Baster-Gemeinde ringt um Autonomie

Von Augetto Graig(Bearbeitet von S. Noechel)WindhoekDer Baster-Kaptein (Stammeschef) Jacky Britz glaubt, dass sein Wahlversprechen, die Gemeinschaft der Rehoboth Baster offiziell von der Regierung als ein eigenständiges Volk anzuerkennen, noch erfüllt werden kann. „Wir wollen von der Regierung als traditionelle Gruppe und als indigenes Volk anerkannt werden“, sagt er. „Wir wollen als Teil des Landes anerkannt werden.“ Die damals neu gewählte namibische Regierung beschlagnahmte 1991 nach der Unabhängigkeit kommunales Land in Rehoboth. Der Antrag der Baster Kapteine auf Anerkennung wurde 2003 mit der Begründung abgelehnt, dass sie keine Kontrolle über das kommunale Land hätten. Seitdem waren wiederholte Versuche, eine offizielle Anerkennung zu erreichen, erfolglos. Britz antwortete auf eine diesbezügliche Anfrage anlässlich des einhundertzehnten Jahrestages der Kämpfe gegen die Kolonialmacht der Deutschen, zwischen dem 21. April und dem 8. Mai 1915 auf Sam !Khubis, außerhalb von Rehoboth. Gedenken an die SchlachtDer Gouverneur der Hardap-Region, Riaan McNab, hielt dort am Donnerstag im Namen der Vizepräsidentin von Namibia, Lucia Witbooi, die Hauptrede. Witbooi ging in ihrer Rede auf den Beitrag der christlichen Gemeinschaften in ganz Namibia zum Kampf um die Unabhängigkeit ein. Im Jahr 1915 wurde die Baster-Gemeinschaft unter der Führung von Hauptmann Cornelius van Wyk von den deutschen Kolonialtruppen im Rahmen einer Vernichtungspolitik angegriffen.„Aus Angst vor der totalen Vernichtung ihrer Gemeinschaft und Kultur flohen die Baster - meist Frauen, Kinder und ältere Menschen - aus ihren Häusern und suchten Zuflucht in den Bergen, wo sie sich mit Gebeten und Gottesdiensten gegen die mächtigen Kolonialmächte verteidigten. Umgeben von den bewaffneten deutschen Streitkräften glaubten die Baster trotz ihrer Minderheit und Verletzlichkeit an eine göttliche Macht, die sie beschützen würde. Tatsächlich führten ihr Glaube und ihre göttliche Berufung dazu, dass sich die deutschen Truppen zurückzogen“, so die Rede der Vizepräsidentin.Die Sam !Khubis-Gedenkfeiern wird jährlich ab dem 21. April vom Büro des Kapsteins der Baster organisiert. Kaptein Jacky Britz zeigte sich besonders bewegt von der Kranzniederlegung an den Gräbern der Gefallenen von Sam !Khubis am vergangenen Mittwoch.McNab selbst sagte gegenüber dem Network Media Hub (NMH)-Verlag, dass alles reibungslos verlaufen sei. „Es war sehr gut und auch sehr emotional“, sagte er. Auf die Frage, ob die neue Regierung die Gemeinschaft der Rehoboth Baster als traditionelle Autorität anerkennen wird, sagte McNab: „Es besteht auf jeden Fall Hoffnung.“ Ihm zufolge müssen sich das Baster-Häuptlingstum und die Mitglieder der Gemeinschaft lediglich organisieren, um die einschlägigen Gesetze über traditionelle Autoritäten einzuhalten. Laut Kapitän Britz schreibt das Gesetz über traditionelle Autoritäten aus dem Jahr 2000 vor, dass traditionelle Autoritäten einen Antrag auf Anerkennung stellen müssen. „Der vorherige Kaptein NcNab hat ebenfalls einen Antrag gestellt. Ab 2023 bin ich in Gesprächen mit den Führern“, sagt er. Im Dezember traf er sich mit dem verstorbenen Präsidenten Hage Geingob, um über die Notlage Rehoboths zu sprechen und um Anerkennung zu bitten. Britz sagte, er habe die derzeitigen Präsidentin in 2022, 2023 und 2024 getroffen, bevor die im vergangenen Jahr gewählt wurde. „Während wir hier sprechen, liegt mein Antrag beim Minister für städtische und ländliche Entwicklung“, sagte er.

Baster-Gemeinde ringt um Autonomie

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-20

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