Vor 50 Jahren
1974-01-10
SWAGA STELLT TÄTIGKEIT EIN
Windhoek – „Niedrigere Kommissionsverdienste, verursacht durch den rückläufigen Markt, zusammen mit einem stets steigenden Kostenaufwand bei unzureichender Unterstützung der Karakulproduzenten sind die Faktoren, die eine Reorganisation der Firma erfordern", heißt es in einer kurzen Erklärung des SWAGA Karakul Auktionshauses Limited.
In diesen Tagen war bekanntgeworden, dass dieses 17 Monate alte Unternehmen vorübergehend seine Tätigkeit eingestellt hat. Am 25. Januar soll in Windhoek eine Aktionärsversammlung einberufen werden, auf der über die Zukunft des Auktionshauses beschlossen werden musss. Aus zuverlässigen Quellen verlautet, dass die Direktion ihren Anteilhabern wahrscheinlich aus rein finanziellen Erwägungen die Auflösung der Firma nahelegen wird.
Das SWAGA Karakul Auktionshaus wurde vor 17 Monaten nach dem Zusammenschlug der Firma AKA und FCU ins Leben gerufen. Klaus Wolff wurde zum geschäftsführenden Direktor ernannt, und auf der ersten Aktionärsversammlung wurde der Karakulfarmer Ollie Baartman von Farm Areb im Bezirk Windhoek zum ersten Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. SWAGA hat nicht wie die anderen Auktionshäuser seine Ware auf dem internationalen Rauchwarenmarkt in London, sondern in Kopenhagen zum Verkauf angeboten.
„ENRICO C" SITZT SCHON VIER TAGE
Porto Alegre – 420 der 721 Passagiere des italienischen Passagierdampfers „Enrico C", der seit vier Tagen unbeweglich auf einer Sandbank aufsitzt, sind mit Charterflugzeugen nach Hause geflogen worden. Das 13 000-BRT-Schiff befand sich auf einer Fahrt von Buenos Aires nach Salvadore. Außerhalb des Hafens von Rio Grande lief es auf eine Sandbank auf. Nachdem Schlepper drei Tage vergeblich versucht hatten, das Schiff zu befreien, forderten 420 hauptsächlich brasilianische und argentinische Passagiere freie Heimreise auf dem Luftwege. Diesem Wunsch wurde gestern Folge geleistet. Doch trotz des Gewichtsverlustes, und obwohl etwa ein Drittel der Benzinmenge des Schiffes von Bord genommen wurde, konnten Schlepper noch immer nicht den „Enrico C“ befreien.
250 000 PFUND FÜR NIEDERMEYER?
Belfast – „Die Welt" berichtete gestern, dass das Londoner Büro der Grundig-Werke eine Losegeldforderung in der Höhe von 250 000 Pfund für den entführten Hauptgeschäftsführer der Grundig-Werke in Nordirland erhalten habe. Diese Forderung von etwa 412 500 Rand soll dem Londoner Büro am Dienstag vorgelegt worden sein. Es handelt sich bei dem entführten Geschäftsführer um Thomas Niedermeyer, der zugleich auch Honorarkonsul der BRD in Nordirland war. Niedermeyer wird seit zwei Wochen vermisst. Ein Sprecher der Polizei sagte, dass man nicht wisse, ob die Lösegeldforderung authentisch sei. Die Forderung sei nicht direkt an die Belfaster Polizei gerichtet worden.
SCHÜSSE AUF EIN FLUGZEUG
Salisbury – Auf ein Flugzeug der rhodesischen Polizeireserve sind bei einem Aufklärungsflug im nordöstlichen Grenzgebiet Schüsse abgegeben worden, die leichten Schaden angerichtet haben. Das gab das Polizeihauptquartier in Salisbury am Mittwoch bekannt. Weder dem Flugzeugführer noch dem Beobachter ist bei diesem Vorfall etwas zugestoßen Die Maschine ist sicher auf einem in der Nähe befindlichen Flugplatz gelandet. Hier wurden Reparaturen an einem beschädigten Steuerkabel vorgenommen. Dies war der erste Vorfall seiner Art in dem von Terroristen heimgesuchten nordöstlichen Rhodesien.
DIE LAGE „UNTER KONTROLLE“
Maseru – Die Lage im nördlichen Lesotho, wo am Anfang der Woche verschiedene Polizeireviere bei einem Putschversuch überfallen wurden, ist wieder „unter Kontrolle", erklärte das Polizeihauptquartier in Maseru am Mittwoch.
Bewaffnete Banden, die sich aus Anhängern der oppositionellen Basutoland Congress Party zusammensetzten, haben am Montag und Dienstag fünf Polizeireviere in den nördlichen Bezirken. Lesothos überfallen. Insgesamt fünf Menschenleben waren nach diesen Vorfällen zu beklagen. Darunter befand sich auch ein berittener Polizist.
48 Stunden nach diesen Übergriffen waren der Führer dieser Oppositionspartei, Ntsu Molthehle und seine wichtigsten Adjutanten verschwunden und werden immer noch von der Polizei gesucht. Sein jüngerer Bruder und verschiedene andere Mitglieder der Congress Party haben sich inzwischen der Polizei ergeben. Sie sollen ihre Beteiligung an dem Versuch, Premierminister Leabua Jonathan und seine Regierung zu stürzen, gestanden haben.
Windhoek – „Niedrigere Kommissionsverdienste, verursacht durch den rückläufigen Markt, zusammen mit einem stets steigenden Kostenaufwand bei unzureichender Unterstützung der Karakulproduzenten sind die Faktoren, die eine Reorganisation der Firma erfordern", heißt es in einer kurzen Erklärung des SWAGA Karakul Auktionshauses Limited.
In diesen Tagen war bekanntgeworden, dass dieses 17 Monate alte Unternehmen vorübergehend seine Tätigkeit eingestellt hat. Am 25. Januar soll in Windhoek eine Aktionärsversammlung einberufen werden, auf der über die Zukunft des Auktionshauses beschlossen werden musss. Aus zuverlässigen Quellen verlautet, dass die Direktion ihren Anteilhabern wahrscheinlich aus rein finanziellen Erwägungen die Auflösung der Firma nahelegen wird.
Das SWAGA Karakul Auktionshaus wurde vor 17 Monaten nach dem Zusammenschlug der Firma AKA und FCU ins Leben gerufen. Klaus Wolff wurde zum geschäftsführenden Direktor ernannt, und auf der ersten Aktionärsversammlung wurde der Karakulfarmer Ollie Baartman von Farm Areb im Bezirk Windhoek zum ersten Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. SWAGA hat nicht wie die anderen Auktionshäuser seine Ware auf dem internationalen Rauchwarenmarkt in London, sondern in Kopenhagen zum Verkauf angeboten.
„ENRICO C" SITZT SCHON VIER TAGE
Porto Alegre – 420 der 721 Passagiere des italienischen Passagierdampfers „Enrico C", der seit vier Tagen unbeweglich auf einer Sandbank aufsitzt, sind mit Charterflugzeugen nach Hause geflogen worden. Das 13 000-BRT-Schiff befand sich auf einer Fahrt von Buenos Aires nach Salvadore. Außerhalb des Hafens von Rio Grande lief es auf eine Sandbank auf. Nachdem Schlepper drei Tage vergeblich versucht hatten, das Schiff zu befreien, forderten 420 hauptsächlich brasilianische und argentinische Passagiere freie Heimreise auf dem Luftwege. Diesem Wunsch wurde gestern Folge geleistet. Doch trotz des Gewichtsverlustes, und obwohl etwa ein Drittel der Benzinmenge des Schiffes von Bord genommen wurde, konnten Schlepper noch immer nicht den „Enrico C“ befreien.
250 000 PFUND FÜR NIEDERMEYER?
Belfast – „Die Welt" berichtete gestern, dass das Londoner Büro der Grundig-Werke eine Losegeldforderung in der Höhe von 250 000 Pfund für den entführten Hauptgeschäftsführer der Grundig-Werke in Nordirland erhalten habe. Diese Forderung von etwa 412 500 Rand soll dem Londoner Büro am Dienstag vorgelegt worden sein. Es handelt sich bei dem entführten Geschäftsführer um Thomas Niedermeyer, der zugleich auch Honorarkonsul der BRD in Nordirland war. Niedermeyer wird seit zwei Wochen vermisst. Ein Sprecher der Polizei sagte, dass man nicht wisse, ob die Lösegeldforderung authentisch sei. Die Forderung sei nicht direkt an die Belfaster Polizei gerichtet worden.
SCHÜSSE AUF EIN FLUGZEUG
Salisbury – Auf ein Flugzeug der rhodesischen Polizeireserve sind bei einem Aufklärungsflug im nordöstlichen Grenzgebiet Schüsse abgegeben worden, die leichten Schaden angerichtet haben. Das gab das Polizeihauptquartier in Salisbury am Mittwoch bekannt. Weder dem Flugzeugführer noch dem Beobachter ist bei diesem Vorfall etwas zugestoßen Die Maschine ist sicher auf einem in der Nähe befindlichen Flugplatz gelandet. Hier wurden Reparaturen an einem beschädigten Steuerkabel vorgenommen. Dies war der erste Vorfall seiner Art in dem von Terroristen heimgesuchten nordöstlichen Rhodesien.
DIE LAGE „UNTER KONTROLLE“
Maseru – Die Lage im nördlichen Lesotho, wo am Anfang der Woche verschiedene Polizeireviere bei einem Putschversuch überfallen wurden, ist wieder „unter Kontrolle", erklärte das Polizeihauptquartier in Maseru am Mittwoch.
Bewaffnete Banden, die sich aus Anhängern der oppositionellen Basutoland Congress Party zusammensetzten, haben am Montag und Dienstag fünf Polizeireviere in den nördlichen Bezirken. Lesothos überfallen. Insgesamt fünf Menschenleben waren nach diesen Vorfällen zu beklagen. Darunter befand sich auch ein berittener Polizist.
48 Stunden nach diesen Übergriffen waren der Führer dieser Oppositionspartei, Ntsu Molthehle und seine wichtigsten Adjutanten verschwunden und werden immer noch von der Polizei gesucht. Sein jüngerer Bruder und verschiedene andere Mitglieder der Congress Party haben sich inzwischen der Polizei ergeben. Sie sollen ihre Beteiligung an dem Versuch, Premierminister Leabua Jonathan und seine Regierung zu stürzen, gestanden haben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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