"Adolph Jentsch - Die Bilder aus der Zigarrenkiste"
"Jentschs Bilder flüstern - ihnen fehlt alles Laute, man muss sich ihnen auf Zehenspitzen nähern." So sieht Autor Peter Strack die Arbeit seines langjährigen Freundes, des bekannten südwester Landschaftsmalers Adolph Jentsch (1888 - 1977). Strack, von Beruf Architekt, hat ein Vierteljahrhundert nach dem Tod seines Künstlerfreundes einen kleinen Bildband mit dem Titel "Adolph Jentsch - Die Bilder aus der Zigarrenkiste" herausgegeben.
Das 40 Seiten umfassende Buch im DIN-A5-Format, veröffentlicht im Verlag der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft, enthält etwas mehr als ein Dutzend Abdrucke von Ölbildern Jentschs. Über den Verbleib der Originale ist in den meisten Fällen nichts bekannt. Es wird vermutet, dass einige von ihnen bei einem Brand auf der Farm Brack im Jahre 1975 vernichtet wurden - dort hatte Jentsch in einer stillgelegten Käserei sein Studio eingerichtet und Schätzungen zufolge Tausende Bilder gelagert.
Überlebt haben die "Bilder aus der Zigarrenkiste" - Postkartenabdrucke von Landschaftsmalereien in Öl, hier nun in Buchform abgedruckt. Autor Strack hofft, durch die Veröffentlichung etwas über den Verbleib der Originale zu erfahren, so sie sich denn in privatem Besitz befinden. Der Künstler hatte kurz vor seinem Ableben Strack eine kleine Zigarrenkiste geschenkt, in der sich u.a. die Postkarten befanden - teils persönlich signiert, teils auf der Rückseite mit Gedichten und Gedanken versehen. "Jeder Pinselstrich bedeutet ein Stück Seele": Auch dieses Zitat des chinesischen Malers Un-Tschi aus der Sung-Dynastie (979-1100) fand sich unter Jentschs schriftlich festgehaltenen "Gedanken" - und bringt treffend den künstlerischen Ansatz dieses Altmeisters der südwester Landschaftsmalerei zum Ausdruck.
Strack unternimmt in "Bilder aus der Zigarrenkiste" nicht den Versuch, das Leben und Wirken Adolph Jentschs in ganzer Breite darzustellen. Vielmehr wirkt das Büchlein wie ein persönlicher Nachruf auf den verstorbenen Freund: eine kurzer Absatz über die Anekdote mit der Zigarrenkiste, ein kurzer Abriss von Jentschs Schaffen, ein paar Gedanken des Freundes, die dieser ihm mal diktiert hatte. Und dann die Bilder. Die sollen für sich selbst sprechen - oder "flüstern". "Das Malen ist der Ausdruck meiner selbst. Meine Bilder sind ich", hatte Jentsch gesagt.
Ein schönes kleines Buch für alle Jentsch-Fans. Schade nur, dass der Verlag beim Versuch, die schwarz-weißen Postkartendrucke durch bunte Akzente aufzulockern, ein wenig zu tief in die Farbtöpfe gegriffen hat. Jentsch in Himmelblau und Grasgrün - das wäre dem Künstler selbst nicht genehm gewesen, war er doch mit C"zanne der Ansicht, dass der, der die Grauwerte nicht nutzt, kein Maler ist.
Peter Strack: "Adolph Jentsch - Die Bilder aus der Zigarrenkiste", Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft: Windhoek 2003. ISBN Namibia: 99916-40-44-4. ISBN Deutschland: 3-933117-77-1. Richtpreis: N$ 152.
Das 40 Seiten umfassende Buch im DIN-A5-Format, veröffentlicht im Verlag der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft, enthält etwas mehr als ein Dutzend Abdrucke von Ölbildern Jentschs. Über den Verbleib der Originale ist in den meisten Fällen nichts bekannt. Es wird vermutet, dass einige von ihnen bei einem Brand auf der Farm Brack im Jahre 1975 vernichtet wurden - dort hatte Jentsch in einer stillgelegten Käserei sein Studio eingerichtet und Schätzungen zufolge Tausende Bilder gelagert.
Überlebt haben die "Bilder aus der Zigarrenkiste" - Postkartenabdrucke von Landschaftsmalereien in Öl, hier nun in Buchform abgedruckt. Autor Strack hofft, durch die Veröffentlichung etwas über den Verbleib der Originale zu erfahren, so sie sich denn in privatem Besitz befinden. Der Künstler hatte kurz vor seinem Ableben Strack eine kleine Zigarrenkiste geschenkt, in der sich u.a. die Postkarten befanden - teils persönlich signiert, teils auf der Rückseite mit Gedichten und Gedanken versehen. "Jeder Pinselstrich bedeutet ein Stück Seele": Auch dieses Zitat des chinesischen Malers Un-Tschi aus der Sung-Dynastie (979-1100) fand sich unter Jentschs schriftlich festgehaltenen "Gedanken" - und bringt treffend den künstlerischen Ansatz dieses Altmeisters der südwester Landschaftsmalerei zum Ausdruck.
Strack unternimmt in "Bilder aus der Zigarrenkiste" nicht den Versuch, das Leben und Wirken Adolph Jentschs in ganzer Breite darzustellen. Vielmehr wirkt das Büchlein wie ein persönlicher Nachruf auf den verstorbenen Freund: eine kurzer Absatz über die Anekdote mit der Zigarrenkiste, ein kurzer Abriss von Jentschs Schaffen, ein paar Gedanken des Freundes, die dieser ihm mal diktiert hatte. Und dann die Bilder. Die sollen für sich selbst sprechen - oder "flüstern". "Das Malen ist der Ausdruck meiner selbst. Meine Bilder sind ich", hatte Jentsch gesagt.
Ein schönes kleines Buch für alle Jentsch-Fans. Schade nur, dass der Verlag beim Versuch, die schwarz-weißen Postkartendrucke durch bunte Akzente aufzulockern, ein wenig zu tief in die Farbtöpfe gegriffen hat. Jentsch in Himmelblau und Grasgrün - das wäre dem Künstler selbst nicht genehm gewesen, war er doch mit C"zanne der Ansicht, dass der, der die Grauwerte nicht nutzt, kein Maler ist.
Peter Strack: "Adolph Jentsch - Die Bilder aus der Zigarrenkiste", Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft: Windhoek 2003. ISBN Namibia: 99916-40-44-4. ISBN Deutschland: 3-933117-77-1. Richtpreis: N$ 152.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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