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Allerlei zwischen Trauer-Politik und feinem Regen

Nach guten Niederschlägen ber rund zwei Wochen schießt das Gras schon in die Saat und es herrscht herrliches Wachswetter.

Das nationale Trauerprogramm geht bald in die dritte Woche. In der Zeit des Gedenkens um den Gründungspräsidenten Sam Nujoma kommt ein - bei der regierenden Partei -verdrängtes Tabu-Thema wieder ans Licht. Es erreicht die Frontseiten der Tagespresse: Überlebende der rund 1000 vor der Unabhängigkeit eingekerkerten „Strafgefangenen“ der SWA Volksorganisation melden sich prominent zu Wort. Es handelt sich um Überlebende der Erdlöcher von Lubango und anderer Straflager, die von der Führung der damaligen Befreiungsbewegung Swapo pauschal als „Spione“ der Südafrikaner betitelt wurden.

Ihr Schicksal ist in mehreren Büchern dokumentiert, daunter drei prominente Schriften: Einmal von Pastor Siegfried Groth, „Namibische Passion“, englischer Titel „Breaking the Walls of Silence“ und von einem mehrjährigen Insassen der Erdlöcher, Oiva Angula: „Swapo Captive – A Comrade´s Experience of Betrayal and Torture“ sowie von Samson Ndeikwila: „Agony of Truth“ - um nur einige Zeugnisse authentischer repräsentativer Erfahrung und Memoiren zu nennen.

Von Deutschsprachigen wird erwartet und weitgehend akzeptiert, dass sie die Kolonialgeschichte 1884 -1915 insgesamt aufarbeiten, darunter das umstrittene Versöhnungskonzept von Mai 2021, zwischen Windhoek und Berlin aufgesetzt. Die regierende Partei hat in den 90-iger Jahren eine Initiative namibischer Kirchen abgewürgt, die sich nach dem Vorbild der südafrikanischen Truth and Reconciliation Commission um das Häftlings- und Dissidenten-Thema der Swapo kümmern wollten.

Nachdem sich Ex-Häftlinge jetzt mit ihrer Enttäuschung in der Öffentlichkeit gemeldet haben, kommt die eine oder andere Stimme von Analytikern, die besagt, dass das Gute, das Nujoma bewirkt habe seine Rolle dieser Schattenseiten überwiege. Es bleibt stets ein Unding, Zurechnung zu quantifizieren. Um Nujoma abzuschirmen, wird selbst behauptget, er sei nie bei den Erdlöchern gewesen. Oiva Angula hat das längst widerlegt, indem er schildert, wie die Häftlinge einmal zu einem Nujoma-Besuch zum Appell aufgereiht wurden, um seine Rede und pauschale Schelte anzuhören. Also er war bei den Erdkerkern vor Ort. Aber so leicht entstehen Mythen und Geschichtsklitterung, die Autoren und Journalsiten oft unbesehen übernehmen.

Die gegenwärtige Trauer verlangt Respekt und Würde. Aber mit Nujomas Tod is das Thema nich vom Tisch. Von befehlshabenden Aufpassern, teils in hohen Staatsposten, und von den Überlebenden befinden sich 2025 stets im Hause Namibia. Getraut sich die gewählte Präsidentin Netumbo Nandi-Ndaitwah im Amt als Oberhaupt des Staates und demnächst als Parteichefin an das Reizthema des eigenen Hauses? Bei dem Versöhnungskonzept zur Aufarbeitung des Deutsch-Herero-Nama-Kolonialkrieges vor 120 Jahren, auch genannt Genozid, zeigt sie keine Berührungsangst.



US-Vizepräsident Vance verstimmt manche Deutsche



James David Vance, US-Präsident Trumps Vizepräsident, sprich Side Kick, hat manche Deutsche, darunter Kanzler Olaf Scholz, kürzlich bei der Sicherheitskonferenz in München verstimmt. Im Sinne von Trump, der von den Europäern mehr Eigenverantwortung und für die Nato mehr Zahlungsfreudigkeit sehen will, hat sich Vance drekt an die Teutschen gewandt. Er beanstandet, dass Deutschland die bisherige gemeinsame transatlantischen Wertordnung gefährde. Zum Beispiel nennt er Mangel an Meinungsfreiheit. Ein anderer prominente Staatsmann außerhalb von Deutschland, Präsident Viktor Orban von Ungarn, haut in die ähnliche Kerbe. Er lädt die Chefin der zweitstärksten politischen Partei der Deutschen demonstrativ zur offiziellen Begegnung ein. Die von den (Brand)Mauer-Parteien – vorher Ampelregierung - verfemte AfD-Chefin Alice Weidel habe im Ausland den politischen Ritterschlag erhalten, muss ein deutsches Blatt zugeben. Respekt, den sie bei den (Brand)Mauer-Teutschen nich erfährt. Immerhin hat man Weidel gemeinsam mit anderen deutschen Parteiführern zu einem Fernseh-Wahlgespräch eingeladen. Aber die Ausgrenzung Millionen deutscher Wähler is noch nich beendet. Die Scheuklappen-Politik der (Brand)Mauerparteien wird von Schweizern, von Vance und von Orban deutlich exponiert. Das Ergebnis der bevorstehenden Bundestagswahl Wahl wird mit Spannung erwartet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-19

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