Auf ein Neues mit altem Gepäck vorwärts

Die Sektproppen sind verknallt, Feuerwerk is verpufft. Katz und Köter können wieder von unterm Bett hervorkriechen, denn die Sommergewitter, die wir erwarten, lassen in der Landesmitte noch auf sich warten. Der Donner schickt manch Hund und Katz mos wieder auf die Flucht. Der Tierschutzverein hat´s gegen Feuerwerkkörper, die zum Jux zischen und knallen. Aber wie gehen die Tierschützer bloß gegen das Donnerwetter an, von dem sich jeder patriotische Namibier erfrischende Nässe erhofft? Die Corona-Stimmung is durchwachsen, aber zum Glück nich in Neo-Panik ausartend, angesichts der rasanten Omikron-Ansteckung, die sich eher als hantierbare Grippe zu äußern scheint. Das muss der Fachmediziner noch näher definieren. Der letzte Stollen liegt als Rabatt-Produkt noch im Laden aus , aber die Geschäftswelt bietet Eltern und Schülern schon reichlich Schreibwaren und Kladden an, weil die Zuckertüte und der Schulranzen gepackt werden müssen. Und da meldet sich auch schon Miesies Sanet Steenkamp mit einem zeitigen Schreiben an die Eltern von Schülern, die Staatsschulen besuchen, bzw. dort neu eingeschult werden. Sie greift ein Sorgenthema der Schulen und der verantwortlichen Elternschaft auf, das die Regierung der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hat, vor knapp zehn Jahren und bis dato, gründlich und schändlich vermasselt hat. Oministeli Comräd David Namwandi – er hat das Ressort der Schulbildung 2013 bis 2015 geleitet – hat in seiner Zeit mit Posaunenschall angekündigt, dass der Elternvorstand, das Schulkomitee staatlicher Grund- und Oberschulen keine Elternbeiträge zum Schulfonds mehr verlangen sollte. „Denn unsere Verfassung verlangt, dass die Schulbildung gratis sein soll“, prahlte er vor der Presse. „Von ab sofort erhält jede Schule pro Schüler ihren staatlichen Zuschuss, um Schreibwaren, Schulbücher und sonstiges Lehrmaterial zu beschaffen.“ Schreiberlinge mit und ohne Kinder hörten sich das kopfschüttelnd an. Und Bedenken, dass Namwandis pädagosiche Bürokratie ein solches System net nich auf die Reihe bringen könne – das Ministserium zahlt zum Beispiel immer wieder Geisterlehrer, d.h. Gehälter verstorbener Pauker fließen oft Monate und Jahre lang weiter, ohne dass der Schulleiter oder der Regionalinspektor ´ne Rückmeldung einreicht – also, geäußerte Bedenken von Seiten der Schreiberlinge hat Comräd Namwandi sommer schnell als unpatriotisch und als Mangel an Einblick vom Tisch gefegt. Der Erfolg und die Konsequenz? Erfahrene Elternschaften haben ihren Schulfonds sofort privatisiert und nach Möglichkeit weiter bertrieben, um durch gezielte Ergänzung das Niveau an der Schule zu erhalten oder zu steigern. Auf andere Eltern wirkte sich Namwandis Ankündigung jedoch derart aus, dasse bis heute meinen, dass der Staat eben alles besorge und die Schule keiner Elternanstrengung bedürfe, z. B. Schulbasar, Großer Marsch, Kulturabend mit Silber-, Kupfer- und Raschelkollekte. Jetzt is huka das Erwachen gekommen. Namwandi is fort, die Gelder fließen nich wie sie sollen oder werden nich ordentlich verwaltet und verantwortet. Und wo Ovimariva ankommt, reicht´s vorn und hinten nich. Und Eltern jammern, dass die Schulen jetzt wieder Beiträge fordern wie früher für den Schulfonds. Also muss Staatssekretärin Miesies Steenkamp nach vielen Klagen in einem Brief an die Schulen und Eltern Rechenschaft über die Verwendung der Gelder anfordern, die ihr Ministerium schon im November an die Schulen gezahlt hat. Namwandis Prahlerei hat die Motivierung der Eltern untergraben, ihre Schulen eigenverantwortlich zu unterstützen und zu stärken ... Wenn Du bedenkst, wie der Staat Air Namibia zuschanden gemorscht hat, wie er auch Meatco an den Abgrund fährt, musste Dich nich wundern, wie Pädago-Bürokraten aus der Schulfinanzierung auch iesie ´nen bleddy Boggeropp machen. Noch ´n Titbit Vor 50 Jahren ham Swakopmunder und die damalige Administrasie das Vorzeige-Hallenbad olympischer Größe an der Mole in Tsôaxhaobmund eingeweiht. Der Küstenort, der sich als heimliche Hauptstadt versteht, wurde somit auch für internationale Schwimmer ein attraktiver Trainingsort, geschweige denn für Swakopmunder und Besucher, die besonders im Winter ihre Längen geschwommen und die Sauna besucht haben. Nach 40 Jahren hat der Stadtrat, vor allem unter der Regierung nationaler Befreiung, das Hallenbad derart vergammeln lassen, dass die Stadträte den heruntergekommenen Bau mit Grundstück an einen Entwickler verhökert ham, der die Sicht auf den Leuchtturm am liebsten mit Luxusapartments verrammeln möchte. Und die städtische Bedingung, dass er anderswo für das teure Gelände ein gleichwertiges Hallenbad olympischer Größe errichten würde, ham er und der Stadtrat umschifft. Die Stadträte ham sich mit dem faulen Kompromiss, eines „halb-olymischen Hallenbads“ über den Tisch ziehen lassen, als Swakop mindestens 20 mal größer war als bei der Eröffnung des Bads. Wasser-Olympioniken besuchen Swakop nich mehr zum Training.

-------------------------------- Zwei Zitate nachgereicht Kurz vor Weihnachten war die Rezension über Gwen Listers Memoiren in der AZ (23. 12. 2021) erschienen. Platzmangel führten dazu, dass es zwei ausgewählte Zitate nich aufs Blatt geschafft haben, aber dennoch erscheinen dürfen und Anregung geben, ihre gesamten Erinnerungen zu lesen: „Nahezu drei Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit bleibt die regierende Partei unwillig, die dunkelsten Momente des Befreiungskrieges, inklusive der Swapo-Gefangenen-Zentren, offenzulegen.“ --------------- „Unter die vielen weltweit engagierten Aktivisten, die sich hinter das Unabhängigkeitsziel gestellt hatten, gesellten sich befremdliche, widerwärtige Individuen mit finsteren Agenden. Wie Aasgeier zogen sie ihre Kreise um die Befreiungsbewegung.“

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Allgemeine Zeitung 2024-05-19

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