Vor 50 Jahren 17. April 1975
Waffenstillstand nach schweren Straßenkämpfen in Beirut
Beirut - Mitglieder der palästinischen Kommandos und einer rechtsgerichteten Bewegung, der Falangisten, lieferten sich gestern wieder erbitterte Kämpfe in den Straßen Beiruts. Mit zwanzig weiteren Opfern der Auseinandersetzung ist die Todeszahl der letzten vier Tage auf 110 gestiegen. Obwohl Ministerpräsident Rashid Al-Solh sich von seinen Vermittlungs-Versuchen Erfolg verspricht, haben etliche Kabinettsminister mit Rücktritt gedroht. Die Aussichten auf eine friedliche Beilegung der Auseinandersetzung besserten sich, als der Führer der Falangisten, Pierre Gemayel, zwei seiner Leute der Obrigkeit übergab, die im Zusammenhang mit einem Angriff auf einen Bus am letzten Sonntag gesucht wurden. 27 Palästinenser fanden bei dem Angriff den Tod. Danach wurde die Stadt in blutige Kämpfe verwickelt. Fast alle Regierungsgebäude und Geschäfte, Schulen und Banken sind geschlossen, während in den südlichen Vororten Raketeneinschläge und Gewehrsalven weitere Kämpfe andeuteten.
In die Vereinigten Staaten
Windhoek - Heute Vormittag sind vier Herero aus Südwestafrika, Rev. B. G. Karuaera, J. Maharero, E. Tjingaete und E. S. Tjirimuje, nach Johannesburg abgereist, um heute Abend über Ilha do Sal nach New York zu fliegen. Rev. B. G. Karuaera fliegt auf Einladung der afrikanischen Methodisten-Kirche in die USA. Die USA-Reise der drei anderen Herero-Führer ist anscheinend durch Professor Mburumba Kerina in die Wege geleitet worden.
Der Mbanderurat in Windhoek hat soeben erklärt, dass Elifas Tjingaete nicht als Vertreter des Mbanderu-Volkes bei seiner Überseereise in die Vereinigten Staaten angesehen werden sollte. Der Chef der Mbanderus, Mujunku II., habe die ursprünglich an ihn gerichtete Einladung abgelehnt. Versammlungen in Epukiro und Windhoek haben befunden, dass die Reise Tjingaetes nicht von den Mbanderus unterstützt wird.
CDU verlor Stimmen in Schleswig-Holstein
Kiel Die CDU verlor am Sonntag bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein Stimmen und drei Sitze im Landesparlament. Die SPD verlor zwei Sitze. Die FDP, die im Landesrat bisher nicht vertreten war, erhielt fünf Abgeordnetensitze. Das Ergebnis der Landtagswahl war unerwartet. Man hatte erwartet, dass die CDU unter Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg ihre Mehrheit erweitern würde. Sie schrumpfte stattdessen zusammen. Sie verlor mehr als die SPD. Die Überraschung des Tages war die FDP, die fast doppelt so viel Stimmen wie bei der vorigen Landtagswahl erhielt. Die CDU hat jedoch noch knapp die absolute Mehrheit im Landtag. Zum erstenmal seit der Bundestagswahl 1972 hat die oppositionelle CDU in einem Bundesland einen Stimmenverlust hinnehmen müssen. Bei den letzten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein 1971 hatte die FDP die Fünf-Prozent-Klausel nicht erreicht und war im Landtag daher nicht vertreten.
Die Wahl in Schleswig-Holstein wird als Hinweis auf eine größere Unterstützung der Bonner Koalitionsparteien unter Bundeskanzler Helmut Schmidt gesehen. Sie gilt ferner als persönliche Niederlage von Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg, der sich Hoffnungen auf eine Kanzlerkandidatur für die CDU gemacht hat.
Hier das offizielle Wahlergebnis in Prozenten der abgebenen Stimmen ausgedrückt (in Klammern die Ergebnisse der Landtagswahl 1971):
CDU 50.4 Prozent (51,9)
SPD 40,1 Prozent (41,0)
FDP 7,1 Prozent (3,8)
50 Jahre SWA Wissenschaftliche Gesellschaft
Windhoek Die SWA Wissenschaftliche Gesellschaft hält aus Anlass ihres 50jährigen Bestehens einen Jubiläumskongress vom 24. bis 27. Mai ab. Außerdem ist eine Exkursion vom 28. Mai bis zum 3. Juni unter Leitung von Professor Dr. O. Köhler, Direktor des Instituts für Afrikanistik an der Universität Köln, zu den Buschmännern am Okavango vorgesehen. Das Leitmotiv des Kongresses lautet Naturschutz - Umweltschutz". Am 24 und 26. Mai (Samstag und Montag) finden Vorträge im Windhoek Theater statt. Die Vorträge sind öffentlich, die Teilnahme gratis. Am 27. Mai folgt ein Symposium im Windhoek Theater mit dem Thema ,,Umgebungsplanung und Umweltschutz in SWA" unter Vorsitz von Advokat E. van Zijl, MdE. Der Administrator von Südwestafrika B. J. van der Walt, der gleichzeitig der Schirmherr der SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft ist, wird den Jubiläumskongress am 24. Mai um 9.00 Uhr im Theater eröffnen.
Zur Gestaltung des Jubiläumskongresses bittet der Vorstand um Spenden. Diese mögen mit dem Vermerk ,,Jubiläum" an das Sekretariat der SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft, Postfach 67, Windhoek, gesandt werden.
Beirut - Mitglieder der palästinischen Kommandos und einer rechtsgerichteten Bewegung, der Falangisten, lieferten sich gestern wieder erbitterte Kämpfe in den Straßen Beiruts. Mit zwanzig weiteren Opfern der Auseinandersetzung ist die Todeszahl der letzten vier Tage auf 110 gestiegen. Obwohl Ministerpräsident Rashid Al-Solh sich von seinen Vermittlungs-Versuchen Erfolg verspricht, haben etliche Kabinettsminister mit Rücktritt gedroht. Die Aussichten auf eine friedliche Beilegung der Auseinandersetzung besserten sich, als der Führer der Falangisten, Pierre Gemayel, zwei seiner Leute der Obrigkeit übergab, die im Zusammenhang mit einem Angriff auf einen Bus am letzten Sonntag gesucht wurden. 27 Palästinenser fanden bei dem Angriff den Tod. Danach wurde die Stadt in blutige Kämpfe verwickelt. Fast alle Regierungsgebäude und Geschäfte, Schulen und Banken sind geschlossen, während in den südlichen Vororten Raketeneinschläge und Gewehrsalven weitere Kämpfe andeuteten.
In die Vereinigten Staaten
Windhoek - Heute Vormittag sind vier Herero aus Südwestafrika, Rev. B. G. Karuaera, J. Maharero, E. Tjingaete und E. S. Tjirimuje, nach Johannesburg abgereist, um heute Abend über Ilha do Sal nach New York zu fliegen. Rev. B. G. Karuaera fliegt auf Einladung der afrikanischen Methodisten-Kirche in die USA. Die USA-Reise der drei anderen Herero-Führer ist anscheinend durch Professor Mburumba Kerina in die Wege geleitet worden.
Der Mbanderurat in Windhoek hat soeben erklärt, dass Elifas Tjingaete nicht als Vertreter des Mbanderu-Volkes bei seiner Überseereise in die Vereinigten Staaten angesehen werden sollte. Der Chef der Mbanderus, Mujunku II., habe die ursprünglich an ihn gerichtete Einladung abgelehnt. Versammlungen in Epukiro und Windhoek haben befunden, dass die Reise Tjingaetes nicht von den Mbanderus unterstützt wird.
CDU verlor Stimmen in Schleswig-Holstein
Kiel Die CDU verlor am Sonntag bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein Stimmen und drei Sitze im Landesparlament. Die SPD verlor zwei Sitze. Die FDP, die im Landesrat bisher nicht vertreten war, erhielt fünf Abgeordnetensitze. Das Ergebnis der Landtagswahl war unerwartet. Man hatte erwartet, dass die CDU unter Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg ihre Mehrheit erweitern würde. Sie schrumpfte stattdessen zusammen. Sie verlor mehr als die SPD. Die Überraschung des Tages war die FDP, die fast doppelt so viel Stimmen wie bei der vorigen Landtagswahl erhielt. Die CDU hat jedoch noch knapp die absolute Mehrheit im Landtag. Zum erstenmal seit der Bundestagswahl 1972 hat die oppositionelle CDU in einem Bundesland einen Stimmenverlust hinnehmen müssen. Bei den letzten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein 1971 hatte die FDP die Fünf-Prozent-Klausel nicht erreicht und war im Landtag daher nicht vertreten.
Die Wahl in Schleswig-Holstein wird als Hinweis auf eine größere Unterstützung der Bonner Koalitionsparteien unter Bundeskanzler Helmut Schmidt gesehen. Sie gilt ferner als persönliche Niederlage von Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg, der sich Hoffnungen auf eine Kanzlerkandidatur für die CDU gemacht hat.
Hier das offizielle Wahlergebnis in Prozenten der abgebenen Stimmen ausgedrückt (in Klammern die Ergebnisse der Landtagswahl 1971):
CDU 50.4 Prozent (51,9)
SPD 40,1 Prozent (41,0)
FDP 7,1 Prozent (3,8)
50 Jahre SWA Wissenschaftliche Gesellschaft
Windhoek Die SWA Wissenschaftliche Gesellschaft hält aus Anlass ihres 50jährigen Bestehens einen Jubiläumskongress vom 24. bis 27. Mai ab. Außerdem ist eine Exkursion vom 28. Mai bis zum 3. Juni unter Leitung von Professor Dr. O. Köhler, Direktor des Instituts für Afrikanistik an der Universität Köln, zu den Buschmännern am Okavango vorgesehen. Das Leitmotiv des Kongresses lautet Naturschutz - Umweltschutz". Am 24 und 26. Mai (Samstag und Montag) finden Vorträge im Windhoek Theater statt. Die Vorträge sind öffentlich, die Teilnahme gratis. Am 27. Mai folgt ein Symposium im Windhoek Theater mit dem Thema ,,Umgebungsplanung und Umweltschutz in SWA" unter Vorsitz von Advokat E. van Zijl, MdE. Der Administrator von Südwestafrika B. J. van der Walt, der gleichzeitig der Schirmherr der SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft ist, wird den Jubiläumskongress am 24. Mai um 9.00 Uhr im Theater eröffnen.
Zur Gestaltung des Jubiläumskongresses bittet der Vorstand um Spenden. Diese mögen mit dem Vermerk ,,Jubiläum" an das Sekretariat der SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft, Postfach 67, Windhoek, gesandt werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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