Mutter zieht Geständnis zurück
Videoaufnahme von CCTV-Kamera zeigt beschuldigte Personen mit Mülltonne
Im Januar 2020 wurde die neunjährige Akundaishe Natalie Chipomho scheinbar mutmaßlich von ihrem Vater mit einem Besenstiel gezüchtigt und starb darauf an ihren Verletzungen. Ihre Stiefmutter widerrief nun ihre originale Aussage und veranlasste dadurch ein Nebenverfahren.
Von Rita Kakelo
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Aufnahmen von Überwachungskameras (CCTV) zeigen offenbar die beiden Mordverdächtigen, wie sie die Leiche der neunjährigen Akundaishe Natalie Chipomho in einem grünen Mülleimer zu einer nahe gelegenen städtischen Müllsammelstelle (Müll-Skip) gerollt haben sollen. Diese Aufnahmen wurden am Montag vor dem Obergericht in Windhoek gezeigt und als Beweismaterial in dem Verfahren gegen Caroline Nkata und ihren Ehemann Edward Nkata vorgelegt. Der Mord ereignete sich im Januar 2020.
Das Filmmaterial wurde von einem Techniker der Windhoeker Stadtpolizei sichergestellt und später an die Ermittlungsstelle für schwere Verbrechen übergeben. Das Ehepaar Nkata wird zusammen mit der biologischen Mutter des neunjährigen Opfers, Rachel Kureva, angeklagt. Alle drei sind simbabwische Staatsbürger (AZ berichtete).
Staatszeugen
Ein weiterer Staatszeuge sagte aus, dass er dem Paar in der Nacht des angeblichen Mordes begegnet sei. Er war offenbar auf dem Rückweg von der Puma-Tankstelle, als er Caroline Nkata im Dunkeln vor dem Tor eines Wohnkomplexes stehen sah, der gegenüber seinem Haus steht. Der Zeuge sagte, er habe das Auto seines Großvaters auf dem Hof geparkt und das Ehepaar Nkata gesehen, wie sie eine grüne Mülltonne hinter sich herzogen. Er kannte das Paar offenbar und hatte sie schon einmal gesehen.
Im Kreuzverhör wies Carolines Rechtsvertreter, Milton Engelbrecht, auf Unstimmigkeiten zwischen der Aussage des Zeugen und seiner schriftlichen Erklärung gegenüber der Polizei hin. Engelbrecht wies darauf hin, dass er ausgesagt hatte, Edward habe in jener Nacht schwarze Kleidung getragen, während aus den Filmaufnahmen klar hervorgeht, dass Edward andere Farben trug. Engelbrecht argumentierte, dass diese Ungereimtheiten den Bericht des Zeugen unzuverlässig machen. Die Verhandlung wird von Richterin Philanda Christiaan vorgesessen.
Geständnis zurückgezogen
Zwei Tage nach ihrer Verhaftung legte Caroline vor einem Richter ein Geständnis ab, aber sie bestreitet nun jegliche Beteiligung an der Vertuschung des Mordes und plädierte zu Beginn der jetzigen Verhandlungen auf nicht schuldig.
„Akundaishe stürmte weinend ins Haus. Sie weinte weil ihr Vater sie geschlagen hatte. Ich habe auch bemerkt, dass ihre Stirn geschwollen war“, sagte sie damals und behauptete, Edward habe ihr (Caroline Nkata) gedroht, sie solle nichts über die Nacht sagen, in der er die Neunjährige mit einem Besenstiel geschlagen hatte. „Akundaishe lag bewusstlos auf dem Boden und hatte Schaum vor ihrem Mund. Ich bestand darauf, dass wir sie ins Krankenhaus bringen, aber er drohte mir, handgreiflich zu werden. Sie blieb über Nacht dort liegen und war am nächsten Tag tot“.
Caroline zufolge ermutigte sie ihren Mann erneut auf, die Sache der Polizei zu melden, aber er schlug stattdessen einen Plan vor, die Leiche loszuwerden. Sie gingen offenbar zur Tankstelle, um Paraffin zu kaufen und die Leiche zu verbrennen. „Ich habe alles getan, was er von mir verlangt hat“, erklärte sie in ihrem Geständnis. Caroline erzählte weiter, dass sie zur städtischen Müllsammelstelle gingen, wo Edward die Leiche von der verstorbenen Akundaishes in Brand setzte.
Ermittler in Zeugenstand
„Nachdem ich mich vorgestellt und ihr gesagt hatte, weshalb ich dort war, reagierte sie (Rachel Kureva, die biologischen Mutter nicht besorgt. Sie fragte mich nicht nach ihrer Tochter Akundaishe, was mich stutzig machte.“ Dies sagte Kommissar Nelius Becker, Leiter der forensischen Abteilung der namibischen Polizei, in seiner Zeugenaussage.
Als Becker in der Wohnung ankam, fand er nur eine erwachsenen Person (Kureva) vor. Bei Ermittlungen wurde von Zeugen in dem Komplex festgestellt, dass sie gesehen hatten, wie Edward die Brüder der Ermordeten geschlagen hatte, erklärt Becker. Nach einem Gespräch mit Kureva teilte er ihr mit, dass er sie im Zusammenhang mit dem Mord an der Neunjährigen festnehmen werde.
„Sie bat darum, ihre Cousine anzurufen, damit sie zu ihrer Wohnung kommen kann, um die Wohnung abzuschließen, was ich erlaubt hatte. Als sie mit dieser angeblichen Cousine sprach, sprach sie in der Muttersprache, so dass wir (Becker und andere Ermittler der Mordkommission) nicht verstehen konnten, was sie sagte. Wir warteten auf diese Cousine, aber sie kam nicht. Ein Beamter wollte die Nummer, die angerufen wurde, auf ihrem Telefon sehen. Da wurde uns klar, dass sie Edward persönlich angerufen, und ihn über die anstehende Festnahme gewarnt hatte“, erzählt Becker dem Gericht. Der Prozess wird am heutigen Freitag im Obergericht fortgesetzt.
(Bearbeitet von S. Noechel)
Windhoek
Aufnahmen von Überwachungskameras (CCTV) zeigen offenbar die beiden Mordverdächtigen, wie sie die Leiche der neunjährigen Akundaishe Natalie Chipomho in einem grünen Mülleimer zu einer nahe gelegenen städtischen Müllsammelstelle (Müll-Skip) gerollt haben sollen. Diese Aufnahmen wurden am Montag vor dem Obergericht in Windhoek gezeigt und als Beweismaterial in dem Verfahren gegen Caroline Nkata und ihren Ehemann Edward Nkata vorgelegt. Der Mord ereignete sich im Januar 2020.
Das Filmmaterial wurde von einem Techniker der Windhoeker Stadtpolizei sichergestellt und später an die Ermittlungsstelle für schwere Verbrechen übergeben. Das Ehepaar Nkata wird zusammen mit der biologischen Mutter des neunjährigen Opfers, Rachel Kureva, angeklagt. Alle drei sind simbabwische Staatsbürger (AZ berichtete).
Staatszeugen
Ein weiterer Staatszeuge sagte aus, dass er dem Paar in der Nacht des angeblichen Mordes begegnet sei. Er war offenbar auf dem Rückweg von der Puma-Tankstelle, als er Caroline Nkata im Dunkeln vor dem Tor eines Wohnkomplexes stehen sah, der gegenüber seinem Haus steht. Der Zeuge sagte, er habe das Auto seines Großvaters auf dem Hof geparkt und das Ehepaar Nkata gesehen, wie sie eine grüne Mülltonne hinter sich herzogen. Er kannte das Paar offenbar und hatte sie schon einmal gesehen.
Im Kreuzverhör wies Carolines Rechtsvertreter, Milton Engelbrecht, auf Unstimmigkeiten zwischen der Aussage des Zeugen und seiner schriftlichen Erklärung gegenüber der Polizei hin. Engelbrecht wies darauf hin, dass er ausgesagt hatte, Edward habe in jener Nacht schwarze Kleidung getragen, während aus den Filmaufnahmen klar hervorgeht, dass Edward andere Farben trug. Engelbrecht argumentierte, dass diese Ungereimtheiten den Bericht des Zeugen unzuverlässig machen. Die Verhandlung wird von Richterin Philanda Christiaan vorgesessen.
Geständnis zurückgezogen
Zwei Tage nach ihrer Verhaftung legte Caroline vor einem Richter ein Geständnis ab, aber sie bestreitet nun jegliche Beteiligung an der Vertuschung des Mordes und plädierte zu Beginn der jetzigen Verhandlungen auf nicht schuldig.
„Akundaishe stürmte weinend ins Haus. Sie weinte weil ihr Vater sie geschlagen hatte. Ich habe auch bemerkt, dass ihre Stirn geschwollen war“, sagte sie damals und behauptete, Edward habe ihr (Caroline Nkata) gedroht, sie solle nichts über die Nacht sagen, in der er die Neunjährige mit einem Besenstiel geschlagen hatte. „Akundaishe lag bewusstlos auf dem Boden und hatte Schaum vor ihrem Mund. Ich bestand darauf, dass wir sie ins Krankenhaus bringen, aber er drohte mir, handgreiflich zu werden. Sie blieb über Nacht dort liegen und war am nächsten Tag tot“.
Caroline zufolge ermutigte sie ihren Mann erneut auf, die Sache der Polizei zu melden, aber er schlug stattdessen einen Plan vor, die Leiche loszuwerden. Sie gingen offenbar zur Tankstelle, um Paraffin zu kaufen und die Leiche zu verbrennen. „Ich habe alles getan, was er von mir verlangt hat“, erklärte sie in ihrem Geständnis. Caroline erzählte weiter, dass sie zur städtischen Müllsammelstelle gingen, wo Edward die Leiche von der verstorbenen Akundaishes in Brand setzte.
Ermittler in Zeugenstand
„Nachdem ich mich vorgestellt und ihr gesagt hatte, weshalb ich dort war, reagierte sie (Rachel Kureva, die biologischen Mutter nicht besorgt. Sie fragte mich nicht nach ihrer Tochter Akundaishe, was mich stutzig machte.“ Dies sagte Kommissar Nelius Becker, Leiter der forensischen Abteilung der namibischen Polizei, in seiner Zeugenaussage.
Als Becker in der Wohnung ankam, fand er nur eine erwachsenen Person (Kureva) vor. Bei Ermittlungen wurde von Zeugen in dem Komplex festgestellt, dass sie gesehen hatten, wie Edward die Brüder der Ermordeten geschlagen hatte, erklärt Becker. Nach einem Gespräch mit Kureva teilte er ihr mit, dass er sie im Zusammenhang mit dem Mord an der Neunjährigen festnehmen werde.
„Sie bat darum, ihre Cousine anzurufen, damit sie zu ihrer Wohnung kommen kann, um die Wohnung abzuschließen, was ich erlaubt hatte. Als sie mit dieser angeblichen Cousine sprach, sprach sie in der Muttersprache, so dass wir (Becker und andere Ermittler der Mordkommission) nicht verstehen konnten, was sie sagte. Wir warteten auf diese Cousine, aber sie kam nicht. Ein Beamter wollte die Nummer, die angerufen wurde, auf ihrem Telefon sehen. Da wurde uns klar, dass sie Edward persönlich angerufen, und ihn über die anstehende Festnahme gewarnt hatte“, erzählt Becker dem Gericht. Der Prozess wird am heutigen Freitag im Obergericht fortgesetzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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