Wenn´s heiß wird, geh`n wir in die Wüste
Ja, richtig gelesen! Wenn´s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis. Oder mad dogs and English-men go out in the midday sun – Zitat aus einem Musical aus der britischen Kolonialära, das den groben Verstoß gegen das richtige Klima-Verhalten karikiert. Einfacher gesagt: In der größten Sommer-Mittagshitze haste draußen mos nix zu suchen ...
Aber in unserem Fall hat das nochall seine Bewandtnis. Seit Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit des Landes der Braven und Bravourösen bemüht sich die privat betriebene Volkshochschule für angehende und gestandene Fremdenführer – sprich Tour Guides – gründliches Allgemeinwissen über Namibia zu vermitteln, die Namibian Academy für Tourism and Hospitality (NATH). Das Angebot reicht über das ganze Spektrum der namibischen Existenz, nämlich was unter dem Boden zu finden is, was auf und über dem Boden fleucht und kreucht, was sprießt und darbt und was nachts, am besten gegen 4 Uhr morgens, alles zum Greifen nahe in der Milchstraße funkelt. Und! Was vor Urzeiten vom Gondwana-Kontinent bis zu unseren Skelettabdrücken von Dinosauriern heute bei Keetmanshoop alles zwischen Gewässern und Wüsten alles passiert is. – Von den Wüsten ham wir mos Viere an der Zahl, wenn Du ökologisch genauer unterscheiden willst. Dazu noch theoretische und anschauliche „Ausflüge“ in die umstrittene politische und soziale Geschichte des Landes.
Zurück zum eigentlichen Thema. Die Nath-Schule bietet in ihrem Lehrplan sporadisch einen Lehrgang zur Wüstenführung an, Desert Guiding: behandelt werden Umwelt mit Tier und Pflanze, Klima und Entstehung der Namib mit dem Benguela-Strom im Süd-Atlantik. Und die Klientel der Desert Guides nich zu vergessen, also wachsamer Umgang mit Touristen is angesagt. Da kann es vorkommen, dass einer oder eine in der Hitze nich genug trinkt und sich ungenügend vor heißem Sonnenstrahl schützt und im dehydrierten Delirium oder Hitzschlag landet.
Hat die Nath-Schule die angehenden Wüstenführer just im brüllend heißen November in den Lehrgang geschickt, damit sie sie sich auch bei 43°C im Schatten als Tour Guides bewähren? Na klar, Hitzetraining muss ein Safariführer in der Wüste toch auch bestanden haben. Genau das ham einige vor einer Woche gedacht, als sie bei der Temperatur ein-, zweimal im Lernlokal saßenn und sich schweißtreibend an den Lehrstoff gemacht ham. Zu erfahren war mehr über sechsbeinige und achtbeinige Xhochas, über Warmblüter und Kaltblüter sowie Pflanzen, die es allesamt raushaben, wie man unter extremen Verhältnissen dennoch existieren, überleben und hier und da sogar Spaß und Freude haben kann. Zu den Starfiguren gehören der unsterbliche Tok-Tokkie, der blinde, goldene Maulwurf, der Kameldornbaum und unser Oryx-Wappen-Spießbock, um nur einige der erfolgreich mobilen und stationären Wüstenspieler zu nennen.
Der eine oder andere Akteur muss am Wendekreis des Steinbocks muhts noch getrennt drankommen.
Nachlese läuft noch: Eiertanz des NDR
Und der NDR in Otjindoitjielanda vollführt mit Schuld-Gedöns weiter rabulistischen Eiertanz. Die weinerliche Sendung „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“, 25. Sept. 2023 – das musste Dir auf der Zunge zergehen lassen – war als „Dokumentarfilm“ angekündigt, wird aber nun nach massiver Kritik, weil als Dokument nich haltbar, dem „Presenter- Format“ zugeordnet. Jesslaik, life long learning! Wir müssen hier wrachtach was dazulernen. Immerhin hat der NDR uns das neue Format nun beigebracht. Wir müssen´s eben noch verinnerlichen. Ein weinerlicher NDR-Fernsehfilm im Presenter-Format im Wehmutpathos, postfaktisch versteht sich, braucht in Gestaltung und Niveau also nich über den begrenzten Sachverstand und Tellerrand einer unbedarften Anbieterin oder eines Anbieters hinaus zu reichen. Dazu die hochheilige Versicherung, dass die Macher des „Formats“ Historiker mit und ohne Sternchen* hinzugezogen und Quellen aufgesucht hätten. Aber das ham se dann doch selbst korrigiert und zurückgenommen. Am Wendekreis des Steinbocks hätten wir allzu gern Historiker namentlich kennen gelernt, die sich für ein solch pathetisches Presenter-Format hergeben.
Aber in unserem Fall hat das nochall seine Bewandtnis. Seit Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit des Landes der Braven und Bravourösen bemüht sich die privat betriebene Volkshochschule für angehende und gestandene Fremdenführer – sprich Tour Guides – gründliches Allgemeinwissen über Namibia zu vermitteln, die Namibian Academy für Tourism and Hospitality (NATH). Das Angebot reicht über das ganze Spektrum der namibischen Existenz, nämlich was unter dem Boden zu finden is, was auf und über dem Boden fleucht und kreucht, was sprießt und darbt und was nachts, am besten gegen 4 Uhr morgens, alles zum Greifen nahe in der Milchstraße funkelt. Und! Was vor Urzeiten vom Gondwana-Kontinent bis zu unseren Skelettabdrücken von Dinosauriern heute bei Keetmanshoop alles zwischen Gewässern und Wüsten alles passiert is. – Von den Wüsten ham wir mos Viere an der Zahl, wenn Du ökologisch genauer unterscheiden willst. Dazu noch theoretische und anschauliche „Ausflüge“ in die umstrittene politische und soziale Geschichte des Landes.
Zurück zum eigentlichen Thema. Die Nath-Schule bietet in ihrem Lehrplan sporadisch einen Lehrgang zur Wüstenführung an, Desert Guiding: behandelt werden Umwelt mit Tier und Pflanze, Klima und Entstehung der Namib mit dem Benguela-Strom im Süd-Atlantik. Und die Klientel der Desert Guides nich zu vergessen, also wachsamer Umgang mit Touristen is angesagt. Da kann es vorkommen, dass einer oder eine in der Hitze nich genug trinkt und sich ungenügend vor heißem Sonnenstrahl schützt und im dehydrierten Delirium oder Hitzschlag landet.
Hat die Nath-Schule die angehenden Wüstenführer just im brüllend heißen November in den Lehrgang geschickt, damit sie sie sich auch bei 43°C im Schatten als Tour Guides bewähren? Na klar, Hitzetraining muss ein Safariführer in der Wüste toch auch bestanden haben. Genau das ham einige vor einer Woche gedacht, als sie bei der Temperatur ein-, zweimal im Lernlokal saßenn und sich schweißtreibend an den Lehrstoff gemacht ham. Zu erfahren war mehr über sechsbeinige und achtbeinige Xhochas, über Warmblüter und Kaltblüter sowie Pflanzen, die es allesamt raushaben, wie man unter extremen Verhältnissen dennoch existieren, überleben und hier und da sogar Spaß und Freude haben kann. Zu den Starfiguren gehören der unsterbliche Tok-Tokkie, der blinde, goldene Maulwurf, der Kameldornbaum und unser Oryx-Wappen-Spießbock, um nur einige der erfolgreich mobilen und stationären Wüstenspieler zu nennen.
Der eine oder andere Akteur muss am Wendekreis des Steinbocks muhts noch getrennt drankommen.
Nachlese läuft noch: Eiertanz des NDR
Und der NDR in Otjindoitjielanda vollführt mit Schuld-Gedöns weiter rabulistischen Eiertanz. Die weinerliche Sendung „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“, 25. Sept. 2023 – das musste Dir auf der Zunge zergehen lassen – war als „Dokumentarfilm“ angekündigt, wird aber nun nach massiver Kritik, weil als Dokument nich haltbar, dem „Presenter- Format“ zugeordnet. Jesslaik, life long learning! Wir müssen hier wrachtach was dazulernen. Immerhin hat der NDR uns das neue Format nun beigebracht. Wir müssen´s eben noch verinnerlichen. Ein weinerlicher NDR-Fernsehfilm im Presenter-Format im Wehmutpathos, postfaktisch versteht sich, braucht in Gestaltung und Niveau also nich über den begrenzten Sachverstand und Tellerrand einer unbedarften Anbieterin oder eines Anbieters hinaus zu reichen. Dazu die hochheilige Versicherung, dass die Macher des „Formats“ Historiker mit und ohne Sternchen* hinzugezogen und Quellen aufgesucht hätten. Aber das ham se dann doch selbst korrigiert und zurückgenommen. Am Wendekreis des Steinbocks hätten wir allzu gern Historiker namentlich kennen gelernt, die sich für ein solch pathetisches Presenter-Format hergeben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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