Afrikanischer Historiker Mbembe erhält Wissenschaftspreis
Von Deutsche Presse-Agentur (dpa), Düsseldorf
Der Historiker und Politikwissenschaftler Achille Mbembe erhält am heutigen Montag in Düsseldorf den Gerda-Henkel-Preis 2018. Die mit 100000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt die wissenschaftliche Arbeit Mbembes, der zu den führenden Vertretern der postkolonialen Theorie gehört. Er sei auf diesem aktuellen Gebiet einer der wenigen, aus Afrika stammenden und auch in Afrika wirkenden Wissenschaftler, erklärte die Preisjury.
Seine auch ins Deutsche übersetzten Bücher seien Ausdruck einer sehr eigenständigen, kritischen und selbstkritischen Denkweise, heißt es in der Begründung. Mbembe sei „einer der anregendsten Denker Afrikas“. Der politische Philosoph befasst sich auch mit der Restitution von Objekten aus der Kolonialzeit in europäischen Museen sowie der Zukunft Afrikas, dessen Bevölkerung sich bis 2050 vermutlich verdoppeln wird.
Der Gerda-Henkel-Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der historischen Geisteswissenschaften und wird alle zwei Jahre vergeben. 2016 war die Luther-Biografin Lyndal Roper ausgezeichnet worden.
Historiker Achille Mbembe: Unterwegs zwischen den Kontinenten
Der afrikanische Philosoph und Historiker Achille Mbembe ist oft unterwegs zwischen Amerika, Europa und Afrika. „Ich reise fortwährend in verschiedene Welten“, sagt der 1957 in Kamerun geborene Mbembe. Der Historiker ist ein polyglotter Wissenschaftler. Er hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen. Heute erhält er in Düsseldorf den Gerda-Henkel-Preis, im November in Ludwigshafen den Ernst-Bloch-Preis. Ehrendoktor der Universitäten in Paris und im belgischen Löwen ist er schon.
Mbembe ist ein international führender Vertreter der postkolonialen Theorie. Er befasst sich unter anderem mit den weit reichenden Auswirkungen der kolonialen Geschichte Europas in Afrika. Seine auch ins Deutsche übersetzten wissenschaftlichen Bücher behandeln Zusammenhänge zwischen Kolonialismus, Rassismus und Kapitalismus.
Mbembe hat in Kamerun und in Paris an der Sorbonne studiert, war an den berühmten US-Universitäten Berkeley und Harvard. An der Witwatersrand-Universität in Johannesburg in Südafrika ist er Professor. Für sein Buch „Kritik der schwarzen Vernunft“ bekam Mbembe 2015 in München den Geschwister-Scholl-Preis. Damals sagte er: „Afrika ist meine Heimat und nirgendwo auf diesem riesenhaften Kontinent fühle ich mich fremd.“
Der Historiker und Politikwissenschaftler Achille Mbembe erhält am heutigen Montag in Düsseldorf den Gerda-Henkel-Preis 2018. Die mit 100000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt die wissenschaftliche Arbeit Mbembes, der zu den führenden Vertretern der postkolonialen Theorie gehört. Er sei auf diesem aktuellen Gebiet einer der wenigen, aus Afrika stammenden und auch in Afrika wirkenden Wissenschaftler, erklärte die Preisjury.
Seine auch ins Deutsche übersetzten Bücher seien Ausdruck einer sehr eigenständigen, kritischen und selbstkritischen Denkweise, heißt es in der Begründung. Mbembe sei „einer der anregendsten Denker Afrikas“. Der politische Philosoph befasst sich auch mit der Restitution von Objekten aus der Kolonialzeit in europäischen Museen sowie der Zukunft Afrikas, dessen Bevölkerung sich bis 2050 vermutlich verdoppeln wird.
Der Gerda-Henkel-Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der historischen Geisteswissenschaften und wird alle zwei Jahre vergeben. 2016 war die Luther-Biografin Lyndal Roper ausgezeichnet worden.
Historiker Achille Mbembe: Unterwegs zwischen den Kontinenten
Der afrikanische Philosoph und Historiker Achille Mbembe ist oft unterwegs zwischen Amerika, Europa und Afrika. „Ich reise fortwährend in verschiedene Welten“, sagt der 1957 in Kamerun geborene Mbembe. Der Historiker ist ein polyglotter Wissenschaftler. Er hat zahlreiche Auszeichnungen bekommen. Heute erhält er in Düsseldorf den Gerda-Henkel-Preis, im November in Ludwigshafen den Ernst-Bloch-Preis. Ehrendoktor der Universitäten in Paris und im belgischen Löwen ist er schon.
Mbembe ist ein international führender Vertreter der postkolonialen Theorie. Er befasst sich unter anderem mit den weit reichenden Auswirkungen der kolonialen Geschichte Europas in Afrika. Seine auch ins Deutsche übersetzten wissenschaftlichen Bücher behandeln Zusammenhänge zwischen Kolonialismus, Rassismus und Kapitalismus.
Mbembe hat in Kamerun und in Paris an der Sorbonne studiert, war an den berühmten US-Universitäten Berkeley und Harvard. An der Witwatersrand-Universität in Johannesburg in Südafrika ist er Professor. Für sein Buch „Kritik der schwarzen Vernunft“ bekam Mbembe 2015 in München den Geschwister-Scholl-Preis. Damals sagte er: „Afrika ist meine Heimat und nirgendwo auf diesem riesenhaften Kontinent fühle ich mich fremd.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen