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Atomwaffen wie die Zar-Bombe kommen in Moskaus Ausstellung nicht zu kurz. Foto: Ulf Mauder, dpa
Atomwaffen wie die Zar-Bombe kommen in Moskaus Ausstellung nicht zu kurz. Foto: Ulf Mauder, dpa

Russlands Atom-Attraktion

Ausstellung zeigt Putins Liebe zur Kernkraft
Ulf Mauder, Moskau (dpa) Der riesige Glaspalast mit den großen Buchstaben Atom ist die neueste Attraktion in Moskau. Russland feiert gerade den 85. „Geburtstag“ des WDNCh-Geländes (Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft). Der letzte Schrei aber ist der Atom-Pavillon, in dem Russland seine Liebe zum Atom feiert.

Von einer „grandiosen Demonstration der Rolle nuklearer Technologien“ bei der Energiesicherheit der Menschheit spricht Indiens Premierminister Narendra Modi bei einer Führung mit Kremlchef Wladimir Putin im Juli. „Ich bin sicher, dass die Ausstellung viele junge Menschen inspirieren wird, sich in das Reich der Kernenergie und -technologie zu vertiefen – zum Wohle künftiger Generationen und unseres Planeten“, schrieb er in das Buch für Ehrengäste.

Die neben den USA größte Atommacht erinnert in der Moskau an Abrüstungsverträge, die heute nichtig sind. Kremlchef Putin weist im Konflikt mit dem Westen immer wieder auf Moskaus Potenzial an Massenvernichtungswaffen hin. Zugleich warnt er vor einem neuen Wettrüsten und plädiert für neue internationale Sicherheitsverträge. Gespräche mit den USA dazu sind nicht in Sicht.

In der Schau dringt zwar an vielen Stellen Stolz auf die Waffen durch – zu sehen sind Modelle von Raketen und ein begehbares Atom-U-Boot-Modell. Deutlich wird aber vor allem, dass Russland Werbung macht für die Nutzung von Atomenergie, für den Bau neuer Kraftwerke und die Zukunftsstadt Atomgrad, die es schon als Modell hier gibt samt Popsong mit der Liedzeile „Unsere atomare Liebe, unsere atomare Liebe“.

Russland präsentiert sich hier anderen Staaten als Partner für den Bau von Kernkraftwerken. Mehr als ein Dutzend Länder erhalten atomaren Brennstoff aus Russland, das zu den größten Uranproduzenten gehört.

Der in sechs Jahren Bauzeit errichtete Atom-Pavillon, sagt der für Energiefragen zuständige Vizeregierungschef, Alexander Nowak, zeige die große Zukunft Russlands auf.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-20

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