Brandberg als Welterbe

Von Adam Hartman, SwakopmundDie Erongo-Region strebt an, den Brandberg zum offiziellen UNESCO-Welterbe zu erheben. Ziel ist es, die ikonische Stätte als weltweit anerkanntes kulturelles und natürliches Wahrzeichen zu positionieren, das den nachhaltigen Tourismus und die Naturschutzbemühungen unterstützen kann.Die Gouverneurin von Erongo, Nathalia /Goagoses, bestätigte den erneuten Vorstoß während ihrer Rede zur Lage der Region am Mittwoch (16. Juli) in Swakopmund. „Der Brandberg ... ist ein Kandidat für den Status des Weltkulturerbes“, sagte sie. Der im westlichen Landesinneren Namibias gelegene Brandberg – in der Damara-Sprache auch als Dâures bekannt – steht seit 2002 auf der Tentativliste der UNESCO als gemischte Stätte von außergewöhnlichem Natur- und Kulturwert. Mit einer Höhe von über 2 500 Metern über dem Meeresspiegel ist er der höchste Gipfel des Landes und ein geologischer Inselberg, der vom Weltraum aus sichtbar ist.Die Stätte beherbergt mehr als 43 000 Felsmalereien an über 900 Stellen, wobei an mehr als 120 Stellen offizielle archäologische Forschungen durchgeführt wurden. Am bekanntesten ist die Malerei der „Weißen Dame“, von der man annimmt, dass sie spirituelle oder rituelle Handlungen alter Jäger und Sammler darstellt und mehr als 2 000 Jahre alt ist. Man geht davon aus, dass die Felskunst im gesamten Massiv eine Zeitspanne von vor etwa 4 000 Jahren bis zur jüngeren vorkolonialen Ära umfasst.Der Berg ist seit 1951, als er zum nationalen Denkmal erklärt wurde, nach namibischem Recht geschützt. Besucher benötigen eine Genehmigung des Nationalen Rates für Kulturerbe in Namibia, und für alle Wanderungen und den Zugang zum Gelände sind offizielle Führer vorgeschrieben, um die empfindliche Umwelt und die Artefakte zu schützen.Die Ankündigung von Gouverneurin /Goagose ist ein erneuter Anstoß, die vollständige Anerkennung durch die UNESCO zu erwirken, die den Schutz der Stätte verstärken, Finanzierungsmöglichkeiten erschließen und den internationalen Tourismus in der Stätte und den umliegenden Gebieten fördern würde. Sie sagte, dies sei Teil einer umfassenderen Anstrengung zur Förderung der „atemberaubenden Landschaften, des reichen kulturellen Erbes und des pulsierenden Meereslebens“ in Erongo.Die Ankündigung erfolgt in einer Zeit, in der die Tourismusindustrie der Region Anzeichen einer nachhaltigen Erholung zeigt. Die Zimmerbelegung stieg im Berichtszeitraum auf 60 %, was auf lokale, regionale und internationale Ankünfte zurückzuführen ist. Insgesamt wurden 381 neue Tourismusunternehmen in der Region registriert, in erster Linie Reiseveranstalter und Selbstversorgerunterkünfte.Parallel zur Kampagne für das Kulturerbe beabsichtigt die Erongo-Führung, die Ohungu Community Lodge im Daures Constituency wiederzubeleben. „Wir werden die traditionellen Behörden, die Gemeinde und das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus einbeziehen, um die Ohungu Community Lodge in Omatjete wiederzubeleben, um die lokale wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern“, sagte /Goagoses. „Wir müssen alle natürlichen Gegebenheiten ausschöpfen und sie nachhaltig zum Vorteil unseres Landes nutzen.“Im Falle einer erfolgreichen Nominierung und Eintragung wäre der Brandberg neben Twyfelfontein die zweite UNESCO-Welterbestätte in Namibia. Experten haben den Brandberg als eine „Zeitkapsel“ bezeichnet, die Einblicke in das rituelle Leben der frühen Menschen und ihre Anpassung an eine trockene Umgebung bietet. Die Bewerbung um das Welterbe, die seit 2002 läuft, erfordert die Fertigstellung von Managementplänen, Konsultationen mit Interessengruppen und eine offizielle Einreichung beim Welterbezentrum in Paris.

Brandberg als Welterbe

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-31

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Brandberg als Welterbe

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-07-31

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

ANMELDUNG