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Die Wahrheit is in dieser Zeit noch rar

In dieser Jahreszeit, da die frohe Botschaft den Ton bestimmen oder angeben soll, geht es natürlich darum, was echt und authentisch, was wahr und glaubhaft is und was Du von vornherein als Blödsinn abtun kannst. Das fängt auf öffentlicher Bühne sogleich an. Aus einem Bohrloch in der Kalahari-Gegend hat der Bohrmeister angeblich aus 140 Meter Tiefe anstatt klares Wasser schmierigen Schmant zutage gefördert. Schon wollen manche Leut den Monokko als Rohölfund bejubeln, noch bevor eine stichhaltige Untersuchung abgeschlossen is, die „wahre“, überprüfbare Fakten liefert. Im Nordosten, im Kaudum, treiben sich Kanadier rum, die dieselbe Erwartung anbohren oder anfräcken wollen. Wenn es was zu holen gibt, laufen Träume gleich voraus. Sollte Namibia tatsächlich Ölreserven haben, bricht damit kein Paradies aus, wie die „reichen“ Ölländer Angola und Nigeria beweisen. Der Reichtum schlägt sich nich in Entwicklung für Menschen um, sondern verschwindet in vernetzten Taschen. „In Namibia wird das anders sein“, mahnen sogenannte Patrioten. Mag sein, aber die eigene Stinkfischaffäre zeigt, dass namibische Reichtümer wie nigerianisches und angolanisches Öl genauso iesie in der Privattasche landen. Bei der Suche nach Wahrheit musste auch unterscheiden, wer unter den Stammesführern denn nun wirklich auf dem Gipfel steht. Wer is der wahre oberste Chef? Isses der „paramount chief“ der Roten Flagge oder isses der „supreme chief“ des Hauses Maharero? Die beste Lösung wäre föderalistisches Miteinander. Aber das könnte zuviel verlangt sein. Särge und Bestattung Das Jahr 2021 geht in die Geschichte ein, da Namibia noch nie zuvor so viele Särge importiert hat. Der Namibian hat errechnet, dass hiesige Bestattungsunternehmer und wer sonst noch für die Einfuhr 34 Mio. Nam-Dollar lockergemacht ham. Für diesen Kapitalbetrag hätten namibische Tischler iesie ´ne Sargfabrik aus dem Boden stampfen können. Aber das is sommer so leicht gesagt, denn Unternehmer müssen sich erst mit unserer Bürokratie rumschlagen, bevor sie eine Betriebsgründung angehen. Außerdem hängt da noch ein Damokles-Schwert über einem solchen Vorhaben. Denn das Geschäftsmodell - auf Hautfarbe und historisch Benachteiligte fundiert - sieht vor, dass ein Unternehmer Partner mit in sein Männätschment nimmt, die ihre Hautfarbe, aber sonst nich viel mehr mitbringen müssen, um in die Chefetage einzusteigen. Die Gesetzesvorlage geistert immer noch rum und die Kritik daran kann leicht den Vorwurf einbringen, dass solche Kritiker eben nich patriotisch wären ... und ähnlich verbaler Leerlauf. Swapo-Veteran Omushamane Ben Amathila hat in den neunziger Jahren bei der Einführung der Korrektumaßnahmen, sprich äfförmatiff Äktsch´n, rundheraus, aber eben nur im kleinen Kreis gesagt, dass eine solche Verordnung und ein solches Gesetz zeitlich begrenzt sein müsse. Aber das gefällt den Comräds jedoch nich, die Neo-Rassismus und nich Leistungskriterien mit sich rumtragen. Nich ärgern, nur wundern, denn jetzt wird der Stollen angeschnitten

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-20

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