Ab wann ist man Aktivist?
Vor etwas mehr als einem Jahr empfing die Investigativ-Journalistin und Medienleiterin aus den Philippinnen, Maria Ressa, den UNESCO/Guillermo-Cano-Preis anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit (WPFD), der im Rahmen der 30 Jahre alten Windhoeker Deklaration – die UNESCO-Erklärung zu den Grundsätzen der Pressefreiheit – in Windhoek gefeiert wurde. Ressa hatte zwei Jahre zuvor den „Goldenen Füller“ erhalten und erhielt im Oktober 2021 gemeinsam mit dem russischen Journalisten Dmitri Muratow den Friedensnobelpreis.
Als Ressa anlässlich des WPFDs den Guillermo-Cano-Preis entgegennahm, erklärte sie: „Ich habe mich jahrelang davor gewehrt, als Aktivistin bezeichnet zu werden, denn das kam mir reaktionär vor. Außerdem hatte ich als Journalistin das Gefühl, dass man mir damit die Parteilichkeit unterstellte, welches sicherlich auch so vom philippinischen Regime empfunden wurde.“ Da Ressa eine prominente Kritikerin des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte ist, gelten ihr wiederholter Hausarrest sowie Verhaftung und Verurteilung als politisch-motivierte Schikane.
Nun forderte sie Journalisten weltweit auf, grundsätzlich über Missstände und Unregelmäßigkeiten zu berichten. Dabei beleuchtete sie den Unterschied zwischen Journalismus und Aktivismus: „Als ich in meinem Land merkte, dass die Schweinereien von der Regierung ausgeführt oder zumindest unterstützt wurden, sah ich mich dazu verpflichtet dieses illegale Treiben permanent an den Pranger zu stellen. Wenn das Aktivismus ist, dann muss ich wohl eine Aktivistin sein.“
Dadurch dass der namibische Staat immer wieder die Unregelmäßigkeiten des kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmens ReconAfrica zulässt und/oder entschuldigt, während die lokale Bevölkerung im Kavango rücksichtslos entrechtet wird, muss davon ausgegangen werden, dass sich die AZ-Redaktion in diesem Falle zum Aktivismus bekennen wird.
Frank Steffen
Als Ressa anlässlich des WPFDs den Guillermo-Cano-Preis entgegennahm, erklärte sie: „Ich habe mich jahrelang davor gewehrt, als Aktivistin bezeichnet zu werden, denn das kam mir reaktionär vor. Außerdem hatte ich als Journalistin das Gefühl, dass man mir damit die Parteilichkeit unterstellte, welches sicherlich auch so vom philippinischen Regime empfunden wurde.“ Da Ressa eine prominente Kritikerin des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte ist, gelten ihr wiederholter Hausarrest sowie Verhaftung und Verurteilung als politisch-motivierte Schikane.
Nun forderte sie Journalisten weltweit auf, grundsätzlich über Missstände und Unregelmäßigkeiten zu berichten. Dabei beleuchtete sie den Unterschied zwischen Journalismus und Aktivismus: „Als ich in meinem Land merkte, dass die Schweinereien von der Regierung ausgeführt oder zumindest unterstützt wurden, sah ich mich dazu verpflichtet dieses illegale Treiben permanent an den Pranger zu stellen. Wenn das Aktivismus ist, dann muss ich wohl eine Aktivistin sein.“
Dadurch dass der namibische Staat immer wieder die Unregelmäßigkeiten des kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmens ReconAfrica zulässt und/oder entschuldigt, während die lokale Bevölkerung im Kavango rücksichtslos entrechtet wird, muss davon ausgegangen werden, dass sich die AZ-Redaktion in diesem Falle zum Aktivismus bekennen wird.
Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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