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EU-Flagge
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Swapo rügt EU-Botschafter

Brigitte Weidlich
Windhoek (bw) – Ein informelles Mittagessen einiger EU-Botschafter mit einem Oppositionsführer in der Residenz des deutschen Botschafters hat bei Namibias Regierung und der Swapo-Partei einen Sturm im Wasserglas ausgelöst.

Nicht nur Außenminister Peya Mushelenga hatte die betroffenen Botschafter einbestellt und ihnen die Leviten gelesen, sondern auch die Vizepräsidentin der Swapo, Netumbo Nandi-Ndaitwah, stieß ins selbe Horn. „In sozialen Medien kursierte, dass die deutsche Botschaft einen Oppositionsführer getroffen hat, um Beziehungen zwischen der EU und Namibia zu erörtern. Laut dieser Botschaft wird dieser Oppositionelle wohl als nächster Präsident Namibias angesehen. Was für eine diplomatische Aussage!“ echauffierte sich Nandi-Ndaitwah.

In ihrer Rede zu Beginn einer SWAPO-Zentralkomitee-Sitzung am vergangenen Donnerstag kritisierte sie, es sei nichts dabei, wenn Diplomaten sich mit Vertreten der Opposition treffen, „aber Staatsangelegenheiten zu erörtern und sich direkt in interner Politik (des Gastlandes) zu involvieren, ist eine fragwürdige Form der Diplomatie“.

Die Partei „Independent Patriots for Change“ (IPC) informierte in einer Pressemitteilung über das Treffen mit ihrem Vorsitzenden, Dr. Panduleni Itula. Auch die deutsche Botschaft meldete kurz auf sozialen Medien, dass sie „die Ehre hatte, Itula im Namen der Botschafter von EU-Staaten für einen Austausch über aktuelle Themen zu Gast zu haben“.

Am Freitag reagierten die EU-Botschafterin, Ana Beatriz Martins, sowie die Botschafter von Deutschland, Portugal, Spanien, Frankreich und Finnland auf die Angelegenheit. „Wir hatten ein informelles Mittagessen mit einem Oppositionsführer um die Lage in Namibia zu erörtern, dazu gehörte dessen Wahlkampagne. Es ist Teil unserer Aufgaben, allgemeine Gespräche mit relevanten Akteuren abzuhalten“, hieß es in einer kurzen Pressemitteilung.

Das habe Außenminister Peya Mushelenga in seinem Brief bestätigt. ,,Die Gesprächsrunde habe keine Themen zu Staatsangelegenheiten erörtert und auch nicht die möglichen Ergebnisse der kommenden Wahlen“, so die Botschafter.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-02-19

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