Air Namibia ohne Aufsichtsrat
Aufsichtsrat fühlt sich von den Teilhabern unrechtmäßig hintergangen
Von Frank Steffen, Windhoek
Die Mitglieder des Air-Namibia-Verwaltungsrates reichten gestern geschlossen ihre Kündigung beim Minister für Staatsbetriebe (MPE), Leon Jooste, ein. Dazu gehörte auch der Aufsichtsratsvorsitzende, Escher Luanda, der gerade zum Ende der vorigen Woche im Auftrag des Aufsichtsrates und somit namens Air Namibia eine Abfindungsvereinbarung mit dem Gläubiger, Challengair, eingegangen war.
Während eines kurzen Telefonats mit dem amtierenden Geschäftsführer der Air Namibia, Theo Mberirua, lehnte dieser eine sofortige Stellungnahme gegenüber der AZ ab. Er werde sich aber gemeinsam mit seinem Management weiterhin im Interesse der Fluggesellschaft dafür einsetzen, dass Kosten geschnitten und profitable Routen weiterentwickelt werden. Es sei verfrüht zu spekulieren, welche nächsten Schritte von Jooste erwartet werden könnten. Er wisse nicht einmal wann- und ob neue Aufsichtsratsmitglieder ernannt würden.
In einer Presseerklärung des Aufsichtsrates früher am Tag, zeichnete sich der Konfrontationskurs zwischen Jooste und dem von ihm im Januar 2019 ernannten Aufsichtsrat unter Führung des Anwalts Escher Luanda ab. Luanda ist im Staatspensionsfonds GIPF für die Einhaltung des Ethik-Standards verantwortlich. Der Aufsichtsrat machte klar, dass der Staat ihn ein Stück weit in Stich gelassen hatte und sich obendrein direkt in die Verwaltung des Staatsbetriebs einmische.
„Die Rolle des Staates als Teilhaber besteht darin, den Staatsbetrieben auf höchster Firmenebene die politische Richtung und Grundsätze anzugeben, während der Aufsichtsrat für die Lenkung des Betriebs zwecks Erreichung der gesteckten Ziele verantwortlich ist. Der Aufsichtsrat überwacht die Firmenleitung bei der Umsetzung aller Strategien und Entscheidungen“, hatte der Aufsichtsrat seine Rolle in dem Schreiben erklärt. Dies sei allerdings im Falle der Fluggesellschaft nicht möglich gewesen.
Unablässige Einmischung
Das „Aktionärsministerium“ - das Ministerium für Staatsbetriebe (MPE) wird in dem Brief nicht namentlich genannt - habe ohne Wissen des Rates direkt mit Angestellten sowie Gewerkschaften verhandelt und habe ferner Verträge mit Drittpersonen und Fachberatern abgeschlossen, ohne den Aufsichtsrat zu informieren. Außerdem sei der Fluggesellschaft laut Staatshaushalt der Betrag von 948 Millionen Namibia-Dollar zugesprochen worden, doch sei abgesehen von der monatlich empfangenen Zuwendung für Gehälter unklar, ob- und welche Gelder vom Finanzministerium beziehungsweise MPE an Air Namibia geflossen seien.
Der Streit schien unabwendbar, nachdem sich der Aufsichtsrat am vergangenen Freitag im Obergericht mit Challengair geeinigt hatte und kurz danach hatte feststellen müssen, dass Finanzminister Iipumbu Shiimi in einer Pressemitteilung öffentlich verkündet hatte, dass sich der Staat nicht dazu verpflichtet fühle, auf eine solche Vereinbarung einzugehen - dies sei ein einseitiger Entschluss des Aufsichtsrates gewesen.
Der Aufsichtsrat gibt sogar zu, dass der Staat zu letzter Stunde am Abend des 28. Januar (Donnerstag) dem Rat die Unterstützung entsagt hatte. Laut Luanda sah sich der Aufsichtsrat allerdings dazu verpflichtet, eine Auflösung abzuwenden, da die Aktiva des Staatsbetriebes die von Challengair eingeklagte Schuld bei weitem überschritt. „Wir mussten und haben im besten Interesse der Firma gehandelt und die Auflösung abgewehrt. Dadurch blieben die Arbeitsstellen von 636 Personen erhalten, aber ohne die Unterstützung des Staates droht der Firma die Auflösung.“ Damit ist natürlich die erste Tranche in Höhe von 5,8 Mio. Euro (knapp 107 Mio. N$) gemeint, die spätestens am 18. Februar an den Kläger geleistet werden muss (AZ berichtete)
Die Behauptung Shiimis, dass Air Namibia nur durch eine Finanzspritze in Höhe von 7 Milliarden N$ zu retten sei, tat Luanda als „veraltete Strategie“ ab: „Das haben wir widerlegt gehabt und dem Staat schon dreimal erklärt.“ Es gebe mittlerweile eine Strategie, die es der Air Namibia erlaube, schlanker, wettbewerbsfähiger und nachhaltig tragbar zu werden.
Die Mitglieder des Air-Namibia-Verwaltungsrates reichten gestern geschlossen ihre Kündigung beim Minister für Staatsbetriebe (MPE), Leon Jooste, ein. Dazu gehörte auch der Aufsichtsratsvorsitzende, Escher Luanda, der gerade zum Ende der vorigen Woche im Auftrag des Aufsichtsrates und somit namens Air Namibia eine Abfindungsvereinbarung mit dem Gläubiger, Challengair, eingegangen war.
Während eines kurzen Telefonats mit dem amtierenden Geschäftsführer der Air Namibia, Theo Mberirua, lehnte dieser eine sofortige Stellungnahme gegenüber der AZ ab. Er werde sich aber gemeinsam mit seinem Management weiterhin im Interesse der Fluggesellschaft dafür einsetzen, dass Kosten geschnitten und profitable Routen weiterentwickelt werden. Es sei verfrüht zu spekulieren, welche nächsten Schritte von Jooste erwartet werden könnten. Er wisse nicht einmal wann- und ob neue Aufsichtsratsmitglieder ernannt würden.
In einer Presseerklärung des Aufsichtsrates früher am Tag, zeichnete sich der Konfrontationskurs zwischen Jooste und dem von ihm im Januar 2019 ernannten Aufsichtsrat unter Führung des Anwalts Escher Luanda ab. Luanda ist im Staatspensionsfonds GIPF für die Einhaltung des Ethik-Standards verantwortlich. Der Aufsichtsrat machte klar, dass der Staat ihn ein Stück weit in Stich gelassen hatte und sich obendrein direkt in die Verwaltung des Staatsbetriebs einmische.
„Die Rolle des Staates als Teilhaber besteht darin, den Staatsbetrieben auf höchster Firmenebene die politische Richtung und Grundsätze anzugeben, während der Aufsichtsrat für die Lenkung des Betriebs zwecks Erreichung der gesteckten Ziele verantwortlich ist. Der Aufsichtsrat überwacht die Firmenleitung bei der Umsetzung aller Strategien und Entscheidungen“, hatte der Aufsichtsrat seine Rolle in dem Schreiben erklärt. Dies sei allerdings im Falle der Fluggesellschaft nicht möglich gewesen.
Unablässige Einmischung
Das „Aktionärsministerium“ - das Ministerium für Staatsbetriebe (MPE) wird in dem Brief nicht namentlich genannt - habe ohne Wissen des Rates direkt mit Angestellten sowie Gewerkschaften verhandelt und habe ferner Verträge mit Drittpersonen und Fachberatern abgeschlossen, ohne den Aufsichtsrat zu informieren. Außerdem sei der Fluggesellschaft laut Staatshaushalt der Betrag von 948 Millionen Namibia-Dollar zugesprochen worden, doch sei abgesehen von der monatlich empfangenen Zuwendung für Gehälter unklar, ob- und welche Gelder vom Finanzministerium beziehungsweise MPE an Air Namibia geflossen seien.
Der Streit schien unabwendbar, nachdem sich der Aufsichtsrat am vergangenen Freitag im Obergericht mit Challengair geeinigt hatte und kurz danach hatte feststellen müssen, dass Finanzminister Iipumbu Shiimi in einer Pressemitteilung öffentlich verkündet hatte, dass sich der Staat nicht dazu verpflichtet fühle, auf eine solche Vereinbarung einzugehen - dies sei ein einseitiger Entschluss des Aufsichtsrates gewesen.
Der Aufsichtsrat gibt sogar zu, dass der Staat zu letzter Stunde am Abend des 28. Januar (Donnerstag) dem Rat die Unterstützung entsagt hatte. Laut Luanda sah sich der Aufsichtsrat allerdings dazu verpflichtet, eine Auflösung abzuwenden, da die Aktiva des Staatsbetriebes die von Challengair eingeklagte Schuld bei weitem überschritt. „Wir mussten und haben im besten Interesse der Firma gehandelt und die Auflösung abgewehrt. Dadurch blieben die Arbeitsstellen von 636 Personen erhalten, aber ohne die Unterstützung des Staates droht der Firma die Auflösung.“ Damit ist natürlich die erste Tranche in Höhe von 5,8 Mio. Euro (knapp 107 Mio. N$) gemeint, die spätestens am 18. Februar an den Kläger geleistet werden muss (AZ berichtete)
Die Behauptung Shiimis, dass Air Namibia nur durch eine Finanzspritze in Höhe von 7 Milliarden N$ zu retten sei, tat Luanda als „veraltete Strategie“ ab: „Das haben wir widerlegt gehabt und dem Staat schon dreimal erklärt.“ Es gebe mittlerweile eine Strategie, die es der Air Namibia erlaube, schlanker, wettbewerbsfähiger und nachhaltig tragbar zu werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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