Deutsche Wehrmachtsführer auf afrikanischen Briefmarken geehrt
Es verschlägt einem fast die Sprache, wenn man plötzlich per Zufall Briefmarken und dazugehörige Ersttagsbriefe mit den Konterfeis von führenden Persönlichkeiten der einstigen Deutschen Wehrmacht entdeckt. Es handelt sich um sechs sechseckige Marken, die 2014 in der zentralafrikanischen Republik Tschad erschienen, einem der ärmsten Länder der Welt. Allerdings ist es nicht selten, dass gerade solche Länder besondere Briefmarken herausgeben, die bei Sammlern weltweit beliebt sind und dann etwas Geld in die Kassen jener Staaten „spülen“. Außerdem dürfte bekannt sein, dass es heute in Europa nahezu undenkbar ist, Personen wie Göring oder Keitel noch auf Briefmarken zu „verewigen“.
Das Nachbarland, die Republik Niger, hat zudem im Jahr 2017 eine Briefmarke mit dem Abbild von Generalfeldmarschall Paulus herausgegeben, die zeigt, wie er in Stalingrad von den Sowjets gefangengenommen wird. In Deutschland verfemt, verurteilt und zum Teil hingerichtet – und anderswo in der Welt nach mehr als 70 Jahren geehrt... – kaum zu glauben!
Anders liegen Fälle von Briefmarken, die von nicht anerkannten oder gar fiktiven Staaten ausgegeben wurden. Als Beispiel sei hier die „Republic of Somaliland“ genannt, das ehemalige britische Protektorat Somaliland (vor 1960), das sich als abtrünnige Nordprovinz der Republik Somalia am 18. Mai 1991 einseitig für unabhängig erklärte, 2001 eine eigene Verfassung verkündete, aber dennoch bis heute international nicht anerkannt ist. Gleichwohl druckt der illegale Staat eigene Briefmarken, wobei man nicht selten Motive aus der deutschen Geschichte des Dritten Reiches verwendet, wohl wissend, dass dies bei Sammlern Begehrlichkeiten weckt. So findet man dort etwa Marken für den „Führer und Reichskanzler Adolf Hitler 1939-2009“ und seine militärischen Erfolge im Zweiten Weltkrieg, einen Briefmarken-Block zur damaligen Ostfront und darin auch ein Wertzeichen mit dem Porträt von Reichsmarschall Hermann Göring.
Wolfgang Reith, Neuss und Kapstadt
Das Nachbarland, die Republik Niger, hat zudem im Jahr 2017 eine Briefmarke mit dem Abbild von Generalfeldmarschall Paulus herausgegeben, die zeigt, wie er in Stalingrad von den Sowjets gefangengenommen wird. In Deutschland verfemt, verurteilt und zum Teil hingerichtet – und anderswo in der Welt nach mehr als 70 Jahren geehrt... – kaum zu glauben!
Anders liegen Fälle von Briefmarken, die von nicht anerkannten oder gar fiktiven Staaten ausgegeben wurden. Als Beispiel sei hier die „Republic of Somaliland“ genannt, das ehemalige britische Protektorat Somaliland (vor 1960), das sich als abtrünnige Nordprovinz der Republik Somalia am 18. Mai 1991 einseitig für unabhängig erklärte, 2001 eine eigene Verfassung verkündete, aber dennoch bis heute international nicht anerkannt ist. Gleichwohl druckt der illegale Staat eigene Briefmarken, wobei man nicht selten Motive aus der deutschen Geschichte des Dritten Reiches verwendet, wohl wissend, dass dies bei Sammlern Begehrlichkeiten weckt. So findet man dort etwa Marken für den „Führer und Reichskanzler Adolf Hitler 1939-2009“ und seine militärischen Erfolge im Zweiten Weltkrieg, einen Briefmarken-Block zur damaligen Ostfront und darin auch ein Wertzeichen mit dem Porträt von Reichsmarschall Hermann Göring.
Wolfgang Reith, Neuss und Kapstadt
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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