An der Protestgrenze angekommen
Muss die SWAPO mit Polizeigewalt gegen ihre eigenen Kinder vorgehen? Im Ernstfall steht dieses Szenario an der Windhoeker Bahnhofstraße ins Haus, wo jetzt von ursprünglich über 200 jungen Menschen, alle um die Mitte 30 und zum Teil mit Kleinkindern, noch an die 100 in Notbehausungen aus Plastik und Pappkarton "squattern".
Das Dilemma der SWAPO besteht darin, dass die "Kinder" sich mit Nibelungentreue täglich zum Morgenappell unter der SWAPO-Flagge versammeln, ausschließlich Oshivambo-sprechend, also von "gesalbter Ovambo-Herkunft" sind, beziehungsweise dem "executive tribe" (dem Exekutivstamm) angehören, wie der nationale Komiker Lazarus Jacobs seine eigene Herkunft hin und wieder persifliert. Am schwersten wiegt jedoch der Grund, dass sie ihre Herkunft von den viel gefeierten Altkämpfern (Kriegerinnen) der SWAPO in den namibischen Exilantenlagern in Angola und Sambia ableiten können. Ob daraus, 18, 19 Jahre nach ihrer Heimkehr, ein Sonderanspruch auf Sozialhilfe, Arbeit und Fortbildung entsteht, bleibt eine Streitfrage. Neben ihnen stehen ihre gleichaltrigen Zeitgenossen, die "nur" in Namibia aufgewachsen sind, die letzten 18 Jahre aber genau wie sie innerhalb der Landesgrenzen verbracht haben.
Es stellt sich auch folgende Frage: Warum hat sich die SWAPO, die sich so gern als "mächtige Partei" anpreist, nicht um diese "Kinder" gekümmert, wenn es denn die leiblichen Eltern und die Blutsverwandtschaft nach ihrer Heimkehr nicht getan haben? Ist der "Struggle" (Befreiungskampf) ein Alibi, die Erziehung und Fürsorge in den eigenen Reihen einfach anderen zu überlassen? Das von der regierenden Partei ständig geschürte Anspruchsdenken, dass Altkämpfer aus und unter den Parteifarben mehr Anerkennung und materielle Vergütung verdienten als andere sterbliche Namibier, schlägt sich ganz natürlich auch bei ihren Nachfahren nieder.
Schon bei der Entschädigung der Altkämpfer der SWAPO, deren früheren Kampf gegen die Diskriminierung die Partei gern beschwört, gibt die Regierung ein miserables Bild der Neo-Diskriminierung ab, weil sie die Altkämpfer unter südafrikanischem Befehl, die das Land gegen Terrorismus und Zerstörung der Infrastruktur verteidigt haben, von der Kriegsentschädigung und also von der Versöhnung ausschließt.
Das Dilemma der SWAPO besteht darin, dass die "Kinder" sich mit Nibelungentreue täglich zum Morgenappell unter der SWAPO-Flagge versammeln, ausschließlich Oshivambo-sprechend, also von "gesalbter Ovambo-Herkunft" sind, beziehungsweise dem "executive tribe" (dem Exekutivstamm) angehören, wie der nationale Komiker Lazarus Jacobs seine eigene Herkunft hin und wieder persifliert. Am schwersten wiegt jedoch der Grund, dass sie ihre Herkunft von den viel gefeierten Altkämpfern (Kriegerinnen) der SWAPO in den namibischen Exilantenlagern in Angola und Sambia ableiten können. Ob daraus, 18, 19 Jahre nach ihrer Heimkehr, ein Sonderanspruch auf Sozialhilfe, Arbeit und Fortbildung entsteht, bleibt eine Streitfrage. Neben ihnen stehen ihre gleichaltrigen Zeitgenossen, die "nur" in Namibia aufgewachsen sind, die letzten 18 Jahre aber genau wie sie innerhalb der Landesgrenzen verbracht haben.
Es stellt sich auch folgende Frage: Warum hat sich die SWAPO, die sich so gern als "mächtige Partei" anpreist, nicht um diese "Kinder" gekümmert, wenn es denn die leiblichen Eltern und die Blutsverwandtschaft nach ihrer Heimkehr nicht getan haben? Ist der "Struggle" (Befreiungskampf) ein Alibi, die Erziehung und Fürsorge in den eigenen Reihen einfach anderen zu überlassen? Das von der regierenden Partei ständig geschürte Anspruchsdenken, dass Altkämpfer aus und unter den Parteifarben mehr Anerkennung und materielle Vergütung verdienten als andere sterbliche Namibier, schlägt sich ganz natürlich auch bei ihren Nachfahren nieder.
Schon bei der Entschädigung der Altkämpfer der SWAPO, deren früheren Kampf gegen die Diskriminierung die Partei gern beschwört, gibt die Regierung ein miserables Bild der Neo-Diskriminierung ab, weil sie die Altkämpfer unter südafrikanischem Befehl, die das Land gegen Terrorismus und Zerstörung der Infrastruktur verteidigt haben, von der Kriegsentschädigung und also von der Versöhnung ausschließt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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