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Bankmeds Verwaltungsrat plant mögliche Auflösung

Henriette Lamprecht
Windhoek (hl/sno) – Die Krankenkasse für Bankangestellte, Bankmed, plant den Fonds vorzeitig aufzulösen, um dadurch zukünftige Beitragserhöhungen der Mitglieder und Kürzungen von Auszahlungen zu vermeiden. Gemäß dem Protokoll der jüngsten Jahreshauptversammlung des Fonds hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Mitgliedern die mögliche Auflösung des Fonds zu empfehlen.

Letzteres wäre erforderlich, um Bankmed, wollen sie weiterbestehen, auf den Weg der Nachhaltigkeit zu bringen und die von der namibischen Aufsichtsbehörde für Finanzinstitute (Namfisa) geforderte Mindestreserve von 25 Prozent zu erreichen. Der Reservestand des Fonds betrug vor etwa vier Monaten nur 10 Prozent.

Um den übermäßigen Ansprüchen und Auszahlungen der Bankmed-Kunden entgegenzuwirken, die größtenteils zu der gegenwärtigen Finanzkrise beigetragen haben, wurden bereits Maßnahmen ergriffen. Es wurden zum Beispiel erhöhte Eigenbeteiligungen bei den Auszahlungen erhoben, es wurden Pro-Rata-Zahlungen für den Rest des Jahres, sowie Zuzahlungen für Medikamente für Rentner eingeführt.

Dies beinhaltet auch Kosteneinsparungen, Leistungs-, sprich, Auszahlungskürzungen und Verhandlungen mit Arbeitnehmergruppen über Tariferhöhungen, die höher als die momentan gängige Inflationsrate liegen.

Laut dem Jahresbericht der Krankenkasse führten „deutlich höhere als erwartete Auszahlungen" zu einer Solvenzquote von 24,3 Prozent, verglichen mit 36,9 Prozent im Vorjahr. Es wurde auch ein Defizit von 33,3 Mio. N$ für 2022, im Vergleich zu 5,4 Mio. N$ für 2020 und 26,1 Mio. N$ für 2021 verzeichnet.

Der Verwaltungsrat gab weiter bekannt, dass Bankmed jedoch durch ihr „vorsätzlich gutes Management“ zusätzliche Einnahmen von 10,4 Mio. N$ im Jahr 2021 aus Investitionen generieren. Seit 2017, als die Solvenzquote von Bankmed noch bei 53 Prozent lag, ist sie jährlich gesunken und lag schlussendlich im vergangenen Jahr bei nur knappen 16 Prozent.

Berichte über eine Ausschreibung (Tender) zur Übernahme der Mitglieder der Krankenkasse wurden ausgegeben und angeblich auch bereits an eine andere Kasse vergeben. Dis konnte jedoch noch nicht bestätigt werden.

Fragen an Namfisa zur Stellungnahme bezüglich der möglichen freiwilligen Auflösung des des Kassenfonds blieben bis gestern zum Redaktionsschluss noch unbeantwortet. Diese beinhalteten unter anderem, ob Bankmed die Aufsichtsbehörde offiziell über ihre Entscheidung zur freiwilligen Liquidation informiert habe, ob eine Untersuchung zur Rechtfertigung dieser Entscheidung eingeleitet worden sei und warum bisher keine Maßnahmen ergriffen worden seien.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-29

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