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Eine Nacht des Country

Chris Stapleton räumt bei den Country Music Awards ab
In den USA haben die alljährlichen Country Music Awards stattgefunden. Das brachte zahlreiche Prominente und Künstler nach Nashville, alte und neue Gesichter, und zeigte: 2024 war ein gutes Jahr für Country-Musik.
Katharina Moser
Von Katharina Moser

Es ist ein milder Abend in Downtown Nashville, in der Luft liegt die Vorfreude und Spannung einer besonderen Nacht. Der Verkehr im Stadtzentrum ist beinahe zum Stillstand gekommen, seit die Polizei den Broadway und die Straßen rund um die Bridgestone-Arena im Herzen der Stadt abgesperrt hat. Und auch in der Arena selbst werden langsam die Lichter gedimmt, das Klackern hoher Absätze verklingt in den Gängen, Abendkleider und Anzüge rascheln auf dem Weg zu den Sitzplätzen, der Countdown beginnt – und dann ist die Arena live im Fernsehen und alle Augen richten sich voller Erwartung auf die Bühne, wo gerade die jährlichen Country Music Awards begonnen haben.

Die Country Music Awards sind eine der größten, wenn nicht die größte Ehrung im Bereich der Country-Musik, und fanden dieses Jahr am 22. November bereits zum 58. Mal statt. Die Nominierten und Gewinner der CMA Awards werden jedes Jahr von mehr als 6 000 professionellen Mitgliedern der Country Music Association bestimmt, die 1958 als erste Branchenorganisation zur Förderung eines einzelnen Musikgenres gegründet wurde. Das erste CMA-Preisbankett und die erste Show fanden 1967 statt. Im darauffolgenden Jahr wurden die CMA Awards zum ersten Mal auf NBC Television ausgestrahlt und waren damit die am längsten laufende, jährliche Musikpreisverleihung im Fernsehen. Seit 2006 wird die Show auf dem ABC Television Network ausgestrahlt, wo sie auch heute noch zu sehen ist.

Neben zahlreichen Auftritten und musikalischen Einlagen bestimmen die CMA Awards also die Country-Stars des Jahres – diejenigen Künstler, die auf besondere Weise zur Entwicklung des Genres in den USA und weit über die Landesgrenzen hinaus beigetragen haben. Sieger des Abends war dieses Jahr ohne Zweifel Chris Stapleton, der nicht nur den Preis in der Kategorie „Male Vocalist of the Year“ abräumte, sondern mit seinem energiegeladenen, rockigen Song „White Horse“ auch die Trophäen für „Song of the Year“ und „Single of the Year“. Cody Johnson überzeugte die Vereinigung mit seinem Werk „Leather“ derart, dass er mit dem „Album of the Year“ ausgezeichnet wurde, und schlug damit die starke Konkurrenz, unter anderem Jelly Roll. Lainey Wilson, die mit Cowboy-Hut über den langen, blonden Haaren, ihren Lederstiefeln und dem kraftvollen Südstaaten-Akzent wie keine andere an diesem Abend Bilder eines idealisierten Americana und des amerikanischen Westen verkörperte, gewann nicht nur „Female Vocalist of the Year“, sondern auch den Preis für das beste Musikvideo mit dem bildgewaltigen Video „Wildflowers and Wild Horses“. Morgan Wallen gewann die Trophäe für „Entertainer of the Year“; Old Dominion ist die „Vocal Group of the Year“ und Brooks & Dunn das ,,Vocal Duo of the Year”. Die bedeutende Auszeichnung des „New Artist of the Year” wurde Megan Moroney verliehen, die unter anderem mit Shaboozey starke Konkurrenz hatte. Charlie Worsham ist „Musician of the Year“ und der Song ,,you look like you love me” von Ella Langley mit Riley Green wurde als ,,Musical Event of the Year” geehrt.

Doch es waren nicht nur die Verleihungen selbst, die den Gästen in der Arena und den Fernsehzuschauen zuhause einen gelungenen Abend bereiteten: Die Award Show überzeugte auch mit einer Reihe musikalischer Einlagen von Seiten der Gewinner und Nominierten der Preise. Unter anderem begeisterten Post Malone und Chris Stapleton mit ihrem gemeinsamen Song „California Sober“. Jelly Roll bewegte die Herzen gleich mit mehreren Stücken, darunter „Liar“ und „Believe“. Luke Combs überraschte die Zuschauer mit einer besonders energiegeladenen Performance von „Ain’t No Love in Oklahoma“. Besonderer Star des Abends war aber ohne Zweifel George Strait, die inzwischen 72 Jahre alte Country-Legende. Er gewann in seiner bisherigen Karriere ganze 23 CMA-Awards und ist für Songs wie „Amarillo by Morning” oder „I Can Still Make Cheyenne” berühmt. Er wurde an diesem besonderen Abend mit dem „Willie Nelson Lifetime Achievement Award“ ausgezeichnet.

Und so ging ein glamouröser Abend mit Musik, stehenden Ovationen und Begeisterung zu Ende. Die diesjährigen Country Music Awards haben eines gezeigt: Ja, Country-Musik steht für Pickup-Trucks, Dosenbier, Bell Bottom-Jeans und Cowboy-Hüte. Für die weite Landschaft des amerikanischen Westens, für Pferde und Rinder und Ranches, Canyons und Kakteen. Sicherlich auch für Rednecks und Religion, Konservatismus und ein Utopia Amerikas, das mit beiden Füßen auf einem Boden steht, der mit Blutvergießen angeeignet wurde, und deren Vertreter zuweilen eine klare Vorstellung davon haben, wer zu ihr dazu gehören dürfe und wer nicht. Die Awards haben aber auch gezeigt: dass Country auch für mehr als das stehen kann: für erstklassige Songs, für Innovation, für die Liebe zur Musik, und für eine Widmung der Kunst. Das war nicht zuletzt in den Gesichtern all der Gäste abzulesen, die nach vier Stunden der Preisverleihung in die kühle Nacht des Broadway strömten, jeder einzelne ein Lächeln auf den Lippen, ob mit oder ohne Cowboy-Hut.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-26

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