Zwischen Mikrowelle, Waschmaschine und Schnürsenkel
Die Volkszählung geht dem Ende zu. Die Zähler, die der Steinbock angetroffen hat, sowie der Immanuel, der adrett im amtlichen Zensus-Outfit mit Kennkarte höflich angeklopft hat, waren allesamt freundlich und sachlich. Immanuel kann natürlich nix dafür, wenn die Statistikbehörde, die endlich und verspätet aber dennoch wieder eine Volkszählung durchführt, ihm Konsum-, Einkommens- und Haushaltsfragen aufgegeben hat. Die will nich nur wissen, wieviele Oshivambo-, Otjindoitjie- und Khoekhoegowab-sprechende und anders schnackende Menschen es im Lande der Braven und Bravourösen gibt. Die wollen die Bevölkerung auch nach Lebensqualität einteilen.
Also interesiert es die, ob Deine Kost mit der Mikrowelle erhitzt und gegart wird, ob Du Deine schmutzige Wäsche in die Maschine steckst, ob Du WiFi hast, in welche Enkommensklasse Du fällst. Über Schnürsenkel ham die mich nich gefragt. Damit ergibt sich ein Bild der durchschnittlichen Lebensqualität der Sprachgruppen, so wie es auch der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen will. Bisher ham Namibier deutscher Herkunft, Wellblechdeutsche, in der Statistik seit 1990 immer am besten abgeschnitten, was etliche Überseejerries net nich verkraften können.
Jong, die letzteren tragen stief Gepäck und Komplexe mit sich rum, was die als ganz natürlich empfinden. Wenn Du mehr und Ungefälschtes über die Ampelteutonen erfahren willst, musste Schweizer Blätter wie Weltwoche und Neue Zürcher Zeitung (NZZ) aufschlagen. Die Eidgenossen vom kleinen diebischen Bergvolk ham huka eine bessere Klarsicht auf den Rhein, auf Elbe und Oder.
Aber zurück zur Volkszählung. Da gibt´s schon wieder Oukies und Comräds, die mounen, weil die Volkszähler so viele Fragen stellen. Bravouröse Mouner stellen sich bockig.
Ami-Hauptquartier
Vom Frühling in den Sommer hinein geht die neue US-amerikanische Botschaft im Herzen von Klein Windhoek ihrer Vollendung entgegen. Wir hatten hier schon ´mal ´n Bild so bietjie aus der Vogelschau unter dem Steinbock, als der Bau halb hoch war. Der riesige Komplex is mit einer elektronisch gesicherten hohen Mauer umgeben, die an Troja, an Jericho und an die Berliner Mauer erinnert, aber viel mehr Hyper-Schikanen hat. Nur die chinesische Mauer im Reich der Mitte überbietet noch alles.
Was man den Amis zugute halten kann, is, dasse großen Wert auf eine breite Gartenanlage legen, am Klein Windhoek-Weg, alias Nelson Mandela-Äwwenjuh. Grüner Rasen, einheimische Kratzbüsche, die jetzt im Frühling in voller Pracht ausgebrochen waren, bevor die heiße Sommerluft ihren Hauch über die Blüten gelegt hat. Wir benutzen hier die lokal-geographische Benennung der Hauptstraße in Klein Windhoek, weil die von vornherein der örtlichen Orientierung dient, wie es ursprünglich auch mit dem Gobabis-Weg gedacht war. Omushamane Säm Nujoma und dem Nelson hätte man getrost andere prominente Straßen vermachen können, anstatt ihre Namen für Hauptadern heranzuziehen, mit denen lokale Orientierung verdrängt wird. Aber überlassen wir das Thema des Geltungsbedürfnisses den Psychologen. Die fangen mehr damit an.
Die Chinesen, die vor ca 15 Jahren aus ein paar Wohnhäusern in Windhoek-West auch nach Klein Windhoek umgezogen sind, an die Hebenstreit-Straße, wo sie ein riesiges Grundstück mit einer chinesichen Mauer – das versteht sich von selbst- eingefriedet ham, ham für die Öffentlichkeit keinen Grünstreifen gelassen wie jetzt die US-Amerikaner.
Noch eins kannste den Yänkies lassen. Der feingetönte Anstrich an Sicherheitsmauern und Gebäuden im Compound erinnert an die Kalahari und an das Sandmeer - Natur-Welterbe! - des /Tsau-//Khaeb-Sperrgebiets. Über die kastenförmigen, kantigen Bauten aus Beton, Stahl und bietjie Glas - es gibt wenige Fenster im Vergleich zum Tintenpalast, der seinerzeit mal der größte Neubau im Land war – also über die Kastenbauten und wahrscheinlich die unterirdischen Katakomben sollte uns ein Architekt ´ne Rezension geben.
Eins fragt sich jeder ansässiger Windhoeker: welchen Zweck erfüllt die gigantische Ami-Botschaftsanlage in einem Land mit ca 3 Mio. Menschen – mal sehen, was uns die Volkstzählung bringt. Bis wir von den Yänkies selbst aufgeklärt werden, beschreiben wir das mit dem Hinweis, dass die Botschaftsfestung mitten in Klein Windhoek der Überwachung des gesamten südlichen Afrika dient. Dass die elektronische US-Ausrüstung auch die Wellenlängen der chinesischen und der russischen Botschaft in Klein Windhoek entziffern wird, davon müssen wir ausgehen. Russen, Chinesen und Amis sind ja übrigens Veto-Genossen im Weltsicherheitsrat und sind ebenso in Klein Windoek vertreten. Russen und Amis sitzen als Kriegstreiber und Betreiber im Weltsicherheitsrat an einem Tisch. Das musste Dir mal direkt vorstellen. Und hier in Klein Windoek betreiben sie ihre jeweiligen diplomatischen und anderen Geschäfte innerhalb eines Dreiecks von drei vier Steinwürfen voneinander entfernt auf namibischem Boden. Die Amerikaner rechnen gewiss damit, dass es ihnen in Ovenduka nich wie den Franzosen nach dem Militärputsch in Niger ergeht. Dort nämlich steht das Volk gegen den französichen Botschafter auf, stellt ihm und den französischen Militärs ein Ultimatum, das Land zu verlassen, derweil Putins Wagner-Söldner dort mehr freie Hand erhalten.
Aus Afrika und insbesondere aus Ovenduka immer was Neues.
Also interesiert es die, ob Deine Kost mit der Mikrowelle erhitzt und gegart wird, ob Du Deine schmutzige Wäsche in die Maschine steckst, ob Du WiFi hast, in welche Enkommensklasse Du fällst. Über Schnürsenkel ham die mich nich gefragt. Damit ergibt sich ein Bild der durchschnittlichen Lebensqualität der Sprachgruppen, so wie es auch der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen will. Bisher ham Namibier deutscher Herkunft, Wellblechdeutsche, in der Statistik seit 1990 immer am besten abgeschnitten, was etliche Überseejerries net nich verkraften können.
Jong, die letzteren tragen stief Gepäck und Komplexe mit sich rum, was die als ganz natürlich empfinden. Wenn Du mehr und Ungefälschtes über die Ampelteutonen erfahren willst, musste Schweizer Blätter wie Weltwoche und Neue Zürcher Zeitung (NZZ) aufschlagen. Die Eidgenossen vom kleinen diebischen Bergvolk ham huka eine bessere Klarsicht auf den Rhein, auf Elbe und Oder.
Aber zurück zur Volkszählung. Da gibt´s schon wieder Oukies und Comräds, die mounen, weil die Volkszähler so viele Fragen stellen. Bravouröse Mouner stellen sich bockig.
Ami-Hauptquartier
Vom Frühling in den Sommer hinein geht die neue US-amerikanische Botschaft im Herzen von Klein Windhoek ihrer Vollendung entgegen. Wir hatten hier schon ´mal ´n Bild so bietjie aus der Vogelschau unter dem Steinbock, als der Bau halb hoch war. Der riesige Komplex is mit einer elektronisch gesicherten hohen Mauer umgeben, die an Troja, an Jericho und an die Berliner Mauer erinnert, aber viel mehr Hyper-Schikanen hat. Nur die chinesische Mauer im Reich der Mitte überbietet noch alles.
Was man den Amis zugute halten kann, is, dasse großen Wert auf eine breite Gartenanlage legen, am Klein Windhoek-Weg, alias Nelson Mandela-Äwwenjuh. Grüner Rasen, einheimische Kratzbüsche, die jetzt im Frühling in voller Pracht ausgebrochen waren, bevor die heiße Sommerluft ihren Hauch über die Blüten gelegt hat. Wir benutzen hier die lokal-geographische Benennung der Hauptstraße in Klein Windhoek, weil die von vornherein der örtlichen Orientierung dient, wie es ursprünglich auch mit dem Gobabis-Weg gedacht war. Omushamane Säm Nujoma und dem Nelson hätte man getrost andere prominente Straßen vermachen können, anstatt ihre Namen für Hauptadern heranzuziehen, mit denen lokale Orientierung verdrängt wird. Aber überlassen wir das Thema des Geltungsbedürfnisses den Psychologen. Die fangen mehr damit an.
Die Chinesen, die vor ca 15 Jahren aus ein paar Wohnhäusern in Windhoek-West auch nach Klein Windhoek umgezogen sind, an die Hebenstreit-Straße, wo sie ein riesiges Grundstück mit einer chinesichen Mauer – das versteht sich von selbst- eingefriedet ham, ham für die Öffentlichkeit keinen Grünstreifen gelassen wie jetzt die US-Amerikaner.
Noch eins kannste den Yänkies lassen. Der feingetönte Anstrich an Sicherheitsmauern und Gebäuden im Compound erinnert an die Kalahari und an das Sandmeer - Natur-Welterbe! - des /Tsau-//Khaeb-Sperrgebiets. Über die kastenförmigen, kantigen Bauten aus Beton, Stahl und bietjie Glas - es gibt wenige Fenster im Vergleich zum Tintenpalast, der seinerzeit mal der größte Neubau im Land war – also über die Kastenbauten und wahrscheinlich die unterirdischen Katakomben sollte uns ein Architekt ´ne Rezension geben.
Eins fragt sich jeder ansässiger Windhoeker: welchen Zweck erfüllt die gigantische Ami-Botschaftsanlage in einem Land mit ca 3 Mio. Menschen – mal sehen, was uns die Volkstzählung bringt. Bis wir von den Yänkies selbst aufgeklärt werden, beschreiben wir das mit dem Hinweis, dass die Botschaftsfestung mitten in Klein Windhoek der Überwachung des gesamten südlichen Afrika dient. Dass die elektronische US-Ausrüstung auch die Wellenlängen der chinesischen und der russischen Botschaft in Klein Windhoek entziffern wird, davon müssen wir ausgehen. Russen, Chinesen und Amis sind ja übrigens Veto-Genossen im Weltsicherheitsrat und sind ebenso in Klein Windoek vertreten. Russen und Amis sitzen als Kriegstreiber und Betreiber im Weltsicherheitsrat an einem Tisch. Das musste Dir mal direkt vorstellen. Und hier in Klein Windoek betreiben sie ihre jeweiligen diplomatischen und anderen Geschäfte innerhalb eines Dreiecks von drei vier Steinwürfen voneinander entfernt auf namibischem Boden. Die Amerikaner rechnen gewiss damit, dass es ihnen in Ovenduka nich wie den Franzosen nach dem Militärputsch in Niger ergeht. Dort nämlich steht das Volk gegen den französichen Botschafter auf, stellt ihm und den französischen Militärs ein Ultimatum, das Land zu verlassen, derweil Putins Wagner-Söldner dort mehr freie Hand erhalten.
Aus Afrika und insbesondere aus Ovenduka immer was Neues.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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