westen könnte eigentlich nur heißen: Für alle Staaten, deren Repräsentanten da laut geklatscht haben, umgehend jegliche Entwicklungshilfe auf Eis zu legen, bis sie zur Besinnung kommen!

Wer einen Verbrecher nicht nur gewähren lässt, sondern in seinem Handeln sogar noch unterstützt, der macht sich selbst schuldig und gehört daher bestraft. Am unverständlichsten an der Situation ist die Haltung des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki, dessen Land die Hauptlast des Flüchtlingsproblems aus dem Nachbarland zu tragen hat. Seinem Vorgänger Nelson Mandela wäre dies niemals in den Sinn gekommen, doch ist er zu vornehm und zu zurückhaltend, sich in die Politik seines Nachfolgers einzumischen. Einzig Erzbischof Desmond Tutu scheint unter den Prominenten Südafrikas nicht zu schweigen und seine Stimme angesichts der brutalen Unterdrückung in Simbabwe zu erheben.

Afrika ist an seiner oft beschworenen Tragödie eben doch selbst schuld, wie sich hier einmal mehr zeigt!

Wolfgang Reith, Neuss