Stampriet-Wasserleiter im Blickpunkt

Frist für Eingaben zu Uranabbau im Aquifer verlängert
Bis zum 23. Februar haben Interessierte und Betroffene noch Zeit, dem namibischen Umweltkommissar fundierte Argumente und Kommentare über den geplanten Uranabbau durch den Einsatz des In-Situ-Laugenprozesses im Stampriet-Aquifer einzureichen.
Brigitte Weidlich,Augetto Graig,Frank Steffen
Von B. Weidlich, A. Graig und F. Steffen, Windhoek

Ursprünglich war die Frist für den 24. Januar angesetzt worden, doch nun kann die Öffentlichkeit ihre Einwände und Kommentare im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie für den geplanten Uran-Abbau bei Stampriet und Leonardville noch bis zum 23. Februar einreichen. Das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) hatte diese Fristverlängerung am späten Dienstagabend angekündigt, nachdem am vergangenen Freitag ein Wettlauf gegen die Zeit seitens der Farmer, Aktivisten und Gegner des Projekts begonnen hatte.

„Die Öffentlichkeit sowie alle interessierten und betroffenen Parteien werden hiermit über die öffentliche Überprüfung (der Studie) informiert. Dieser Antrag und die entsprechenden Dokumente können eingesehen werden. Schriftliche Stellungnahmen können bis spätestens Freitag, 23. Februar um 17 Uhr, eingereicht werden“, ließ das MEFT wissen.

Die Firma „Uranium One“ (eine Tochter der staatlichen Atomenergiegesellschaft Rosatom in Russland) will über ihre in Namibia registrierte Tochtergesellschaft „Headsprings Investments“ (HI) in dem Stampriet-Grundwasserleiter (dem Stampriet-Grenzüberschreitenden-Aquifer-System, STAS) durch den Einsatz des umstrittenen In-Situ-Laugenverfahrens Uran vor Ort abbauen (AZ berichtete).

Entwurf zur Einsicht

Die Fristverlängerung stehe in Einklang mit Paragraf 35(7) des Umweltgesetzes von 2007 und nun stelle der namibische Umweltkommissar die Umweltverträglichkeitsprüfung der Öffentlichkeit zur Stellungnahme zur Verfügung. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) sowie der Entwurf eines Umweltmanagementplans (EMP) und weitere zu diesem Antrag gehörende Unterlagen wurden sowohl dem Ministerium für Bergbau und Energie (MME) als zuständige Behörde als auch dem Umweltkommissar zur Prüfung vorgelegt.

Die Berichte können beim Umweltkommissar (2. Stock, Büro Nr. E3-25 im MEFT-Gebäude in Windhoek) eingesehen werden oder über einen Dropbox-Link heruntergeladen werden (https://www.dropbox.com/scl/fo/b40fk3ethx7uuyfdkcl2e/h?rlkey=d0deq23kxnl3bd07yp5362xj2&dl=0). Kommentare können an die Adresse [email protected] versandt- oder handschriftlich bei Damian Nchindo im obengenannten Büro E3-25 eingereicht werden.

Zeitung parteiisch

In einer Email an den Chefredakteur des NMH-Verlags hatte der Pressesprecher von „Uranium One“, Riaan van Rooyen, in einem Rundumschlag den NMH-Zeitungen Vorurteile in der Berichterstattung über den geplanten Uranabbau im Stampriet-Aquifer vorgeworfen: „Die Überschrift auf der Titelseite der Zeitung ‚Republikein‘ (AZ-Schwester), ,Stampriet oorval met uraan-mynlisensies´ (Stampriet wird mit Anträgen für den Uranabbau überschüttet), zeugt von einem bemerkenswerten Mangel an Verständnis oder sie war böswillig gemeint und sollte die Leser in die Irre führen“. Demnach versuche die Zeitung das Ministerium für Bergbau und Energie in ein schlechtes Licht zu rücken.

Van Rooyen betonte den Unterscheid zwischen Bergbau-Lizenzen und Prospektier-Genehmigungen (EPLs) – es sei bisher keine Minenlizenz vergeben worden. Tatsächlich ist es der Interessenträgervereinigung SAUMA (Stampriet Aquifer Uranium Mining Association), die sich gegen den geplanten Uranabbau im Wasserleiter stemmt, egal welche Art der Genehmigungen seitens des Bergbauministeriums zugestanden werden. SAUMA zielt darauf ab, das Prospektieren sowie den Abbau von Uran in diesem hochsensiblen Wasserträger – so wird der Stampriet-Aquifer von UNESO beschrieben – grundsätzlich zu unterbinden. Momentan liegt SAUMA daran, eine erste Genehmigung für ein Pilotprojekt auf der Farm Tripoli zu verhindern, da ein Erfolg Karriere machen könnte, wodurch die Wasserressource dauerhaft besudelt werden dürfte, so verschiedene Experten, nicht zuletzt die Fachkraft, Dr. Roy Miller.

500 Bohrlöcher

Hatte HI anfangs abgestritten, entgegen erster Versprechen bereits mehr als 100 Testbohrungen ausgeführt zu haben, so hat sich diese Zahl scheinbar drastisch vermehrt. In einem weiteren Gespräch mit einem NMH-Berichterstatter versicherte van Rooyen aber: „Das Wasser ist sicher.“ Die Forschung, an der HI beteiligt sei, sehe das Bohren von rund 500 weiteren Bohrlöchern mit einem Durchmesser von 46 mm vor. Die Hälfte der erforderlichen Löcher sei bereits gebohrt worden. „Anschließend werden die Kernproben von Wissenschaftlern analysiert, um die Tiefe und den Standort der Uranquelle zu bestimmen. Außerdem werden Tests durchgeführt, um die Tiefe, den Durchfluss und die Stärke des Grundwassers zu messen“, führte er aus.

Infolge der Weigerung seitens des Ministeriums für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform (MAWLR), weitere Bohrgenehmigungen für dieses Gebiet auszureichen, seien mittlerweile 150 Mitarbeiter von Bauunternehmen arbeitslos, glaubt van Rooyen.

Untragbares Risiko

Die Forschung soll zu der obengenannten Errichtung einer 15 x 15 Meter großen Pilot-Mine führen. Die Wasserzirkulation und die Wirksamkeit eines geplanten geschlossenen Kreislaufs sollen erforscht werden, bevor auch die Wirksamkeit des Mittels getestet wird, mit dem das Uran gelöst werden soll. Dafür kämen Schwefelsäure sowie alkalische oder sauerstoffbasierte Lösungen in Frage.

Ein Kreis von Bohrlöchern rundum dem Projekt soll die kontinuierliche Überwachung des Prozesses ermöglichen und im Notfall zum Abpumpen der Lauge führen. Umweltschützer und Fachkräfte hatten genau diesen Aspekt als untragbares Risiko in der Kalahari-Halbwüste eingestuft. Die Farmer und Einwohner dieses Areals, das insgesamt 86 647 Quadratkilometer misst – mehr als 10% der namibischen Landesfläche –, müssten sich auf diese einzige nachhaltige Wasserressource verlassen können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-09-21

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