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Abgase und Abflüge: Die Motocross-Profis sind zurück

Es ist wieder soweit: Die 9. Auflage der jährlichen, internationalen Motocross "Inter-Series" findet am 29. Oktober, sowie am 5. November statt. Als Neuerung gegenüber den vergangenen Jahren wird der zweite Wertungslauf am 5. November als Prädikatslauf zur Meisterschaft des afrikanischen Motorradverbandes (AMU) im südlichen Afrika gewertet.



Somit erhält diese motorsportliche Großveranstaltung in Namibia endlich auch eine offizielle Anerkennung durch die AMU. Promoter dieses motorsportlichen "Highlights" ist die bekannte Veranstalterfirma "F & H Promotions". Nachdem die Vorstandschaft des Windhoek Motocross Club personelle Probleme bekam eine solche Mega-Veranstaltung aufzuziehen, wird nun dieser neue Organisationsweg probiert. Trotz immensen Zeitdrucks, schafften es Fritz Kaufmann und sein Team ein interessantes Starterfeld zu verpflichten.

Dazu gehört auch das Team "Desert Logistics", bestehend aus Collin Dugmore und seinem deutschen Partner Carsten Kölling. Dugmore hat verschiedene Male seine Heimat Südafrika bei den Mannschaftsweltmeisterschaften vertreten und gehört auch sonst zu den erfolgreichsten Fahrern weltweit. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist er der einzige Fahrer auf diesem Planeten, der vier Landesmeistertitel vorweisen kann: Südafrikanischer Meister 1985, Italienischer Meister 1990, Deutscher Meister 1992, 1997 und 2000 sowie Tschechischer Meister 1995. Auf Grand-Prix-Ebene (Weltmeisterschaften) hat er sich ebenfalls hervorragend geschlagen. Zu Buche stehen ein dreizehnter Platz in der 125er Klasse (1995) und ein sechster Rang 1996. Zwei schwere Verletzungen in den Jahren 2002 und 2003 warfen Dugmore zurück. Doch schon 2004 wurde er Deutscher Vizemeister in der Open-Klasse. In diesem Jahr wechselte Dugmore zum deutschen Team "Kawasaki-Pfeil" und beweist seither, dass man mit einer 250er Zweitakter-Kawaski immer noch in der Weltspitze mithalten kann.

Sein Teamkollege Carsten Kölling ist Besitzer des bekannten "Kölling Yamaha Teams" aus Cottbus. Kölling gehörte in der ehemaligen DDR zu den Spitzenfahrern im internationalen MX-Geschehen und zeigt auch heute noch gerne sein Können bei Oldtimerrennen. Es ist bereits das sechste Mal, dass der Deutsche zur namibischen Inter-Series anreist.

Das Team "John Meinert Printing" besteht ebenfalls aus einem alten Hasen, dessen Erfolgsstatistik wenig über seine tatsächlichen Fähigkeiten aussagt. Gunnar Schuster ist ein Draufgänger und bezahlt jedes Jahr mit schweren Verletzungen für seinen riskanten Fahrstil. Als kleinen Ausgleich belegte er aber bei all seinen Rennen in Namibia Spitzenpositionen. Der 30-jährige Schuster saß bereits mit drei Jahren auf seinem ersten Motorrad. 1988 war seine erste aktive Saison, die er mit dem 3. Platz bei den Norddeutschen-Meisterschaften der Junioren abschloss. Dann ging es stetig aufwärts. 1992 war vielleicht sein erfolgreichstes Jahr, Schuster wurde Deutscher Meister in der 125ccm Klasse, Siebter im deutschen Motocross Pokal und Norddeutscher Meister. Im "Jef Jansen Honda Team" wollte Schuster 2003 nochmals bei den WM- und DM-Läufen angreifen, als er sich bei einem eigentlich harmlosen Ausrutscher den Unterschenkel brach. Die Verletzung stellte sich als derart schwer heraus, dass die Ärzte ihn schon auf eine Amputation vorbereiteten. Ein bekanntes Ärzteteam rettete sein Bein, danach kam es zu Entzündungen und erst 14 Monate später, im Juli 2004, bei einem Rennen auf Gallina, konnte Schuster mit dem Gesamtsieg gleich beweisen, dass er noch immer noch sehr schnell ist.

In der 125er-Klasse wird Deutschland durch den jungen Nachwuchsfahrer Benjamin Kolberg aus Templin vertreten. 2004 belegte er in Namibia die Plätze drei und sechs und kann somit zu den Favoriten gerechnet werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-09

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