Legalisierung der Abtreibung verurteilt
Pastoren argumentierten, dass sich Abtreibung nicht von Mord unterscheide
Die Bewahrung der Kultur und die Sünde vor Gott waren die Hauptargumente gegen die Legalisierung der Abtreibung, als die Einwohner von Rundu in Kavango-Ost diese Woche über das Thema berieten.
Kenya Kambowe/Claudia Reiter
Rundu/Windhoek
Die Legalisierung der Abtreibung ist derzeit ein großes Thema in Namibia. Die beiden Kavango-Regionen führen landesweit die Hitliste der Teenager-Schwangerschaften an, und die Schülerinnen brechen häufig die Schule ab. Auch illegale Schwangerschaftsabbrüche und die Entsorgung von Babys sind in den beiden Regionen an der Tagesordnung. Während der öffentlichen Anhörung am Dienstag verurteilten die Teilnehmer die Legalisierung der Abtreibung aufs Schärfste und bezeichneten sie als „grausame Tötung eines ungeborenen Kindes“.
Der ständige Parlamentsausschuss für Geschlechtergleichstellung, soziale Entwicklung und Familienangelegenheiten unter der Leitung von Hilaria Mukapuli führt derzeit in Kavango-Ost öffentliche Anhörungen zur Legalisierung bzw. Nicht-Legalisierung der Abtreibung durch. Die Anhörungen wurden im Oktober letzten Jahres nach einer Petition von Abtreibungsbefürwortern ins Leben gerufen, die bisher 63 000 Unterschriften gesammelt hat.
„Sex nur für Verheiratete“
Männliche Pastoren verschiedener Kirchen argumentierten, dass sich Abtreibung nicht von Mord unterscheide. Es sei weder kulturell noch biblisch, wenn eine Frau abtreibe. Das Leben beginne nicht mit der Geburt, sondern mit der Empfängnis, und das Gesetz, das Abtreibung verbiete, solle beibehalten werden.
Einige der Männer meinten, Abtreibung verletze Frauen und Mädchen innerlich und sollte daher nicht legalisiert werden. Der Gründer des ‚Namibia Marriage Council‘, Paulus Hawanga, der die Legalisierung der Abtreibung ebenfalls verurteilte, sagte, dass Sex nur von verheirateten Paaren genossen werden sollte.
Der regionale Sozialarbeiter Ladislas Chikwereti aus der Region Sambesi hat aufgedeckt, dass in den letzten sechs Jahren über 1 681 illegale Abtreibungen in der Region gemeldet wurden. Trotzdem ist Chikwereti der Meinung, dass das derzeitige Abtreibungsgesetz unverändert bleiben solle, und die Regierung andere Gesetze ändern solle, um sicherzustellen, dass Umstände, die zu illegalen Abtreibungen führen, verhindert werden.
„Mädchen werden ausgenutzt“
Die Regionalleiterin von Sambesi, Regina Ndopu-Lubinda, sagte, die Regierung solle die Umstände berücksichtigen, die zu illegalen Abtreibungen führen, da Mädchen von älteren Männern ausgenutzt würden. „Wir sprechen hier von jungen Mädchen, die verletzlich sind und nicht in der Lage sind, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Einige dieser Kinder wissen nicht einmal, dass sie vergewaltigt werden. Sie denken, sie seien in einer Beziehung. Die Ausnahmen, die in dem Gesetz vorgesehen sind, gelten für sie nicht, da sie sagen werden, dass sie mit der Person, die sie geschwängert hat, in einer Beziehung waren“, erklärte sie. „Das bedeutet, dass wir diese schutzbedürftigen Mädchen unsicheren Abtreibungen überlassen, weil wir uns gegen Abtreibung aussprechen und die Regierung nicht für sie sorgt. Dieselbe Regierung sorgt jedoch für die medizinische Versorgung von Kriminellen, die Mord begangen haben. Wir sollten diese verletzlichen Kinder, die Opfer älterer Männer sind, nicht in der Gesellschaft zurücklassen.“ Sie sagte ferner: „Wir müssen zugeben, dass wir als Gesellschaft nicht genug getan haben, denn laut dem Gesetz sollten die Mädchen sogar bestraft werden.“
Im Jahr 2021 sagte Dr. David Emvula bei einer parlamentarischen Anhörung, dass zwischen März 2012 und April 2018 14 namibische Frauen an unsicheren Abtreibungen gestorben seien, und er schätzte, dass im Jahr 2017 landesweit 7 000 unsichere Abtreibungen durchgeführt worden seien. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Abtreibungsraten in Ländern, in denen Abtreibung verboten oder eingeschränkt ist, nicht geringer sind als in Ländern, in denen sie legal ist. Restriktive Gesetze zwingen Frauen jedoch dazu, illegale Abtreibungen vorzunehmen, die ihre Gesundheit und ihr Leben ernsthaft gefährden und sie ins Gefängnis bringen können.
Rundu/Windhoek
Die Legalisierung der Abtreibung ist derzeit ein großes Thema in Namibia. Die beiden Kavango-Regionen führen landesweit die Hitliste der Teenager-Schwangerschaften an, und die Schülerinnen brechen häufig die Schule ab. Auch illegale Schwangerschaftsabbrüche und die Entsorgung von Babys sind in den beiden Regionen an der Tagesordnung. Während der öffentlichen Anhörung am Dienstag verurteilten die Teilnehmer die Legalisierung der Abtreibung aufs Schärfste und bezeichneten sie als „grausame Tötung eines ungeborenen Kindes“.
Der ständige Parlamentsausschuss für Geschlechtergleichstellung, soziale Entwicklung und Familienangelegenheiten unter der Leitung von Hilaria Mukapuli führt derzeit in Kavango-Ost öffentliche Anhörungen zur Legalisierung bzw. Nicht-Legalisierung der Abtreibung durch. Die Anhörungen wurden im Oktober letzten Jahres nach einer Petition von Abtreibungsbefürwortern ins Leben gerufen, die bisher 63 000 Unterschriften gesammelt hat.
„Sex nur für Verheiratete“
Männliche Pastoren verschiedener Kirchen argumentierten, dass sich Abtreibung nicht von Mord unterscheide. Es sei weder kulturell noch biblisch, wenn eine Frau abtreibe. Das Leben beginne nicht mit der Geburt, sondern mit der Empfängnis, und das Gesetz, das Abtreibung verbiete, solle beibehalten werden.
Einige der Männer meinten, Abtreibung verletze Frauen und Mädchen innerlich und sollte daher nicht legalisiert werden. Der Gründer des ‚Namibia Marriage Council‘, Paulus Hawanga, der die Legalisierung der Abtreibung ebenfalls verurteilte, sagte, dass Sex nur von verheirateten Paaren genossen werden sollte.
Der regionale Sozialarbeiter Ladislas Chikwereti aus der Region Sambesi hat aufgedeckt, dass in den letzten sechs Jahren über 1 681 illegale Abtreibungen in der Region gemeldet wurden. Trotzdem ist Chikwereti der Meinung, dass das derzeitige Abtreibungsgesetz unverändert bleiben solle, und die Regierung andere Gesetze ändern solle, um sicherzustellen, dass Umstände, die zu illegalen Abtreibungen führen, verhindert werden.
„Mädchen werden ausgenutzt“
Die Regionalleiterin von Sambesi, Regina Ndopu-Lubinda, sagte, die Regierung solle die Umstände berücksichtigen, die zu illegalen Abtreibungen führen, da Mädchen von älteren Männern ausgenutzt würden. „Wir sprechen hier von jungen Mädchen, die verletzlich sind und nicht in der Lage sind, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Einige dieser Kinder wissen nicht einmal, dass sie vergewaltigt werden. Sie denken, sie seien in einer Beziehung. Die Ausnahmen, die in dem Gesetz vorgesehen sind, gelten für sie nicht, da sie sagen werden, dass sie mit der Person, die sie geschwängert hat, in einer Beziehung waren“, erklärte sie. „Das bedeutet, dass wir diese schutzbedürftigen Mädchen unsicheren Abtreibungen überlassen, weil wir uns gegen Abtreibung aussprechen und die Regierung nicht für sie sorgt. Dieselbe Regierung sorgt jedoch für die medizinische Versorgung von Kriminellen, die Mord begangen haben. Wir sollten diese verletzlichen Kinder, die Opfer älterer Männer sind, nicht in der Gesellschaft zurücklassen.“ Sie sagte ferner: „Wir müssen zugeben, dass wir als Gesellschaft nicht genug getan haben, denn laut dem Gesetz sollten die Mädchen sogar bestraft werden.“
Im Jahr 2021 sagte Dr. David Emvula bei einer parlamentarischen Anhörung, dass zwischen März 2012 und April 2018 14 namibische Frauen an unsicheren Abtreibungen gestorben seien, und er schätzte, dass im Jahr 2017 landesweit 7 000 unsichere Abtreibungen durchgeführt worden seien. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Abtreibungsraten in Ländern, in denen Abtreibung verboten oder eingeschränkt ist, nicht geringer sind als in Ländern, in denen sie legal ist. Restriktive Gesetze zwingen Frauen jedoch dazu, illegale Abtreibungen vorzunehmen, die ihre Gesundheit und ihr Leben ernsthaft gefährden und sie ins Gefängnis bringen können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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