20 Jahre YouTube

Von Christoph Dernbach, dpaSan BrunoDer erste Youtuber stammt aus Deutschland: Jawed Karim, geboren 1979 in Merseburg, lud am 23. April 2005 das erste Video auf die damals noch unbekannte Plattform hoch – einen 18-sekündigen Clip aus dem Zoo von San Diego. Heute hat das Kurzvideo knapp 360 Millionen Aufrufe.Als offizielles Gründungsdatum von Youtube gilt der 14. Februar 2005, als Karim und seine Mitstreiter Chad Hurley und Steve Chen die Domain sicherten. Eigentlich sollte Youtube eine Dating-Plattform werden, doch das Konzept wurde verworfen. Stattdessen entwickelte sich die Seite schnell zur führenden Videoplattform.Im November 2005 knackte ein Nike-Werbespot mit Ronaldinho als erstes Video die Marke von einer Million Aufrufen – das Zeitalter der viralen Videos begann. Werbekunden und Medienkonzerne erkannten das Potenzial. Youtube überholte sogar Google Video. Doch die rasant steigenden Streaming-Kosten zwangen die Gründer, einen Käufer zu suchen.Google übernahm Youtube 2006 für 1,65 Milliarden Dollar – damals eine immense Summe, heute ein Schnäppchen. Kurz darauf führte Youtube das System „Content ID“ ein, um Urheberrechtsverstöße zu kontrollieren. Trotzdem kam es immer wieder zu rechtlichen Auseinandersetzungen.Politik und Popkultur Youtube wuchs rasant: 2013 wurde erstmals die Marke von einer Milliarde Zuschauern pro Monat erreicht. 2012 brach der Song „Gangnam Style“ mit zwei Milliarden Aufrufen Rekorde, mittlerweile sind es über fünf Milliarden. Doch die Plattform ist mehr als nur Musikvideos: Auch Reparaturanleitungen, Schminktipps oder Technik-Reviews sind gefragt.Auch politisch hat Youtube Einfluss. 2019 sorgte Youtuber Rezo mit „Die Zerstörung der CDU“ für Aufsehen, 2020 erreichte das Corona-Video von Mai Thi Nguyen-Kim Millionen Menschen. 2024 eröffnete Fußballstar Cristiano Ronaldo seinen eigenen Youtube-Kanal und stellte mit einer Million Abonnenten in 90 Minuten einen Rekord auf.Youtube-Deutschland-Chef Andreas Briese betont die Bedeutung der Plattform: Sie sei längst ein Wirtschaftsfaktor. Mehr als 25.000 Vollzeit-Jobs seien mit ihr verknüpft. Youtube verdient an Werbung – und Creator erhalten 55 Prozent der Einnahmen. Laut Youtube-Chef Neal Mohan wurden in drei Jahren 70 Milliarden Dollar an Kreative ausgeschüttet.

20 Jahre YouTube

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-28

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