Frauen weltweit stärken
Internationaler Tag der Frau: Diskriminierung und Ungleichheit beseitigen
Heute wird weltweit der Internationale Tag der Frau gefeiert. Er ist eine Erinnerung daran, was bereits im Kampf für die Gerechtigkeit der Frauen erreicht wurde – und was noch passieren muss.
Von Katharina Moser, Windhoek
Am heutigen Freitag wird weltweit der Internationale Tag der Frau begangen, um an die Vision einer Welt zu erinnern, in der alle Geschlechter gleich sind, in der die Menschen frei von Diskriminierung und Stereotypen leben, und in der Frauen Gerechtigkeit und Gleichheit erreicht haben. Anlässlich des Tages erinnert Dr. Natalia Kanem, Direktorin des Bevölkerungsfonds der UN (UNFPA), daran, dass „eine friedliche und wohlhabende Zukunft von der Ermächtigung von Frauen und Mädchen abhängt“.
Über die letzten Jahre, so Kanem, sei viel für Frauen und Mädchen erreicht worden: „Heute sterben ein Drittel weniger Frauen an vermeidbaren Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt als im Jahr 2000. Auch die Zahl der Mädchen, die bereits im Teenageralter ein Kind bekommen, ist im gleichen Zeitraum um ein Drittel zurückgegangen. Und die Zahl der Frauen, die moderne Verhütungsmittel verwenden, hat sich seit 1990 verdoppelt.“
Trotz verschiedener Abkommen und Konventionen ist die Lage von Frauen in einigen Ländern aber teils noch immer desolat. „Die allgemeinen Trends zeigen zwar große Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter, spiegeln aber nicht die Lebenserfahrung von Millionen von Menschen wider, die nach wie vor benachteiligt sind – vor allem aufgrund der anhaltenden Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, oft in Kombination mit anderen Formen der Diskriminierung“, sagte Kanem. „Frauen und Mädchen mit Behinderungen, die ethnischen und rassischen Minderheiten angehören oder sich als LGBTQI identifizieren, werden immer noch daran gehindert, ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit und ihre Rechte wahrzunehmen. Für diejenigen, die von Konflikten und Klimakatastrophen betroffen sind, brechen die Dienste für Familienplanung und geschlechtsspezifische Gewalt meist genau dann zusammen, wenn sie am dringendsten benötigt werden.“
Gesundheitsvorsorge stärken
Auch UNAIDS, das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids, ruft zur Gleichstellung der Frauen auf und sieht die Bekämpfung von HIV als Schlüsselaspekt. Eine von drei Frauen weltweit erlebe sexuelle oder geschlechtsspezifische Gewalt. Frauen, die Gewalt erleben, hätten wiederum ein höheres Risiko, sich mit HIV zu infizieren. „Dieses Risiko ist für die 600 Millionen Frauen und Mädchen, die in den von Konflikten betroffenen Ländern der Welt leben, noch größer, da sie einer erhöhten Gefahr von sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Und in den meisten der ärmsten Länder der Welt führt die Schuldenkrise dazu, dass Investitionen in Bildung, Gesundheit und sozialen Schutz unterdrückt werden, was besonders Frauen und Mädchen schadet“, so UNAIDS.
Frauen seien außerdem durch den organisierten Widerstand gegen Frauenrechte bedroht. „Die hart erkämpften Rechte der Frauen sind heute einem global koordinierten, rücksichtslosen Angriff ausgesetzt. Diejenigen, die am stärksten angegriffen werden, sind bereits die am stärksten marginalisierten Frauen", sagte Winnie Byanyima, Exekutivdirektorin von UNAIDS. „Die Ungerechtigkeiten, mit denen Frauen konfrontiert sind, sind keine Naturkatastrophen, auf die man sich vorbereiten muss, wie Hurrikane oder Stürme. Sie sind von Menschen gemacht, und als solche können wir sie beseitigen."
Investitionen nötig
Essenziell für die Gleichstellung von Frauen sind dabei Investitionen. Laut einer Analyse des UN-Bevöälkerungsfonds (UNFPA) und seiner akademischen Partner würden nur 222 Milliarden Dollar an neuen Investitionen bis 2030 ein Ende der vermeidbaren Todesfälle bei Müttern sichern, den ungedeckten Bedarf an Familienplanung beseitigen und Frauen und Mädchen überall vor geschlechtsspezifischer Gewalt und schädlichen Praktiken schützen. Dies würde das Leben von Millionen von Menschen verändern, teilt die UNFPA mit. Mädchen, die nicht als Kinder verheiratet werden, hätten eine größere Chance, die Schule abzuschließen und einen Arbeitsplatz zu finden, was der Gesellschaft wirtschaftliche Vorteile in Billionenhöhe bringe. Eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen steigere ihr lebenslanges Einkommenspotenzial und könnte das Pro-Kopf-BIP im Durchschnitt um fast 20 Prozent erhöhen. Laut dem UN-Bevölkerungsdfonds könnten Unternehmen, die die sexuelle und reproduktive Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern, ihre Produktivität um bis zu 15 Prozent steigern und die Fluktuation von Talenten um bis zu 22 Prozent senken. „Wenn wir in Frauen und Mädchen investieren, profitieren alle davon“, so Kanem.
„Doch trotz dieser eindeutigen Vorteile reichen die Investitionen bei weitem nicht aus: 2017 ging weniger als 1 Prozent der weltweiten Hilfe für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frau an Frauenorganisationen. Im Jahr 2022 floss weniger als ein Prozent der weltweiten Auslandshilfe in die Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt“, sagt die Direktorin der UNFPA. „Nur ein Prozent der weltweiten Gesundheitsforschung wird in frauenspezifische Krankheiten jenseits der Onkologie investiert. Frauen und Mädchen haben etwas Besseres verdient.“
Am heutigen Freitag wird weltweit der Internationale Tag der Frau begangen, um an die Vision einer Welt zu erinnern, in der alle Geschlechter gleich sind, in der die Menschen frei von Diskriminierung und Stereotypen leben, und in der Frauen Gerechtigkeit und Gleichheit erreicht haben. Anlässlich des Tages erinnert Dr. Natalia Kanem, Direktorin des Bevölkerungsfonds der UN (UNFPA), daran, dass „eine friedliche und wohlhabende Zukunft von der Ermächtigung von Frauen und Mädchen abhängt“.
Über die letzten Jahre, so Kanem, sei viel für Frauen und Mädchen erreicht worden: „Heute sterben ein Drittel weniger Frauen an vermeidbaren Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt als im Jahr 2000. Auch die Zahl der Mädchen, die bereits im Teenageralter ein Kind bekommen, ist im gleichen Zeitraum um ein Drittel zurückgegangen. Und die Zahl der Frauen, die moderne Verhütungsmittel verwenden, hat sich seit 1990 verdoppelt.“
Trotz verschiedener Abkommen und Konventionen ist die Lage von Frauen in einigen Ländern aber teils noch immer desolat. „Die allgemeinen Trends zeigen zwar große Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter, spiegeln aber nicht die Lebenserfahrung von Millionen von Menschen wider, die nach wie vor benachteiligt sind – vor allem aufgrund der anhaltenden Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, oft in Kombination mit anderen Formen der Diskriminierung“, sagte Kanem. „Frauen und Mädchen mit Behinderungen, die ethnischen und rassischen Minderheiten angehören oder sich als LGBTQI identifizieren, werden immer noch daran gehindert, ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit und ihre Rechte wahrzunehmen. Für diejenigen, die von Konflikten und Klimakatastrophen betroffen sind, brechen die Dienste für Familienplanung und geschlechtsspezifische Gewalt meist genau dann zusammen, wenn sie am dringendsten benötigt werden.“
Gesundheitsvorsorge stärken
Auch UNAIDS, das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids, ruft zur Gleichstellung der Frauen auf und sieht die Bekämpfung von HIV als Schlüsselaspekt. Eine von drei Frauen weltweit erlebe sexuelle oder geschlechtsspezifische Gewalt. Frauen, die Gewalt erleben, hätten wiederum ein höheres Risiko, sich mit HIV zu infizieren. „Dieses Risiko ist für die 600 Millionen Frauen und Mädchen, die in den von Konflikten betroffenen Ländern der Welt leben, noch größer, da sie einer erhöhten Gefahr von sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Und in den meisten der ärmsten Länder der Welt führt die Schuldenkrise dazu, dass Investitionen in Bildung, Gesundheit und sozialen Schutz unterdrückt werden, was besonders Frauen und Mädchen schadet“, so UNAIDS.
Frauen seien außerdem durch den organisierten Widerstand gegen Frauenrechte bedroht. „Die hart erkämpften Rechte der Frauen sind heute einem global koordinierten, rücksichtslosen Angriff ausgesetzt. Diejenigen, die am stärksten angegriffen werden, sind bereits die am stärksten marginalisierten Frauen", sagte Winnie Byanyima, Exekutivdirektorin von UNAIDS. „Die Ungerechtigkeiten, mit denen Frauen konfrontiert sind, sind keine Naturkatastrophen, auf die man sich vorbereiten muss, wie Hurrikane oder Stürme. Sie sind von Menschen gemacht, und als solche können wir sie beseitigen."
Investitionen nötig
Essenziell für die Gleichstellung von Frauen sind dabei Investitionen. Laut einer Analyse des UN-Bevöälkerungsfonds (UNFPA) und seiner akademischen Partner würden nur 222 Milliarden Dollar an neuen Investitionen bis 2030 ein Ende der vermeidbaren Todesfälle bei Müttern sichern, den ungedeckten Bedarf an Familienplanung beseitigen und Frauen und Mädchen überall vor geschlechtsspezifischer Gewalt und schädlichen Praktiken schützen. Dies würde das Leben von Millionen von Menschen verändern, teilt die UNFPA mit. Mädchen, die nicht als Kinder verheiratet werden, hätten eine größere Chance, die Schule abzuschließen und einen Arbeitsplatz zu finden, was der Gesellschaft wirtschaftliche Vorteile in Billionenhöhe bringe. Eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen steigere ihr lebenslanges Einkommenspotenzial und könnte das Pro-Kopf-BIP im Durchschnitt um fast 20 Prozent erhöhen. Laut dem UN-Bevölkerungsdfonds könnten Unternehmen, die die sexuelle und reproduktive Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern, ihre Produktivität um bis zu 15 Prozent steigern und die Fluktuation von Talenten um bis zu 22 Prozent senken. „Wenn wir in Frauen und Mädchen investieren, profitieren alle davon“, so Kanem.
„Doch trotz dieser eindeutigen Vorteile reichen die Investitionen bei weitem nicht aus: 2017 ging weniger als 1 Prozent der weltweiten Hilfe für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frau an Frauenorganisationen. Im Jahr 2022 floss weniger als ein Prozent der weltweiten Auslandshilfe in die Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt“, sagt die Direktorin der UNFPA. „Nur ein Prozent der weltweiten Gesundheitsforschung wird in frauenspezifische Krankheiten jenseits der Onkologie investiert. Frauen und Mädchen haben etwas Besseres verdient.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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