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Verbrechen über die Feiertage

Enorm viele Morde über Weihnachten – einige Vergewaltigungen
Für viele Namibier war es kein friedliches Weihnachtsfest: Die Polizei hat über die Weihnachtsfeiertage zahlreiche Verbrechen verzeichnet. Besonders die Zahl der Morde und Mordversuche ist hoch.
Von Katharina Moser, Windhoek
Von Katharina Moser

Windhoek

Wie von Seiten der Polizei und vieler Namiber befürchtet, ist es über das Weihnachtswochenende zu einem deutlichen Anstieg der Kriminalität in Namibia gekommen. Der jüngst herausgegebene Polizeibericht zu den Tagen vom 24. bis zum 27. Dezember verzeichnete insgesamt 48 Fälle von Gesetzesverstößen im Land. Allein zehn Morde bzw. Mordversuche wurden gezählt: Am Heiligabend erstach ein Namibier den 21-jährigen Naingwendje Frans Hausiku bei Ncaute; der Verdächtige ist bisher noch nicht festgenommen. Am selben Tag stach ein Zehnjähriger bei Dordabis auf einen Elfjährigen ein, nachdem sie Ingwerbier konsumiert hatten. Der verletzte Junge wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei Otjimuise wurde ebenso ein 18-jähriger Namibier in einer Bar von vier Verdächtigen mit einem Messer und Schraubenzieher angegriffen und durch sechs Stiche schwer verletzt. Drei der Verdächtigen wurden verhaftet. Bei Coblenz wiederum stach ein 30-Jähriger ohne bekannten Grund auf einen Mann ein, sodass dieser im Krankenhaus verstarb.

Am Samstag, den 25. Dezember, kam es ebenfalls zu Mordfällen: In Katurura wurde eine junge Frau von ihrem Lebensgefährten erstochen. Bei Okombahe versuchte ein 32 Jahre alter Namibier einen 57-jährigen mit einem Okapi-Messer zu erstechen. Letzterer wird im Krankenhaus behandelt, der Verdächtige wurde verhaftet. Bei Rundu kam es zu einem brutalen Fall häuslicher Gewalt, der fast tödlich endete: Der Stiefvater eines achtjährigen Jungen verwendete einen Stock, um diesen zu schlagen und verletzte ihn am Kopf, was zur Bewusstlosigkeit führte. Der Verdächtige soll daraufhin der Mutter des Jungen gesagt haben, er habe ihren Sohn getötet. Dieser wird nun im Krankenhaus behandelt, der Stiefvater ist in Untersuchungshaft wurde dem Gericht bereits erstmals vorgeführt. Zu einem versuchten Mord kam es bei Tsandi, indem zwei Männer eine Frau bis zur Bewusstlosigkeit verprügelten und ihr Blut aus dem Mund lief. Sie wird ebenfalls im Krankenhaus behandelt, die Männer wurden verhaftet.

Am Sonntag, den 26., wiederum verstarb ein 28-Jähriger bei Ondangwa in Folge eines Streits zwischen zwei Gruppen an Stichverletzungen. Bei Otjimuise wurde ein Mann von einem anderen in den Kopf geschossen.

Mehrere Vergewaltigungen

Weiterhin kam es zu zahlreichen Vergewaltigungsfällen in den Feiertagen. Bei Ongwediva wurde am 24. Dezember eine 26-Jährige vergewaltigt, ohne die Tat selbst zu bemerken. Sie soll in einer Bar Alkohol getrunken haben, sich an nichts mehr erinnern können und erst am nächsten Morgen bemerkt haben, dass etwas ungewöhnlich sei. Am 25. wurde eine ebenfalls 26-Jährige auf dem Weg zu ihrem Ex-Partner in Rundu von einem Unbekannten vergewaltigt, der sie mit dem Tod bedrohte und auf der Brust verletzte. Er wurde noch nicht festgenommen. Am 27. 12. wurde eine 25-Jährige bei Hoachanas im Schlaf von einem noch nicht verhafteten Mann vergewaltigt, der durch das Fenster geklettert war. Bei Kuisebmond wurde eine 29-Jährige Opfer ihres Arbeitskollegen, als sie sich zum Schlafen hingelegt hatte. Am selben Tag kam es auch bei Tutaleni zu einer Vergewaltigung: Zwei junge Frauen fanden eine Toilette verschlossen und gingen daher hinaus in den Busch, wo sie von einem Mann überrascht wurden. Sie flohen, doch eine der beiden stürzte und wurde vom Verfolger durch Androhung von Gewalt zum Sex gezwungen. Er soll ihr währenddessen ein Messer an den Hals gehalten haben. Der Verdächtige ist noch auf der Flucht.

Ferner kam es in diesen Tagen zu drei Drogendelikten sowie fünf Selbstmorden. Auch zahlreiche Fälle unverantwortlichen Verhaltens im Straßenverkehr und viele Diebstähle wurden verzeichnet. Darunter der Fall dreier Namibier, die von dem Arbeitgeber des einen 152 Wassermelonen im Wert von 7 600 N$ stahlen und bereits gefasst wurden.

In allen Fällen dauern die polizeilichen Ermittlungen weiterhin an.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-25

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