ReconAfrica regt sich erneut
Entlastung von Bußgeld und Sammelklagen – Jetzt mehr Öl
Eine neue Einschätzung zollt dem „Damara-Falten- und –Schiefergürtelgebiet" Ölreserven in Höhe von 15,4 Milliarden Barrel Öl zu. „Reconnaissance Energy Africa" kündigte diese Neueinschätzung für sein Prospektionsgebiet an, ein scheinbar weiterer Schritt bei der Aufpolierung seines Images sowie der Investorensuche.
Von Frank Steffen, Windhoek
In der für das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen „Reconnaissance Energy Africa“ (ReconAfrica) mittlerweile typisch gewordenen Art hat das Unternehmen erneut eine Ankündigung lediglich auf ausländischen Plattformen getätigt. Die Einwohner des Landes Namibia, in dem die Firma umstritten nach Gas und Öl exploriert, werden nach wie vor im Dunkeln gelassen. Auf der Internetseite von „Yahoo Finance“ kündigte ReconAfrica einen aktualisierten Ressourcenschätzungsbericht an, den die unabhängige Reserven-Bewertungsagentur Netherland, Sewell & Associates (NSAI) am 12. März 2024 (Gültigkeit 29. Februar 2024) erstellt habe.
Hatte ReconAfrica nun einige Jahre lang, den Schwerpunkt hauptsächlich auf Öl gelegt, befassen sich die Berichte seit dem Vorjahr zunehmend auch mit dem Thema Gasförderung. Kritiker hatten verschiedentlich angedeutet, dass diese allmähliche Richtungsänderung dem „Flavour of the Month“ beziehungsweise der favorisierten Richtung des traditionellen Energiesektors zu folgen schien. Nach der europäischen Energiekrise infolge des Russland-Ukraine-Kriegs war Gas kurzerhand zu einer Ressource erklärt worden, die nicht in dieselbe klimaschädliche Kategorie fiel wie Öl.
Hoffnung auf Öl bleibt
Allerdings lässt ReconAfrica nicht ganz ab von der Hoffnung des großen Ölfunds und glaubt nun an eine Ölreserve von 15,4 Milliarden Barrel Öl in ihrem Prospektionsgebiet. „Die Änderung der geschätzten prospektiven Ölressourcen ist das Ergebnis eingehender Analysen aller geochemischen Daten, einschließlich Bohrkernen und -proben, Schlammbeurteilung, Sickerwasser und zusätzlicher Beckenmodellierungsstudien“, zitiert „Yahoo Finance“ das Explorationsunternehmen.
Der Bericht enthält Schätzungen der prospektiven Ressourcen von 19 identifizierten Schürfstellen, die als Bohrziele in Frage kommen. Außerdem enthält er vier sogenannte „Leads“, also Standorte, an denen fortgeführte Datenerfassung und -auswertung erforderlich seien, bevor sie als tatsächliches Prospektionsgebiet eingestuft werden können. Umweltfachkräfte und Aktivisten hatten immer wieder das nicht zu verantwortende Risiko einer Gas- und Ölexploration für das Grundwasser und die Umgebung insgesamt moniert – die Kavango-Regionen sind Teil des KAZA-Schutzgebietes grenzübergreifender Wildparks. Bisher fiel alle Kritik auch beim Staat auf taube Ohren, stattdessen winken jetzt möglicherweise weitere 19 Bohrlöcher.
Aktienpreis bleibt auf Tief
Der Aktienpreis von ReconAfrica stand gestern Morgen auf 1,02 Kanada-Dollar und nähert sich damit seinem Tief von 0,87 C$ am 12. März 2023, nachdem er am 13. Juni 2021 seinen Höhenflug mit einem Preis von 12,24 C$ beendet hatte (seitdem nimmt der Preis, unterbrochen durch kurzzeitige Erholungen, ständig ab). Die Firma ist seit einiger Zeit darum bemüht ihren Mangel an Barreserven wieder aufzubessern.
Dies gelang bisher wohl teilweise zumindest dadurch, dass anstehende Klagen und ausstehende Mineralienabgaben an den mexikanischen Staat, in Höhe von 100 Mio. N$ und mehr, vorerst abgewehrt werden konnten. ReconAfrica hatte im Oktober 2023 den Verkauf seiner mexikanischen Filiale „Renaissance Oil Corp“ (RenCan) bekanntgegeben. Die Übernahme durch den Betrieb „Chame Energy Corp“ schien allerdings laut der Internetplattform „Oil Review Africa“ nicht unbedingt eine Armlänge-Transaktion gemäß der Richtlinien der Toronto-Börse (TSXV) gewesen zu sein (AZ berichtete).
Unternehmensimage aufpoliert
Ferner hatte ReconAfrica unlängst verlauten lassen, dass es dabei sei, die strafrechtlichen Sammelklagen verschiedener Organisationen und Einzelpersonen in amerikanischen Gerichten durch eine Einigung abzuwehren. Dem Firmengründer und seiner Geschäftsführung war der unrechtmäßige Handel sowie die Manipulierung der Börsenpreise vorgeworfen worden – sie sollen sich dabei persönlich bereichert haben. Bisher konnte die AZ solch eine Einigung nicht anhand von Gerichtsvorlagen nachvollziehen.
Aber offensichtlich versucht der Betrieb, seine finanzielle Lage zu konsolidieren und dabei auch die öffentliche Meinung über die Art und Weise, wie der Betrieb geführt wird, positiv zu verändern. Die jetzige Feststellung „jede Chance im Inventar wurde qualitativ auf die Wahrscheinlichkeit von Öl gegenüber Gas bewertet und dementsprechend mit einem Risikofaktor für das Auffinden von Öl versehen. NSAI hat die Volumina unter der Annahme von Ölfunden zusammengefasst, da die volumengewichtete Chance, Öl im Erdölsystem zu entdecken, im Allgemeinen höher ist als die von Gas“, scheint nun der nächste Schritt zu sein, neue Investoren zu locken.
In der für das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen „Reconnaissance Energy Africa“ (ReconAfrica) mittlerweile typisch gewordenen Art hat das Unternehmen erneut eine Ankündigung lediglich auf ausländischen Plattformen getätigt. Die Einwohner des Landes Namibia, in dem die Firma umstritten nach Gas und Öl exploriert, werden nach wie vor im Dunkeln gelassen. Auf der Internetseite von „Yahoo Finance“ kündigte ReconAfrica einen aktualisierten Ressourcenschätzungsbericht an, den die unabhängige Reserven-Bewertungsagentur Netherland, Sewell & Associates (NSAI) am 12. März 2024 (Gültigkeit 29. Februar 2024) erstellt habe.
Hatte ReconAfrica nun einige Jahre lang, den Schwerpunkt hauptsächlich auf Öl gelegt, befassen sich die Berichte seit dem Vorjahr zunehmend auch mit dem Thema Gasförderung. Kritiker hatten verschiedentlich angedeutet, dass diese allmähliche Richtungsänderung dem „Flavour of the Month“ beziehungsweise der favorisierten Richtung des traditionellen Energiesektors zu folgen schien. Nach der europäischen Energiekrise infolge des Russland-Ukraine-Kriegs war Gas kurzerhand zu einer Ressource erklärt worden, die nicht in dieselbe klimaschädliche Kategorie fiel wie Öl.
Hoffnung auf Öl bleibt
Allerdings lässt ReconAfrica nicht ganz ab von der Hoffnung des großen Ölfunds und glaubt nun an eine Ölreserve von 15,4 Milliarden Barrel Öl in ihrem Prospektionsgebiet. „Die Änderung der geschätzten prospektiven Ölressourcen ist das Ergebnis eingehender Analysen aller geochemischen Daten, einschließlich Bohrkernen und -proben, Schlammbeurteilung, Sickerwasser und zusätzlicher Beckenmodellierungsstudien“, zitiert „Yahoo Finance“ das Explorationsunternehmen.
Der Bericht enthält Schätzungen der prospektiven Ressourcen von 19 identifizierten Schürfstellen, die als Bohrziele in Frage kommen. Außerdem enthält er vier sogenannte „Leads“, also Standorte, an denen fortgeführte Datenerfassung und -auswertung erforderlich seien, bevor sie als tatsächliches Prospektionsgebiet eingestuft werden können. Umweltfachkräfte und Aktivisten hatten immer wieder das nicht zu verantwortende Risiko einer Gas- und Ölexploration für das Grundwasser und die Umgebung insgesamt moniert – die Kavango-Regionen sind Teil des KAZA-Schutzgebietes grenzübergreifender Wildparks. Bisher fiel alle Kritik auch beim Staat auf taube Ohren, stattdessen winken jetzt möglicherweise weitere 19 Bohrlöcher.
Aktienpreis bleibt auf Tief
Der Aktienpreis von ReconAfrica stand gestern Morgen auf 1,02 Kanada-Dollar und nähert sich damit seinem Tief von 0,87 C$ am 12. März 2023, nachdem er am 13. Juni 2021 seinen Höhenflug mit einem Preis von 12,24 C$ beendet hatte (seitdem nimmt der Preis, unterbrochen durch kurzzeitige Erholungen, ständig ab). Die Firma ist seit einiger Zeit darum bemüht ihren Mangel an Barreserven wieder aufzubessern.
Dies gelang bisher wohl teilweise zumindest dadurch, dass anstehende Klagen und ausstehende Mineralienabgaben an den mexikanischen Staat, in Höhe von 100 Mio. N$ und mehr, vorerst abgewehrt werden konnten. ReconAfrica hatte im Oktober 2023 den Verkauf seiner mexikanischen Filiale „Renaissance Oil Corp“ (RenCan) bekanntgegeben. Die Übernahme durch den Betrieb „Chame Energy Corp“ schien allerdings laut der Internetplattform „Oil Review Africa“ nicht unbedingt eine Armlänge-Transaktion gemäß der Richtlinien der Toronto-Börse (TSXV) gewesen zu sein (AZ berichtete).
Unternehmensimage aufpoliert
Ferner hatte ReconAfrica unlängst verlauten lassen, dass es dabei sei, die strafrechtlichen Sammelklagen verschiedener Organisationen und Einzelpersonen in amerikanischen Gerichten durch eine Einigung abzuwehren. Dem Firmengründer und seiner Geschäftsführung war der unrechtmäßige Handel sowie die Manipulierung der Börsenpreise vorgeworfen worden – sie sollen sich dabei persönlich bereichert haben. Bisher konnte die AZ solch eine Einigung nicht anhand von Gerichtsvorlagen nachvollziehen.
Aber offensichtlich versucht der Betrieb, seine finanzielle Lage zu konsolidieren und dabei auch die öffentliche Meinung über die Art und Weise, wie der Betrieb geführt wird, positiv zu verändern. Die jetzige Feststellung „jede Chance im Inventar wurde qualitativ auf die Wahrscheinlichkeit von Öl gegenüber Gas bewertet und dementsprechend mit einem Risikofaktor für das Auffinden von Öl versehen. NSAI hat die Volumina unter der Annahme von Ölfunden zusammengefasst, da die volumengewichtete Chance, Öl im Erdölsystem zu entdecken, im Allgemeinen höher ist als die von Gas“, scheint nun der nächste Schritt zu sein, neue Investoren zu locken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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