16. Januar 1969
DAS COMMONWEALTH VERURTEILT SÜDAFRIKA
London - Als „völlig unvereinbar mit der Weltmeinung“ haben die Staatsoberhäupter des Commonwealth die Apartheidspolitik Südafrikas in ihrem Abschlusskommuniqué am Mittwoch bezeichnet. Darin wird unter anderem festgestellt, dass die Konferenz verschiedene Probleme des südlichen Afrikas in Erwägung gezogen hat. „Die Konferenz hat ihre Verurteilung, wie sie bei vorigen Konferenzen zum Ausdruck gebracht wurde, der Apartheidspolitik der südafrikanischen Regierung noch einmal bestätigt“, heißt es in dem Kommuniqué. Ferner bringt die Konferenz ihre „ernste Besorgnis“ über die fortgesetzte Weigerung Südafrikas, „seine internationale Verpflichtung hinsichtlich des Gebietes Südwestafrika“ zu honorieren, zum Ausdruck.
WEIßFISCHINDUSTRIE IN DER SCHWEBE
Windhoek - Die Südwester Exekutive hat sich auf ihrer letzten Sitzung am 8. und 9. Januar in Swakopmund erneut mit der Entwicklung einer Südwester Weißfischindustrie befasst. Bekanntlich ist sechs Weißfischlizenzinhabern eine Pilchardlizenz zwecks Entwicklung einer Weißfischindustrie zugebilligt worden. Die Pilchardlizenz wird zur Zeit von bereits bestehenden Pilchardfabriken verarbeitet.
Innerhalb der Gruppe der sechs Lizenzinhaber sind seit geraumer Zeit Unstimmigkeiten entstanden. Der wahre Grund der Unzuträglichkeiten dürfte in einem kräftigen Tauziehen um die Mehrheitsverhältnisse innerhalb der Gruppe zu suchen sein. Angesichts des Unvermögens der Gesellschafter, sich zu einigen, ist die Südwester Exekutive erneut mit der Angelegenheit befasst worden. Auf der letzten Sitzung wurde jedoch keine endgültige Entscheidung gefällt. Das Thema durfte voraussichtlich wieder auf der Tagesordnung der nächsten Exekutivsitzung in Windhoek stehen. In der Zwischenzeit sollen Verhandlungen mit den beteiligten streitenden Parteien geführt werden.
Bis zum 31. Dezember 1968 war den sechs Lizenzinhabern aufgegeben, bestimmte Summen zwecks Aufbaus der Industrie einzuzahlen. Bisher ist nur bekannt, dass die Ohlthaver & List-Gruppe bis zu diesem Zeitpunkt R 1,1 Millionen eingezahlt hat.
FLUCH EINES JUNGEN IN EINER KISTE
Nürnberg - Beim Auspacken einer vier mal sechs Meter großen Transportkiste aus der DDR fanden Arbeiter unweit von Selb im nördlichen Bayern einen sechzehnjährigen Jungen. Er hockte eng zusammengekauert in einer Ecke, zitterte vor Kälte und hielt in seinen verkrampften Händen einen Hammer und eine Säge. Diese tollkühne Flucht wurde durch eine Firma bekannt und von der bayrischen Grenzpolizei bestätigt. Der Junge war zunächst ganz verängstigt und glaubte, noch in der DDR zu sein. Nach seinen Angaben hat er vier Tage und Nächte in seinem kalten und finsteren Versteck zugebracht. Die Kiste war viel später verladen worden, als er angenommen hatte. Seine mitgenommene Verpflegung hatte nur zwei Tage gereicht. Der Junge ist inzwischen zu Verwandten in Bayern weitergereist.
BEMANNTES KUPPLUNGSMANÖVER IM ALL
Moskau - Vier sowjetische Kosmonauten, die zur Zeit die Erde in zwei Raumkapseln umrunden, werden voraussichtlich ein Kopplungsmanöver für einen gemeinsamen Weiterflug unternehmen. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Wege zu der von den Sowjets geplanten Weltraumstation. Die Raumkapsel „Sojus 5“ mit drei Mann an Bord wurde am Mittwochfrüh gestartet, um sich mit „Sojus 4“, die bereits einen Tag früher abgeschossen wurde, im Weltall zu treffen. In der Nacht zum Donnerstag umkreisten die beiden Kapseln die Erde in einer Entfernung von 200 bis 230 Kilometern und waren voneinander nicht sehr weit entfernt. Das führte zu der Annahme, dass ein Kopplungsmanöver bevorstand oder bereits erfolglos durchgeführt worden war.
London - Als „völlig unvereinbar mit der Weltmeinung“ haben die Staatsoberhäupter des Commonwealth die Apartheidspolitik Südafrikas in ihrem Abschlusskommuniqué am Mittwoch bezeichnet. Darin wird unter anderem festgestellt, dass die Konferenz verschiedene Probleme des südlichen Afrikas in Erwägung gezogen hat. „Die Konferenz hat ihre Verurteilung, wie sie bei vorigen Konferenzen zum Ausdruck gebracht wurde, der Apartheidspolitik der südafrikanischen Regierung noch einmal bestätigt“, heißt es in dem Kommuniqué. Ferner bringt die Konferenz ihre „ernste Besorgnis“ über die fortgesetzte Weigerung Südafrikas, „seine internationale Verpflichtung hinsichtlich des Gebietes Südwestafrika“ zu honorieren, zum Ausdruck.
WEIßFISCHINDUSTRIE IN DER SCHWEBE
Windhoek - Die Südwester Exekutive hat sich auf ihrer letzten Sitzung am 8. und 9. Januar in Swakopmund erneut mit der Entwicklung einer Südwester Weißfischindustrie befasst. Bekanntlich ist sechs Weißfischlizenzinhabern eine Pilchardlizenz zwecks Entwicklung einer Weißfischindustrie zugebilligt worden. Die Pilchardlizenz wird zur Zeit von bereits bestehenden Pilchardfabriken verarbeitet.
Innerhalb der Gruppe der sechs Lizenzinhaber sind seit geraumer Zeit Unstimmigkeiten entstanden. Der wahre Grund der Unzuträglichkeiten dürfte in einem kräftigen Tauziehen um die Mehrheitsverhältnisse innerhalb der Gruppe zu suchen sein. Angesichts des Unvermögens der Gesellschafter, sich zu einigen, ist die Südwester Exekutive erneut mit der Angelegenheit befasst worden. Auf der letzten Sitzung wurde jedoch keine endgültige Entscheidung gefällt. Das Thema durfte voraussichtlich wieder auf der Tagesordnung der nächsten Exekutivsitzung in Windhoek stehen. In der Zwischenzeit sollen Verhandlungen mit den beteiligten streitenden Parteien geführt werden.
Bis zum 31. Dezember 1968 war den sechs Lizenzinhabern aufgegeben, bestimmte Summen zwecks Aufbaus der Industrie einzuzahlen. Bisher ist nur bekannt, dass die Ohlthaver & List-Gruppe bis zu diesem Zeitpunkt R 1,1 Millionen eingezahlt hat.
FLUCH EINES JUNGEN IN EINER KISTE
Nürnberg - Beim Auspacken einer vier mal sechs Meter großen Transportkiste aus der DDR fanden Arbeiter unweit von Selb im nördlichen Bayern einen sechzehnjährigen Jungen. Er hockte eng zusammengekauert in einer Ecke, zitterte vor Kälte und hielt in seinen verkrampften Händen einen Hammer und eine Säge. Diese tollkühne Flucht wurde durch eine Firma bekannt und von der bayrischen Grenzpolizei bestätigt. Der Junge war zunächst ganz verängstigt und glaubte, noch in der DDR zu sein. Nach seinen Angaben hat er vier Tage und Nächte in seinem kalten und finsteren Versteck zugebracht. Die Kiste war viel später verladen worden, als er angenommen hatte. Seine mitgenommene Verpflegung hatte nur zwei Tage gereicht. Der Junge ist inzwischen zu Verwandten in Bayern weitergereist.
BEMANNTES KUPPLUNGSMANÖVER IM ALL
Moskau - Vier sowjetische Kosmonauten, die zur Zeit die Erde in zwei Raumkapseln umrunden, werden voraussichtlich ein Kopplungsmanöver für einen gemeinsamen Weiterflug unternehmen. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Wege zu der von den Sowjets geplanten Weltraumstation. Die Raumkapsel „Sojus 5“ mit drei Mann an Bord wurde am Mittwochfrüh gestartet, um sich mit „Sojus 4“, die bereits einen Tag früher abgeschossen wurde, im Weltall zu treffen. In der Nacht zum Donnerstag umkreisten die beiden Kapseln die Erde in einer Entfernung von 200 bis 230 Kilometern und waren voneinander nicht sehr weit entfernt. Das führte zu der Annahme, dass ein Kopplungsmanöver bevorstand oder bereits erfolglos durchgeführt worden war.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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